Ausgangslage
Auf Android-Smartphones sind häufig der Facebook-Messenger und WhatsApp (ebenfalls im Besitz von Facebook) vorinstalliert. Auch der populäre Videotelefonie-Dienst "Skype" von Microsoft wird auf vielen Geräten bereits mitgeliefert.
Datenübertragung
Alle genannten Produkte sind in Sachen Privatsphäre problematisch, denn sie alle erfassen Metadaten – also, wer wann mit wem kommuniziert. Das allein kann schon sehr aussagekräftig sein. Firmen wie Google oder Facebook kombinieren diese Daten mit vielen anderen Informationen, die sie bereits über Nutzer*innen gesammelt haben.
Besonders unerfreulich: WhatsApp gibt sämtliche auf dem Handy gespeicherten Telefonnummern an den Mutterkonzern Facebook weiter. Dies geschieht vollkommen unabhängig davon, ob die Personen hinter den Nummern selbst bei Facebook oder WhatsApp registriert sind.
Gegenmaßnahmen
Nutzen Sie die genannten Apps möglichst nicht. Deinstallieren oder deaktivieren Sie die Apps, da sie auch Daten übertragen, wenn sie nicht verwendet werden. Denken Sie daran, Ihr Nutzer*innenkonto davor zu löschen.
Wenn Sie nicht auf die Nutzung von Skype verzichten möchten, empfehlen wir Ihnen, Ihre Chats und Anrufe mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu schützen. Diese Option bietet Skype seit 2018 an. Sie ist aber nicht standardmäßig aktiviert, sondern muss durch die Wahl einer "Privaten Unterhaltung" beim Beginnen eines neuen Chats oder Anrufs eingestellt werden.
Messenger-Apps - Empfehlungen
- Signal (Play-Store, Website des Herstellers): kostenloser, quelloffener Messenger, von Whistleblower Edward Snowden empfohlen. Standardmäßig Ende-zu-Ende-verschlüsselt, bietet auch Videotelefonie (bis zu acht Personen). Einziges Manko: Erfordert eine Telefonnummer.
- Threema (Play-Store): kostenpflichtiger, quelloffener Messenger, der ebenfalls über eine standardmäßige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Einzel- und Gruppenchats sowie für Videotelefonie verfüg. Anonym nutzbar. Im Funktionsumfang der Business-Version Threema Work (Play-Store) steht er großen Konkurrenten wie Skype in nichts nach.
- Senfcall (keine Installation, nur Video-Chat): Per Web-Zugriff unter senfcall.de nutzbar. Basiert auf der quelloffenen Software BigBlueButton, von Studierenden der Universitäten Darmstadt und Karlsruhe entwickelt. Server in Deutschland, nach Ende eines Meetings werden alle Daten gelöscht.