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Ratgeber

Die App Spacedesk macht aus alten Handys einen zweiten Bildschirm

Ein Artikel von Jonas Bickelmann, veröffentlicht am 10.11.2023
Foto: Olena Bohovyk

Euer Smartphone hat ausgedient? Für die sinnvolle Nachnutzung ist diese kostenlose App eine tolle Idee.

Smartphones umweltfreundlicher machen? Da geht es zuallererst um die Frage, wie man die leistungsfähigen kleinen Computer möglichst lange nutzen kann.

Wenn ein Handy nicht mehr als Hauptgerät genutzt werden soll, könnt ihr es mit der App Spacedesk einfach zu einem Zweit-Bildschirm umfunktionieren.

 

Was könnt ihr mit Spacedesk machen?

Die App macht aus eurem alten Handy einen zweiten Bildschirm. Der funktioniert genauso, wie wenn ihr per Kabel einen Monitor an euren PC anschließt.

Der Clou ist dabei, dass ihr kein Kabel dafür braucht – die Verbindung läuft über das gemeinsame WLAN. Ihr könnt jeden Windows-PC nutzen und als zweiten Bildschirm jedes Gerät mit iOS oder Android.

Leider gibt es die Spacedesk-App für Android nur im Google Playstore. Schön wäre es, wenn es auch eine Version im alternativen F-Droid-Store gäbe. Aber immerhin: Auf alternativen Betriebssystemen der Android-Familie, zum Beispiel Lineage OS, läuft die App.

Die Zusammenarbeit externer Geräte mit Windows kann ja oft etwas frickelig sein. Umso schöner, dass die Verbindung zum Smartphone via Spacedesk praktisch genauso flüssig funktioniert, wie mit einem gewöhnlichen externen Monitor. Ihr könnt in den Einstellungen des PCs wählen, ob das Bild noch mal angezeigt (dupliziert) werden soll oder ob ihr den Monitor erweitern wollt.

Das kann zum Beispiel für diese Zwecke dienen:

  • Lasst euch ein Programm auf dem zweiten Monitor anzeigen – das können etwa Website-Analytics oder Chats sein.
  • Da ihr das Handy herumtragen könnt, dient es zum Beispiel als Fernbedienung für eure Musik, wenn ihr in einem anderen Zimmer seid als der PC.
  • Selbst als externe Tastatur kann das Handy eingesetzt werden: Denn ihr könnt über den Touchscreen Eingaben machen.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Ihr solltet ein Handy nicht immer am Strom hängen lassen. Das kann den Akku schädigen. Für die Dauernutzung ist die Idee also nicht geeignet.

 

Wie installiert man Spacedesk?

Ihr müsst auf beiden Geräten einige einfache Schritte befolgen.

Auf dem Windows-PC braucht ihr den Treiber, den ihr hier herunterladen könnt.

Auf eurem Handy oder Tablet braucht es die entsprechende App. Hier findet ihr sie für iPhones und hier über Google Play für Android-Geräte.

Anschließend müsst ihr nur sicherstellen, dass sich die beiden Geräte im selben WLAN befinden oder dass sie per Kabel verbunden sind. Dafür nutzt ihr einfach dasselbe USB-Kabel wie es an den meisten Ladegeräten hängt. Wenn ihr dann die App auf dem Handy oder Tablet öffnet, erkennt das Gerät automatisch die Verbindung im Netzwerk. Wählt ihr auf eurem Handy den verbundenen PC aus, erscheint dessen Monitorinhalt auf eurem Mobilgerät. Ihr schließt die Anwendung auf dem Handy mit einer Rauszoomen-Geste.

Es wäre toll, wenn man Spacedesk auch für Linux-Computer und alternative Betriebssysteme wie /e/ oder Graphene einsetzen könnte. Es gibt zwar die Möglichkeit, die App auf dem Handy einfach über den Browser laufen zu lassen (ohne App-Installation). Das hat in unserem Test aber schlecht funktioniert.

Ein Tipp aus der Community

Für Linux- oder Mac-Geräte ist die Anwendung Deskreen einen Blick wert. Sie ist Open Source und einfach im Setup. Ihr braucht aber ein kleines zusätzliches USB-Gerät für die Verbindung.

 

Wer steht hinter Spacedesk?

Die Technologie wird von dem Unternehmen datronicsoft Technology GmbH mit Sitz in Augsburg zur Verfügung gestellt.

Sie ist für die private Anwendung kostenlos. Wer Spacedesk für ein Unternehmen nutzen will, muss eine Lizenz kaufen. Somit ist nicht anzunehmen, dass mit euren Daten Geld verdient werden soll. Wir haben in der App auch keine Tracker gefunden. Top!

 

Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

Wir halten das Risiko eines Angriffs auf die App für relativ gering. Ihr solltet das System nur in eurem heimischen, passwortgeschützten WLAN nutzen. Für besonders kritische Anwendungen wäre die Verbindung über Kabel eher zu empfehlen. Dann könnt ihr auch das WLAN auf dem Handy ausgeschaltet lassen.

 

 

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