Das ist Cryptomator
Die meisten Cloud-Dienste speichern Ihre Dateien so ab, dass Sie vor Angriffen von außen geschützt sind - sie selbst können die Inhalte aber bei Bedarf entschlüsseln. Die App Cryptomator verschlüsselt Ihre Dateien so, dass nur noch Sie Zugriff haben.
Angeboten wird das Programm seit 2016 von der Skymatic GmbH mit Sitz in Sankt Augustin. Die Desktop-Version ist frei verfügbar, finanziert wird sie nach dem Prinzip „Zahl-was-Du-willst“. Die App-Version kostet einmalig zehn Euro und ist kompatibel mit Dropbox, Google Drive, One Drive und WebDAV-basierten Cloud-Diensten.
Für Android ist Cryptomator im Google Play-Store und auf der Webseite als Download erhältlich, fürs iPhone im App Store. Es gibt auch Versionen für den Desktop (Windows, Linux und macOS).
Seit Juni 2021 ist Cryptomator 2.0 für iOS in einer Betaversion verfügbar. Zum selben Zeitpunkt wurde die App auch in der iOS-Version vollständig quelloffen, die Quellcodes können bei Github eingesehen werden.
Für Cryptomator ist keine Anmeldung erforderlich. Das Programm kann auf beliebig vielen Geräten installiert werden. Die Handhabung ist sowohl in der App- als auch in der Desktop-Version sehr einfach.
So funktioniert Cryptomator
Mit Cloud-Diensten können Nutzer*innen Dateien auf einem Server speichern. So kann man von überall online auf seine Dateien zugreifen, sie mit Anderen teilen und hat gleichzeitig ein Backup, falls das Smartphone kaputt oder verloren geht.
Mit Cryptomator können Sie Ihre Daten Ende-zu-Ende verschlüsseln. Cryptomator verknüpft dazu einen sogenannten Tresor mit der App eines Cloud-Dienstes.
Mit der Cryptomator-App kann man Dateien in den Tresor legen und sie dort bearbeiten. Sobald man den Tresor versperrt, werden die Dateien verschlüsselt und anschließend in die gewählte Cloud geladen. Es können beliebig viele Tresore erstellt bzw. bestehende Tresore hinzugefügt werden.
Die App bietet außerdem einen automatischen Foto-Upload.
Die Desktop-Version funktioniert ähnlich: Cryptomator erstellt einen Tresor als Unterordner im Cloud-Ordner. Wenn der Tresor im Cryptomator entsperrt wurde, können Sie über ein virtuelles Laufwerk auf den Tresor zugreifen und damit normal arbeiten. Anschließend wird der Tresor im Cryptomator wieder gesperrrt.
So schützt der Dienst Ihre Daten
Die Dateien werden mit einem AES-256-Algorithmus verschlüsselt – einem gängigen Algorithmus bei Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Jeder Tresor wird mit einem selbstgewählten Passwort geschützt. Nur mit diesem Passwort und dem Cryptomator können die Dateien wieder entschlüsselt werden.
Die Anbieter der Cloud-Dienste gelangen nicht an die Dateien in unverschlüsselter Form und haben keinen Zugriff auf den Schlüssel, denn der liegt allein bei Ihnen als Nutzer*in.
In der App können Tresore optional auch mit dem Fingerabdruck geöffnet werden. Damit man nicht vergisst, einen offenen Tresor wieder zu versperren, bietet die App eine automatische Sperrung nach einer selbstgewählten Zeit oder bei Deaktivierung des Bildschirms.
Alternative: Boxcryptor
Nach demselben Grundprinzip arbeitet die kostenpflichtige Cloud-Verschlüsselung Boxcryptor der Secomba GmbH aus Augsburg. Die Vollversion kostet für private Einzelnutzer*innen 36 Euro pro Jahr.
Von Boxcryptor gibt es auch eine kostenfreie Version, allerdings können in dieser Basis-Version nur zwei Geräte verbunden und ein Cloud-Dienst verknüpft werden. Außerdem bleiben in der Basisversion die Dateinamen unverschlüsselt.