Eine Smartwatch, die keinen Schaden am Klima anrichtet? Damit wirbt Apple bei einigen neuen Modellen. Aber wie soll das gehen? Durch die Herstellung so eines Minicomputers wird Strom verbraucht. Das kann man nicht ändern. Die Deutsche Umwelthilfe klagt jetzt gegen Apple, weil sie das Versprechen für Kundentäuschung hält.
In dieser Serie schauen wir uns fünf Beispiele für Apples Umweltversprechen an. Hier geht es zur Übersicht. Der Weg zur Klimaneutralität: Alle Energie für die Herstellung aus erneuerbaren Energien beziehen. Das will Apple zwar den Zulieferern – die Firma betreibt keine eigenen Fabriken – bis 2030 vorschreiben. Es ist aber derzeit nur zu drei Vierteln umgesetzt. Für die restlichen Emissionen arbeitet Apple mit Ausgleichsprojekten. Diese Projekte sollen an anderer Stelle Emissionen einsparen und damit ausgleichen, was in der Produktion ausgestoßen wird. Solche Projekte sind stark in die Kritik geraten. Eine große Recherche von Zeit und Guardian wies dem bekannten Zertifizierer Verra Anfang 2023 nach, dass er falsch rechnet. Beispielsweise wies Verra Emissionseinsparungen durch Waldgebiete aus, die angeblich vor dem Abholzen geschützt worden seien. Aber eine Rodung war in diesen Gebieten gar nicht zu erwarten. Apple kauft keine Zertifikate ein, sondern betreibt eigene Projekte, zum Beispiel zur Aufforstung in Südamerika. Hauptkritik daran: Es gibt keine Garantie, dass diese Projekte auf Dauer betrieben werden. Gerade Aufforstung bringt aber nur was, wenn die gepflanzten Bäume auch groß werden – das kann Jahrzehnte dauern. Unklar ist auch, wie der Konzern die damit eingesparten Emissionen berechnet, wie die DHU kritisiert. Apple hat für diese Projekte ein eigenes Investitionsprojekt aufgebaut. Es heißt „Restore Fund“. Das superreiche Unternehmen wolle also auch Geld mit dem Klimaschutz verdienen, mahnt die DUH an. Die Kritik ist richtig. Apple muss transparenter sein. Trotzdem: Anders als bei den kritisierten Zertifikaten aus der Guardian-Recherche kauft Apple nicht bloß zweifelhafte Gutschriften, sondern baut selbst etwas auf. Das ist gut. Unternehmen wie Gucci oder Easyjet hatten sich mit solchen Zukäufen klimafreundlich gerechnet. Nach der Kritik mussten sie diesen „Ablasshandel“ einstellen. ➜ Weiter geht die Serie mit dem Thema Ersatzteile. Kennst du schon unseren Newsletter? Einmal im Monat schicken wir dir aktuelle mobilsicher-Lesetipps direkt ins Postfach. Hier geht's zur Anmeldung....das ist nur scheinbar grün:
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Auf diese Greenwashing-Warnzeichen solltet ihr achten
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