Ratgeber

Google Maps kurz vorgestellt

Ein Artikel von , veröffentlicht am 20.10.2015, bearbeitet am26.03.2024

Egal ob Android-Gerät oder iPhone – die beliebteste Navigations-App heißt Google Maps. Wir erklären, wie ihr den praktischen Kartendienst möglichst klimafreundlich benutzt und dabei noch eure Privatsphäre schützt.

Google Maps ist der Marktführer unter den Navigations-Apps. Bei Android-Geräten ist die App vorinstalliert, in Apples App-Store rangiert sie zuverlässig in der Top 10 der am häufigsten installierten, kostenlosen Apps.

Der Kartendienst ist außerdem in viele andere Apps eingebaut. Google stellt dafür eine Schnittstelle für Entwickler*innen zur Verfügung, die es beispielsweise erlaubt, in Banking-Apps anzuzeigen, wo sich die Geldautomaten der Bank befinden.

Die Google Maps-Schnittstelle ist kostenpflichtig, Entwickler*innen müssen dafür also Geld an Google bezahlen. Ein gewisses Guthaben wird aber jeden Monat kostenlos zur Verfügung gestellt, darin sind 28.500 Kartenaufrufe inklusive. Erst bei mehr Aufrufen zahlt man tatsächlich. Geld verdient Google auch mit Anzeigen, die Unternehmen in Google Maps schalten können.

Je nach Einstellung speichert Google den Standort und die Suchbegriffe, die Sie in der App eingegeben haben, verknüpft diese Daten mit Ihrem Google-Konto und nutzt sie für personalisierte Werbung.

Offline-Karten: spart Datenvolumen und schont die Umwelt

Google Maps bietet die Funktion, Kartenausschnitte vorab herunterzuladen und diese dann offline zu nutzen. Das hat zwei Vorteile: Wenn es unterwegs mal kein gutes Mobilfunknetz gibt, ist man trotzdem nicht verloren. Außerdem schonen Sie damit das Klima.

Denn das Übertragungsnetz verbraucht für jedes Byte, das Sie verschicken oder empfangen, zusätzlich Strom. Die Übertragung über das Mobilfunknetz kostet dabei deutlich mehr Energie als die Übertragung im Festnetz. Wenn ihr euch also vorher überlegt, welchen Kartenabschnitt ihr braucht, müsst ihr die Karte nur einmal laden und könnt dafür eine effiziente Übertragung im Festnetz wählen.

Um die Funktion zu nutzen, tippt in der App oben rechts auf den Kreis und wählt den Punkt "Offlinekarten". Nachteil: Ihr könnt zwar offline Routen berechnen lassen und navigieren, aber nur für das Auto.

Als Alternative zu Google Maps empfehlen wir Magic Earth oder OsmAnd. Beide sind deutlich datensparsamer und können auch offline navigieren.

Google Maps und der Standort

Wenn ihr euch anzeigen lassen wollt, wo ihr euch gerade befindet, benötigt Google Maps die Berechtigung "Standort". Wenn ihr die Berechtigung einräumt, übermittelt die App den Standort an Google.

Ihr könnt Google Maps verbieten, den Standort zu erfassen. Dazu müsst ihr der App die Berechtigung "Standort" wieder entziehen. Ihr findet den Menüpunkt in den Einstellungen eures Gerätes, unter dem Stichwort "Standort" oder "Berechtigungen".

Alternativ könnt ihr auch die Standortermittlung für das ganze Gerät deaktivieren. Bei Android geht das am einfachsten über die Schnelleinstellungen: Streicht von oben nach unten über das Display und tippt dann auf das Standort-Symbol. Bei iPhones geht das nur in den Einstellungen: Datenschutz & Sicherheit > Ortungsdienste.

Wer den Standort für Google Maps deaktiviert hat und sich eine Route berechnen lassen will, muss Start- und Endpunkt manuell eingeben.

Standortverlauf ausschalten und Daten löschen

Auch wenn ihr der App die Erlaubnis zur Standort-Abfrage entzogen habt, kann Google noch ermitteln, wo ihr seid. Um das zu ändern, müsst ihr im Google-Konto zwei Funktionen deaktivieren: Den "Standortverlauf" und die Funktion "Web- und App-Aktivitäten".

Ist die Funktion „Standortverlauf“ im Google-Konto aktiviert, fragt Google den Standort des Gerätes regelmäßig ab, auch wenn gerade kein Google-Dienst genutzt wird. Die Funktion läuft unabhängig von Google Maps. Google erstellt aus den Daten eine Zeitachse, die ihr in eurem Google-Konto einsehen könnt. Daten aus dem Standortverlauf wertet Google für Werbung und standortbezogene Vorschläge aus.

Um den Standortverlauf zu deaktivieren, tippt in der App auf den Kreis rechts oben, der das Profilbild oder eure Initialien enthält. Wählt im dann erscheinenden Einstellungsmenü den Punkt Meine Daten in Maps > Standortverlauf > Deaktivieren.

Bei dem Punkt direkt darunter, Automatisch löschen, könnt ihr festlegen, dass eure Nutzungsdaten nach drei, 18 oder 36 Monaten automatisch gelöscht werden.

Um eure gesamte Nutzungshistorie zu löschen, tippt auf den Punkt Verlauf verwalten.Ihr gelangt dann in den Abschnitt Zeitachse.Tippt dort auf die drei Punkte oben rechts und navigiert zu Einstellungen und Datenschutz > Gesamten Standortverlauf löschen.

Hinweis: Google leitet Nutzer*innen aus ganz unterschiedlichen Menüs zu den Einstellungen - was mitunter verwirrend sein kann. Lasst euch nicht irritieren, wenn ihr auf einem anderen Weg zu den oben genannten Einstellungen kommt.

Web- und App-Aktivitäten deaktiveren

Wenn man die Funktion "Standortverlauf" deaktiviert und Google Maps nutzt, landen trotzdem Standortdaten im Google-Konto. Erst, wenn man die Funktion „Web- und App-Aktivitäten“ ebenfalls ausschaltet, ist dies unterbunden.

Um Web- und App-Aktivititäten zu deaktivieren, tippt in der App auf den Kreis rechts oben, der euer Profilbild oder eure Initialien enthält. Wählt im dann erscheinenden Einstellungsmenü den Punkt Meine Daten in Maps > Web- und App-Aktivitäten > Deaktivieren.

Auch hier könnt ihr über die Punkte Automatisch löschen einen Zeitraum auswählen, nach dem eure Daten gelöscht werden, oder über Alle Web- und App-Aktivitäten verwalten alle Verlaufsdaten löschen.

Fallstrick: Hohe Standort-Genauigkeit

Die meisten Android-Geräte fordern dazu auf, zur Standortermittlung "Hohe Genauigkeit" zu erlauben. Überprüfen könnt ihr das unter Einstellungen > Standort > Modus "Hohe Genauigkeit" (manchmal auch "Batteriesparmodus"). Dann greift das Gerät auf WLANs und Mobilfunknetze zurück, um den Standort zu ermitteln. Die Namen der Netzwerke in der eigenen Umgebung werden dazu an Google gesendet und mit einer Datenbank abgeglichen, die bekannte Ortsdaten für viele Netze listet. Damit Google wirklich nichts über den eigenen Standort erfährt, muss auch dieser Punkt abgeschaltet sein.

Bei iPhones lässt sich für jede App einzeln konfigurieren, ob sie auf einen genauen Standort zugreifen darf. Das kann man für Google Maps an- und ausschalten: Datenschutz & Sicherheit > Ortungsdienste > Google Maps. Sind die Ortungsdienste für Google Maps generell deaktiviert, ist auch diese Option bereits deaktiviert.

Google Maps: Inkognito-Modus

Wer die Datenübertragung an Google zusätzlich verringern möchte, kann seit Ende 2019 den Inkognito-Modus der App nutzen. Dann verzichtet Google Maps auch auf das Speichern der Begriffe, die in das Suchfeld und den Routenplaner eingegeben werden.

Um ihn zu aktivieren, tippt ihr in der App auf den Kreis rechts oben. Wählt dann den Punkt Inkognitomodus aktivieren.

Wenn ihr den Standortverlauf sowie die Web- und App-Aktivitäten aus- und den Inkognitomodus eingeschaltet habt, werden nur noch die IP-Adresse und bestimmte Geräteinformationen an Google übertragen und ausgewertet.

Hinweis: Auch die meisten anderen Google-Apps erfassen und übertragen in der Standardeinstellung den Standort und weitere Gerätedaten. Wer Google Maps entsprechende Zugriffe verweigert, der Google-Suche aber nicht, hat also nicht viel gewonnen.

Der klimafreundliche Fahrweg

Seit 2022 zeigt Google Maps bei den Routenvorschlägen fürs Auto an, welcher Weg am meisten Kraftstoff spart – und damit am wenigsten CO2 verursacht. Der klimafreundlichste Weg wird mit einem kleinen Blatt-Symbol neben der voraussichtlichen Fahrtdauer markiert. Faktoren für die Berechnung sind die Streckenlänge, die Straßenverhältnisse und die aktuelle Verkehrslage.

Ihr könnt in den Einstellungen auch festlegen, dass ihr generell die kraftstoffsparende Route bevorzugt. Dafür tippt ihr in der App auf den Kreis rechts oben und dann Einstellungen > Navigation. Dort könnt ihr den Punkt Kraftstoffsparende Routen bevorzugen ein- und ausschalten.

Google empfiehlt außerdem, in den Einstellungen den Motortyp des eigenen Autos festzulegen, da sich beispielsweise für Elektro- und Verbrennerautos teilweise unterscheidet, welche Route die energiesparendste ist.

Aktualisierung: Lena Bültena

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