Gewöhnliche Android-Handys fordern beim ersten Einrichten dazu auf, ein Google-Konto anzulegen. Mit diesem Konto bleibt das Gerät anschließend verknüpft – und Googles Apps greifen darauf zu.
Mit den richtigen Einstellungen lässt sich die Datenübermittlung ins Google-Konto an vielen Stellen stoppen. Allerdings ist damit die Verbindung zu Google nicht ganz gekappt. Einige Daten erfasst der Konzern trotzdem, verknüpft sie dann aber nicht mit dem Konto.
Wir zeigen, welche Optionen es gibt. Die Anweisungen und Menüpunkte wurden mit einem Samsung Galaxy S10e mit der Android-Version 12 erstellt. Die Bezeichnungen können bei anderen Geräten leicht abweichen, sind im Wesentlichen aber bis Android 14 gleich.
Aktivitätsverlauf verwalten
Google zeichnet standardmäßig viele Aktivitäten vom Smartphone auf und speichert sie. Da das Google-Konto am Computer übersichtlicher ist, empfiehlt es sich, den Aktivitätsverlauf am Computer zu verwalten. Rufe die Adresse www.google.de auf und klicke auf die Schaltfläche Anmelden
.
Logge dich in das Google-Konto ein, das auch mit deinem Smartphone verknüpft ist. Wenn du nicht genau weißt, welches das ist, steht hier, wie du es herausfindest.
Google-Konto verwalten
.
Wähle in der Menüleiste links den Punkt Daten & Datenschutz
.
Hier siehst du eine Liste von Funktionen, aus denen Google Daten von deinem Handy speichern kann und ob die Speicherung aktiv ist:
Unter dem Punkt Aktivitäten und besuchte Orte
siehst du Daten, die Google vom Handy erfassen und speichern kann. Um die Aufzeichnung zu deaktivieren, tippe auf jeden Punkt und anschließend auf Deaktivieren.
Dort kannst du bereits erfasste Daten auch löschen.
Google weist darauf hin, dass Sucheingaben, die du in der Google-Suche und anderen Apps machst, auch dann erfasst werden, wenn du nicht mit dem Google-Konto angemeldet bist.
Google gibt aber an, den Standort von Nutzer*innen niemals zu erfassen, wenn man im Google-Konto die Punkte "Standortverlauf" und "Web- und App-Aktivitäten“ ausschaltet.
Synchronisierung verwalten
Viele Daten werden vom Smartphone ins Google-Konto synchronisiert, zum Beispiel Kontakte aus Googles Kontakte-App, Dokumente aus Google Docs und Daten aus Google Drive.
Um die Synchronisierung für einige Dienste auszuschalten, navigiere im Smartphone zu Einstellungen > Passwörter & Konten
(manchmal auch nur Konten, Konten & Sicherung
o.ä.) > (bei Samsung) Konten verwalten
. Tippe auf dein Google-Konto und dann auf Kontosynchronisierung
. Nun kannst du jeden Punkt einzeln an- oder ausschalten.
Fotos und Videos
Auch die oft vorinstallierte App „Fotos“ gehört zu Google. Beim ersten Start fragt sie, ob Fotos und Videos im Google-Konto gesichert werden sollen. Wenn du zustimmst, landen alle Bilder ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Google-Konto.
In den Synchronisierungs-Einstellungen (siehe oben) taucht die App nicht auf. Auch im Google-Konto kannst du die Synchronisierung nicht abschalten. Gehe wie folgt vor:
- Schritt 1: Öffne die App „Fotos“.
- Schritt 2: Öffnen das Menü, indem du den Punkt mit deinen Initialen oben rechts antippst.
- Schritt 3: Es öffnet sich ein Fenster. Tippe dort auf "Fotos-Einstellungen".
- Schritt 4: In der folgenden Ansicht tippe auf "Sicherung".
- Schritt 5: Setze den Schieberegler bei "Sicherung" nach links.
Die App überträgt laut Google dann keine Fotos mehr, sondern verwaltet die Bilder nur lokal. Wer ganz sicher gehen will, sollte zu einer anderen Foto-App greifen.
Backup verwalten
Google bietet auch eine Backup-Funktion. Im Backup werden WLAN-Passwörter, App-Konfigurationen, Telefonverlauf und andere Daten im Google-Konto gesichert. Du kannst diese Daten im Google-Konto aber nicht direkt sehen, sondern Sie werden dort nur für den Fall hinterlegt, dass du ein neues Gerät mit diesen Daten einrichten möchtest.
Du findest den Punkt unter Einstellungen > Google > Sicherung > Aktivieren > Jetzt sichern
.
Ist die Einstellung aktiv, sichert Google Ihre Daten einmal täglich automatisch. Ab Android 9 sind diese Daten Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Mehr dazu in unserer Backup-Übersicht für Android.
Wer ein älteres Gerät nutzt oder seine Daten prinzipiell nicht auf Google-Servern sichern will, kann die Backup-Funktion an selber Stelle jederzeit deaktivieren.
Google-Suche verwalten
Die Google-Suche gleicht eingetippte Suchbegriffe schon beim Eintippen ab und versucht, passende Vorschläge zu machen. Was angezeigt wird, wählt Google anhand der Informationen unter anderem aus Ihren "Web- und App-Aktivitäten" aus, sofern Sie die Datenerfassung hier erlaubt haben.
Um die Suchergebnisse und die interessenbasierte Werbung zu verbessern, nutzt Google auch Informationen aus Apps wie Gmail, Kalender und Kontakte.
Das können Sie beschränken:
- Öffnen Sie die App "Google" und tippen Sie oben rechts auf den Punkt mit Ihren Initialen.
- Es öffnet sich ein Menü. Wählen Sie
Einstellungen > Allgemein
. - Wählen Sie hier alle Optionen ab, die Sie nicht brauchen. Je mehr Sie deaktivieren, umso datensparsamer ist die Google-Suche. Deutlich wirksamer ist es allerdings, eine andere Suchmaschine als Google zu verwenden.
Google-Apps ersetzen
Auch wenn Sie die Datenübertragung an allen beschriebenen Punkten unterbinden, gelangen Daten zum Google-Konzern – jedes Mal, wenn Sie eine Google-App nutzen.
Für viele Apps von Google gibt es mittlerweile gute Alternativen mit sehr ähnlichen Funktionen, die aber keine Daten an Google oder an andere Unternehmen übertragen.
Wenn Sie auf die beliebte Navi-App Google Maps nicht verzichten wollen, geben wir hier Tipps zur datensparsamen Nutzung.
App-Rechte einschränken
Wer nicht auf die Apps und Update-Funktionen von Googles Play-Store verzichten will oder kann, kommt um die Nutzung von zwei Apps nicht herum: den Google Play-Store und die Google Play-Dienste. Beide Apps verlangen Zugriff auf Standort, Kontakte, Telefon und SMS.
Sie können den beiden Apps den Zugriff auf diese Daten verweigern. Erfahrungsgemäß funktionieren sie dann trotzdem einwandfrei. Es empfiehlt sich auch, alle anderen vorinstallierten Apps von Google und vom Gerätehersteller auf ihre Zugriffsrechte zu überprüfen, und diese bis auf die offensichtlich notwendigen Rechte einzuschränken.