Die Pannenserie bei den großen Internetkonzernen will nicht abreißen. Erst vor zwei Wochen meldete Facebook eine Hacker-Attacke auf 50 Millionen Facebook-Konten. Mark Zuckerberg musste sich – mal wieder – bei den NutzerInnen entschuldigen.
Millionen Facebook-Konten ausgeraubt
In den beiden Folgewochen hatte Facebook die Ausmaße des Angriffs untersucht und festgestellt, dass tatsächlich zwar "nur" 30 Millionen Konten von dem Hackerangriff betroffen waren - diese dafür aber so richtig.
Die Datendiebe erbeuteten bei rund der Hälfte der 30 Millionen Konten die Namen und Kontaktdaten der Nutzer.
Bei 14 Millionen weiteren Konten stahlen Sie noch umfangreichere Datensätze, darunter Nutzername, Geschlecht, Beziehungsstatus, die Gerätetypen, mit denen Facebook genutzt wird, die letzten zehn Orte, an denen die Nutzer eingeloggt waren, Personen oder Seiten, denen sie folgen, und die letzten 15 Suchanfragen.
Passwörter, so betont Facebook, wurden nicht gestohlen.
Auf dieser englischsprachigen Hilfeseite können Sie nachsehen, ob Ihr Facebook-Konto von dem Angriff betroffen ist. Dazu müssen Sie bei Facebook eingeloggt sein.
Datenleck bei Google+
Diese Woche verkündete dann Google ein massives Datenleck im sozialen Netzwerk Google+. Externe Apps konnten auf nichtöffentliche Informationen von Nutzern zugreifen, zum Beispiel auf Alter, Geschlecht und Job. Das Problem bestand offenbar schon seit 2015.
Wer sich die exzessive Datensammelei des Konzerns aus Kalifornien bisher mit der Phantasie schön geredet hat, "die Daten seien dort zumindest sicher", dürfte spätestens jetzt unsanft in der Realität aufwachen.
Google nahm die Sache zum Anlass, um das notorisch unbeliebte Produkt gleich ganz vom Netz zu nehmen - und konfrontiert den gemeinen User dabei gleich mit der zweiten, gern vergessenen, Wahrheit über alle großen Internet-Plattformen: Sie gehören uns nicht.
Wer Lebenszeit, Energie oder Geld in seine Google+-Existenz investiert hat, schaut jetzt in die Röhre.
Sicherheitslücke bei WhatsApp
Jetzt ist der beliebte Messenger WhatsApp an der Reihe: Ausgerechnet Googles eigene Hacker aus dem Team „Project Zero“ hatten die Sicherheitslücke entdeckt und am Dienstag veröffentlicht.
Der Fehler liegt in der Videotelefonie des Dienstes und macht es möglich, bösartigen Programmcode per Videoanruf auf ein Smartphone einzuschleusen. So könnten Kriminelle allein durch einen Videoanruf Spionageprogramme oder Schadsoftware auf einem Gerät platzieren. Die Sicherheitslücke ist bereits gestopft, ein entsprechendes Update ist für Android seit 28. September verfügbar, für iOS seit letzter Woche.
Aktuellste WhatsApp-Version nutzen
Falls Sie WhatsApp nutzen, sollten Sie dringend überprüfen, ob Sie das Update bereits erhalten haben.
Upgedated sind alle Versionen ab:
- Android: 2.18.302
- iOS: 2.18.93
Die Versionsnummer finden Sie in WhatsApp unter „Einstellungen > Hilfe > App-Info"
Vorsicht: Für einige Android-Nutzer steht die aktualisierte WhatsApp-Version im Play-Store offenbar noch nicht zur Verfügung. In diesem Fall können Sie das Update auch direkt als .apk-Datei von der WhatsApp-Webseite laden und manuell installieren.
Unsere Empfehlung für alle, die jetzt die Nase voll haben: WhatsApp-Konto löschen und einfach mal was Neues probieren.