Ratgeber

Backup fürs iPhone – so geht’s

Ein Artikel von , veröffentlicht am 17.08.2015, bearbeitet am31.03.2018

iPhone- und iPad-Nutzer*innen können ihre Daten auf zwei Arten sichern – entweder über die iCloud oder lokal auf einem Computer. Wir zeigen die Vor- und Nachteile der beiden Backup-Varianten.

Bei Apples mobilem Betriebssystem iOS, das auf iPhones, iPads und einigen iPods läuft, ist ein regelmäßiges Backup in wenigen Schritten einzurichten. Allerdings lässt sich bei Apple nur das komplette Backup ein- oder abschalten – eine Auswahl einzelner Daten ist nicht möglich.

Man kann auch nicht auf einzelne Backup-Dateien zugreifen, sondern nur das gesamte Backup auf ein anderes Apple-Gerät aufspielen. Die Sicherungsdateien schließen vertrauliche Daten wie Gesundheits-, Aktivitäts- und Schlüsselbunddaten nur dann mit ein, wenn Sie das Backup im Prozess verschlüsseln.

Ansonsten enthält das Backup fast alle Daten und Einstellungen, die auf Ihrem Gerät gespeichert sind.

Es gibt zwei Varianten für ein Backup von iOS-Geräten: über die iCloud oder die lokale Sicherung auf einem Rechner.

Variante 1: Backup in der iCloud

Der Vorteil eines Cloud-Backups ist, dass Nutzer*innen von überall darauf zugreifen können und nicht auf ein bestimmtes Gerät angewiesen sind. Außerdem kann eine automatische Sicherung im Hintergrund eingestellt werden, sodass man sich nicht selbst darum kümmern muss.

Ein Nachteil ist, dass Sie bei Apple zusätzlichen Speicher kaufen müssen, wenn Sie über 5GB speichern möchten. Das iCloud-Backup kann direkt vom iPhone aus gemacht werden.

 

Schritt 1: iCloud-Backup auf dem iPhone aktivieren

Sie können das iCloud-Backup direkt vom iPad oder iPhone aus anlegen. Gehen Sie dafür zu Einstellungen. Zu den iCloud-Einstellungen gelangen Sie, wenn Sie danach ganz oben auf Ihren [Namen] klicken. Dort müssen Sie dann Ihr Gerät auswählen (ganz unten) und dort das iCloud-Backup per Schieberegler aktivieren. Diese Angaben gelten für iOS 13.

 

Schritt 2: Backup manuell starten

Wenn das Gerät über WLAN verbunden, gesperrt sowie an eine Stromquelle angeschlossen ist, startet das Backup täglich automatisch.

Nutzer*innen können den Backup-Vorgang jedoch auch manuell anstoßen, indem Sie auf Einstellungen > [Ihr Name] > [Ihr iPhone] Dieses Gerät > iCloud-Backup > Backup jetzt erstellen gehen.

Diesen Schritt empfehlen wir bei einer Kopie der Daten auf ein neues Gerät, damit Ihr Backup auch wirklich vollständig ist.

 

Nicht alle Daten werden gesichert

Das iCloud-Backup enthält nahezu alle Daten und Einstellungen. Folgende Dinge werden bei diesem Backup allerdings nicht gespeichert:

  • Daten, die bereits in der iCloud gespeichert sind: Dazu gehören beispielsweise Kontakte oder Fotos, wenn sie sich nicht in "Mein Fotostream" befinden. Diese Daten werden bei einem neu aufgesetzten Apple-Gerät aber sowieso übertragen, wenn Sie sich wieder mit Ihrer Apple-ID anmelden.
  • Daten anderer Cloud-Dienste: Diese müssen Sie separat in der jeweiligen Cloud sichern. Wenn Sie sich auf einem neuen Gerät für diese Cloud-Dienste wieder anmelden, können Sie auf die Daten wieder zugreifen.
  • Apple-Mail Daten: Sie gehören zu den oben beschriebenen vertraulichen Daten, die nur bei einem verschlüsselten Backup auf dem Computer gesichert werden. Wenn Sie das alte iPhone noch haben, können Sie außerdem mithilfe eines Schnellstarts die Mail-Daten auf ein neuen Gerät übertragen.
  • Face-ID und Touch-ID: Diese müssen Sie neu einrichten.
  • Apple-Pay-Daten und Einstellungen: Diese müssen Sie neu einrichten.
  • iCloud-Musikmediathek und App Store-Inhalte: Falls sie noch im iTunes Store, App Store oder Book Store von Apple erhältlich sind, können Sie auf diese früheren Einkäufe tippen, um sie erneut zu laden.

Auch Fotos werden gespeichert, wenn sie sich in „Mein Fotostream“ befinden (nicht in der iCloud-Fotomediathek). Aber Vorsicht: Es kann passieren, dass bei einer großen Fotosammlung nicht alle Daten in der iCloud gesichert werden können – kostenlos stehen nämlich nur 5 GB Speicherplatz zur Verfügung.

Mehr Informationen zu den beiden Foto-Speicherorten von Apple finden Sie hier: Informationen zur iCloud-Fotomediathek und zu "Mein Fotostream".

 

Unterschiedlich sichere Verschlüsselung

Wer seine Daten über die iCloud sichert, legt sie in einem von Apples weltweit verteilten Rechenzentren ab.

Backups über die iCloud werden verschlüsselt übertragen und gespeichert. Allerdings werden laut Apple nur "bestimmte Daten" mit dem höchsten Sicherheitsstandard der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt. Das bedeutet, dass manche Daten durch Apple abrufbar sind und auch an Behörden weitergegeben werden können.

In der Vergangenheit hat es zudem mehrere Fälle gegeben, bei denen Hacker*innen die iCloud-Sicherheitsschranken umgehen und iPhone-Backups zum Beispiel von Prominenten auslesen konnten.

Nach einem jahrelangen Streit um die vollständige Verschlüsselung der iCloud knickte Apple Anfang 2020 ein - die iCloud bleibt wie bisher nur teilweise verschlüsselt. Welche Daten mit welchem Verschlüsselungslevel geschützt sind, lässt sich auf der Apple-Seite einsehen.

Um Ihre Daten in der iCloud oder anderen Clouds vollständig Ende-zu-Ende zu verschlüsseln, eignet sich eine App wie Boxcryptor.

Variante 2: Lokales Backup

Die Daten des Mobilgeräts lassen sich auch auf einem Computer sichern - dabei ist es egal, ob Sie einen PC oder Mac nutzen. Ein solches lokales Backup hat den Vorteil, dass die Daten bei Ihnen bleiben und nicht in Apples Rechenzentren landen. Außerdem kann das lokale Backup mehr Daten sichern als das Backup per iCloud.

Ihr Computer muss für das Backup natürlich genügend Speicherplatz zur Verfügung haben. Außerdem ist das lokale Backup standardmäßig nicht verschlüsselt. Für eine Verschlüsselung müssen Sie im Laufe des Backup-Prozesses ein entsprechendes Häkchen setzen, mehr dazu weiter unten.

 

Lokales Backup per iTunes

Bei PCs und älteren Macs läuft das Backup über iTunes, bei neueren Macs ab Catalina 10.15 über den Finder. Bei PCs müssen Sie iTunes zunächst installieren. Schließen Sie dann Ihr iPhone oder iPad per Kabel an den Rechner an.

Sie werden nun auf dem iPhone gebeten, dem Computer zu vertrauen. Ist das Gerät mit dem PC oder Mac verbunden, taucht es als Symbol in iTunes in der oberen Leiste auf. Im Finder wird das iPhone in der Seitenleiste angezeigt.

Klicken Sie nun auf Ihr iPhone, zeigt die Software Informationen über das iPhone oder iPad an. Wenn Sie Ihr Backup verschlüsseln möchten, setzen Sie auf der linken Seite einen Haken vor Lokales Backup verschlüsseln und vergeben Sie ein sicheres Passwort.

Die Verschlüsselung der Daten ist insbesondere deshalb zu empfehlen, weil nur dann auch vertrauliche Daten wie Ihre Aktivitäts-, Gesundheits- und Schlüsselbunddaten gesichert werden.

Auf der rechten Seite unter dem Punkt Backup manuell erstellen und wiederherstellen > Backup jetzt erstellen können Sie nun das lokale Backup aktivieren.

 

Lokales Backup manuell verschlüsseln

Es ist empfehlenswert, das Backup zu verschlüsseln. Auf der Backup-Übersichtsseite setzen Sie dazu bei Lokales Backup verschlüsseln ein Häkchen. Das Passwort kann selbst gewählt werden. Jetzt werden auch Ihre gesicherten Passwörter, Ihre WLAN-Einstellungen, der Websiten-Verlauf und Ihre Gesundheitsdaten im Backup gesichert.

Die Verschlüsselung zahlt sich zudem aus, wenn der Computer gestohlen wird. Die Diebe können dann mit den Daten nichts anfangen. Aber Vorsicht: Wer das Passwort vergisst, kommt nie wieder an sein Backup.

 

Nicht alle Daten werden gesichert

Zwar werden bei einem lokalen Backup mehr Daten gesichert als über die iCloud-Variante. Doch auch hier gibt es bestimmte Daten und Einstellungen, die nicht im Backup enthalten sind:

  • Inhalte aus dem iTunes-Store oder App Store oder direkt in Apple Books geladene PDF-Dateien: Falls sie noch im iTunes Store, App Store oder Book Store von Apple erhältlich sind, können Sie auf diese früheren Einkäufe tippen, um sie erneut zu laden.
  • aus iTunes synchronisierte Inhalte (importierte MP3s oder CDs, Videos, Bücher und Fotos)
  • bereits in iCloud gespeicherte Daten (z.B. iCloud-Fotos, iMessage-Nachrichten sowie SMS und MMS): Diese Daten werden bei einem neu aufgesetzten Apple-Gerät aber auch so übertragen, wenn Sie sich wieder mit Ihrer alten Apple-ID anmelden.
  • Face ID- oder Touch ID-Einstellungen: diese müssen Sie neu einrichten.
  • Apple Pay-Daten und -Einstellungen: diese müssen Sie neu einrichten.
  • Apple Mail-Daten: Wenn Sie das Backup verschlüsseln, werden die Mail-Daten gesichert.

 

Backup verwalten

Im gleichen iTunes-Fenster oder Finder lassen sich Backups auch manuell einrichten oder auf ein iPhone oder iPad zurückspielen. Auf der rechten Seite können Sie unter Backup wiederherstellen das Backup auf ein neues Gerät spielen, wenn Sie dieses mit einem Kabel verbunden haben.

Fazit: iCloud oder lokales Backup?

Welche Backup-Variante eignet sich für welche*n Anwender*in? Die Antwort ist einfach: Am besten, man nutzt beide. Das iCloud-Backup lässt sich einfach einrichten und sichert den größten Teil der Daten automatisch.

Zusammen mit einem lokalen Backup über iTunes, das regelmäßig durchgeführt wird, ist die Chance groß, dass die Daten von iPhone und iPad nicht verloren gehen.

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