Apps wie Facebook, Instagram und YouTube gelten als Ressourcenfresser. Sie kosten Speicherplatz und saugen den Akku leer. Um den Komfort zu erhöhen, haben der Facebook- und der Google-Konzern für bestimmte Apps schlanke Lite-Varianten entwickelt, die weniger Platz und Energie beanspruchen.
Doch auch die Lite-Apps fragen nach vielen Rechten auf einem Smartphone, vom Zugriff auf das Adressbuch über die Standortdaten bis hin zum Mikrofon. Viele Daten lesen die Apps regelmäßig aus, auch wenn sie gerade nicht benutzt werden.
So funktionieren Wrapper-Apps
Eine Lösung sind Wrapper (dt. Hülle, Verpackung). Diese Apps rufen die Website des sozialen Netzwerks auf, wie es ein Browser tun würde, und stellen die Informationen für den Smartphone-Bildschirm neu zusammen.
Dabei sind sie schneller und datenschutzfreundlicher als die Original-Apps und fordern nur notwendige Rechte an. Zudem können einige Wrapper die Werbung aus dem Facebook- oder Instagram-Feed filtern. Weiterer Vorteil bei Facebook: Die Wrapper integrieren auch die Messenger-Funktion, die man von der Webseite kennt. Facebook selbst stellt diese Funktion nur als Extra-App zur Verfügung.
Da Facebook, Instagram und Twitter ihre Webseiten immer wieder ändern, müssen die Entwickler*innen die Ersatz-Apps regelmäßig neu einstellen. Beispielsweise bekam die Facebook-Webseite im Jahr 2020 ein komplett neues Design, für das die Wrapper noch nicht angepasst sind. In diesen wird Facebook daher im alten Design dargestellt, in unserem Test (mit "Slim Social") fehlerfrei.
Apps für Android
Für Android stehen folgende Apps zur Verfügung (Auswahl):
- NewPipe für YouTube, PeerTube und SoundCloud (F-Droid, apk)
- Frost for Facebook (F-Droid)
- AndStatus (F-Droid, Google Play), für Twitter und Mastodon
- Friendly for Instagram (Google Play)
Sämtliche hier gelisteten Apps binden weder externe Werbenetzwerke noch Analysedienste ein, mit Ausnahme von Friendly for Instagram. Diese App greift auf den Analysedienst von Google zurück.
Apps fürs iPhone
Wer eine Wrapper-App auf dem iPhone oder iPad nutzen möchte, kann nur auf den Friendly Social Browser zurückgreifen. Die App erlaubt das Einbinden von Konten bei Facebook, Instagram und Twitter. Im Fall von Facebook bringt sie auch den Messenger mit.
Bei der Installation kann man sich eine Farbe für die Oberfläche aussuchen und die App mit einer PIN sperren. Außerdem kann man Chronik-Filter festlegen und seine Benachrichtigungen konfigurieren.
In der Pro-Version zum Preis von 2,29 Euro blockiert die App die Werbung der eingebundenen sozialen Netzwerke.
Fazit: Wrapper statt Browser-Version
Wer soziale Medien datensparsam auf dem Smartphone nutzen möchte, ist mit Wrappern am besten bedient.
Facebook und Instagram sind im mobilen Browser inzwischen kaum noch nutzbar, da bestimmte Elemente von den Anbietern nicht mehr fürs Smartphone angepasst werden. Stattdessen leiten die Konzerne zum Google Play-Store um, wo die Apps heruntergeladen werden können.
YouTube und Twitter lassen sich noch einigermaßen komfortabel im mobilen Browser aufrufen, allerdings lassen sich Videos nicht immer im Hintergrund abspielen.