Ratgeber

Navi-Apps OsmAnd kurz vorgestellt

Ein Artikel von , veröffentlicht am 19.09.2018, bearbeitet am24.05.2023
Screenshot osmand.net

OsmAnd ist quelloffen und nutzt Kartenmaterial des nicht-kommerziellen Projekts OpenStreetMap. Die werbefreie App überlässt es auf Android den Nutzern, ob sie zahlen wollen oder nicht. OsmAnd ist inzwischen eine datensparsame Alternative, die wir uneingeschränkt empfehlen können.

Das ist OsmAnd

Die App OsmAnd setzt auf Material des nicht-kommerziellen Kartendienstes OpenStreetMap. Als Nutzer*in müssen Sie Karten einzeln auf das Gerät laden und können erst dann mit der Navigation loslegen. In der kostenlosen Version können Sie sieben Karten herunterladen sowie offline und online navigieren.

Über Erweiterungen lassen sich verschiedene Zusatzinformationen einblenden, beispielsweise Ski- und See-Karten oder Netze des öffentlichen Personennahverkehrs. Sie können auch eigene Orte, Routen und Markierungen in ihrer Karte hinterlegen. Die App ist komplett werbe- und trackingfrei.

OsmAnd ist quelloffen. Das heißt, der Programmcode der App ist öffentlich einsehbar. Anbieter der App ist das niederländische Unternehmen OsmAnd B.V. Die App gibt es für iOS und Android. Die Android-Version ist im Play-Store von Google verfügbar und im alternativen App-Store F-Droid. Neben angestellten Entwickler*innen gibt es auch eine aktive freiwillige Community, die das Projekt mit entwickelt.

Was quelloffen bedeutet und warum wir quelloffene Apps besonders gerne empfehlen, erklären wir im Beitrag: Open-Source-Software: Zwischen Entwicklung und Philosophie.

Kartenbasis und Geschäftsmodell

OsmAnd greift auf Kartenmaterial von OpenStreetMap zurück. Über eine Erweiterung können Sie zusätzliche Quellen laden, darunter auch Satellitenbilder von Microsoft Earth.

Im Play Store gibt es eine kostenlose Basisversion, in der Sie sieben Einzelkarten herunterladen und darauf auch offline zugreifen können. Zugriff auf alle Karten, topografische Karten, Android Auto-Funktion und stündliche Kartenupdates erhalten Sie in der Premiumversion OsmAnd+ für 29,99 Euro. Alternativ kann man via in-App-Kauf in der Basisversion einzelne Funktionen per Abo dazu kaufen (Stand 2023).

Eine genaue Übersicht über die Preise der unterschiedlichen Versionen und die darin enthaltenen Funktionen finden Sie hier (Android) und hier (iOS).

Die kostenlose App-Version aus dem alternativen Android-Store F-Droid entspricht der Premiumversion aus dem Play-Store. Sie können sich also aussuchen, ob Sie für die App bezahlen möchten. Der Anbieter bittet auf F-Droid allerdings, das Projekt mit Spenden zu unterstützen.

Mehr über F-Droid erfahren Sie in unseren Hintergrundartikel. Im Text So installieren Sie den App-Store F-Droid erläutern wir, wie Sie F-Droid einrichten und nutzen.

Datenschutz

Die Datenschutzerklärung ist nur auf Englisch verfügbar und erfreulich übersichtlich. Wie die App mit Standortdaten umgeht, die ja aufgrund der Funktionalität abgefragt werden müssen, steht dort leider nicht. Aufschlussreicher ist das Mission-Statement der Firma, dort wird explizit erklärt, dass die Firma Standortdaten und IP-Adressen als sensible Informationen betrachtet und diese nicht speichert.

In unserem Test von 2018 waren erhebliche Datenschutzmängel und Diskrepanzen zur Datenschutzerklärung aufgetaucht. So erhob die App damals die Werbe-ID und übertrug diese auch an Facebook. Auch der Analysedienst Firebase von Google war damals eingebunden. Diese Mängel wurden inzwischen behoben - Drittanbieter wurden im aktuellen Test (Stand 2023) nicht kontaktiert.

Fazit

Die App können wir mittlerweile uneingeschränkt empfehlen.

 

Kennst du schon unseren Newsletter? Einmal im Monat schicken wir dir aktuelle mobilsicher-Lesetipps direkt ins Postfach. Hier geht's zur Anmeldung.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Android-Apps ersetzen: Textbearbeitung

Auf fast allen Android-Geräten ist Googles App zur Textbearbeitung, Google Docs, schon vorinstalliert. Doch wer seine Dokumente dem Konzern anvertraut, gibt sie auch zur Analyse frei. Zwei gute App-Alternativen finden Sie hier.

Mehr
Ratgeber 

Video-Chat Google Duo kurz vorgestellt

Google Duo heißt Googles Dienst für sichere Videokonferenzen. Bis zu 32 Personen können miteinander kommunizieren, ohne dass Google mithören kann. Für die Nutzung muss man allerdings seine Telefonkontakte freigeben.

Mehr
Ratgeber 

AppGuard: Apps unter Beobachtung

Ab Android 6 (Marshmallow) können Nutzer selbst entscheiden, ob sie Ihren Apps bestimmte Rechte wie den Zugriff auf das Adressbuch gewähren wollen. Auf Smartphones und Tablets mit älteren Android-Versionen geht das auch - mit der App „AppGuard“.

Mehr
YouTube-Video 

Fotodaten entfernen mit „Scrambled Exif“ (Android)

Viele Smartphone-Kameras hinterlegen automatisch Metadaten in Fotos: zum Beispiel den Standort, Geräteinformationen und manchmal auch Daten zur Nutzerin. Wer nicht möchte, dass andere diese Daten auslesen können, kann sie mit einem Fingertipp entfernen.

Ansehen