News vom 25.01.2018

Sicherheitslücken in den Tinder-Apps

Ein Artikel von , veröffentlicht am 24.01.2018, bearbeitet am25.01.2018

In bestimmten Situationen können Angreifer in den Datenverkehr bei der Nutzung von Tinder hineinschauen. Die weltweit meist genutzte Dating-App schützt ihre Verbindungen nicht vollständig durch Verschlüsselung und ermöglicht teilweise Musteranalysen.

Mitarbeiter der IT-Firma Checkmarx haben in der Dating-App Tinder zwei Sicherheitslücken gefunden. Diese lassen sich ausnutzen, wenn Opfer und Angreifer das gleiche ungesicherte WLAN nutzen.

Problem: http statt https

Laut ihrer Analyse könnte man zum einen die Fotos einsehen und manipulieren, die Tinder seinen Nutzern präsentiert. Das sei möglich, weil die Übertragung von Bildern über den unsicheren http-Standard und nicht über die modernere https-Verschlüsselung geschieht. Die Attacke ist in der Android- und der iOS-App möglich.

Musteranalysen trotz Verschlüsselung möglich

Zum anderen konnte das Checkmarx-Team in Testangriffen erkennen, wie Nutzer ein Foto bewerten. Das Partner-Matching bei Tinder basiert darauf, dass die App dem Nutzer Profilbilder anderer User vorsetzt. Per Wischgeste signalisiert man dann Desinteresse oder Interesse. Die Übertragung dieser Informationen vom Smartphone zu den App-Servern ist per https verschlüsselt. Die Datenpakete sind aber unterschiedlich groß, und das lässt Rückschlüsse auf die Bewertung zu.

Zum Zeitpunkt, als das Checkmarx-Team die Angriffe mit einem eigens gebastelteten Programm ausgeführt hat, war das Auslesen des Wischverhaltens in der Android-Version von Tinder möglich. Die Mitarbeiter merken aber an, dass das seit der letzten Version deutlich schwerer ist, da die App seitdem die Sicherheitsmethode des Certificate Pinnings einsetzt.

Laut einem Cnet-Artikel hat Checkmarx das Dating-Unternehmen bereits vor einigen Monaten auf die Lücken aufmerksam gemacht.

Dating-Apps stehen immer wieder wegen ihres Umgangs mit Daten in der Kritik. Zuletzt Ende 2017 hatte das IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky auf die ungesicherte Datenübertragung sowie auf weitere Lücken bei Tinder und anderen Apps aufmerksam gemacht.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Check-In-App Luca kurz vorgestellt

Während der Corona-Pandemie soll sie die Kontaktverfolgung in Geschäften oder Restaurants erleichtern. Die App wird von einem Berliner Start-up entwickelt und bereits von vielen Gesundheitsämtern verwendet, doch es gibt auch Kritikpunkte. Ein Überblick.

Mehr
Ratgeber 

Add-on „uBlock Origin“ kurz vorgestellt (Firefox für Android)

Das Add-on "uBlock Origin" für den Firefox-Browser ist Werbe- und Tracking-Blocker in einem. Das Open-Source-Projekt legt höchsten Wert auf Unabhängigkeit und macht keine Kompromisse. In der Szene genießt "uBlock Origin" daher einen exzellenten Ruf.

Mehr
Kommentar 

Datensparen ist aktiver Klimaschutz

Datensparen ist Klimaschutz. Und deshalb dringend nötig. Ein großer Teil des Datenverkehrs ist für die Funktion von Apps gar nicht nötig. Aber es gibt tolle Alternativen.

Mehr
YouTube-Video 

iPhone weg? So finden Sie es wieder

iPhones und iPads bringen eine praktische Funktion zum Orten mit - falls Sie das Gerät verlegt haben oder es gestohlen wurde. Wie das Orten genau funktioniert und was Sie aus der Ferne noch unternehmen können, zeigen wir im Video.

Ansehen