In Deutschland stehen aktuell mehrere Apps für das Corona-Tracing zur Debatte: Aus einem Hackathon der Bundesregierung im März ging die Pandoa-App hervor. Gleichzeitig entwickelt ein Start-up aus Hannover die GeoHealthApp, die seit April als erste ihrer Art im Google Play-Store und in Apples App Store verfügbar ist.
Ende April beauftragte die Bundesregierung zusätzlich die Unternehmen Telekom und SAP mit der Entwicklung einer App zum Verfolgen von Covid-19-Infektionsketten.
Mit der GeoHealthApp und der geplanten App von Telekom/SAP gibt es derzeit mindestens zwei Anwärter auf eine deutschlandweit flächendeckende Corona-Tracing-App, die auf die Kontaktbestimmung per Bluetooth-Technik setzen. Die Idee: Wenn zwei Geräte in direkter Nähe zueinander sind, registriert die App den Kontakt. Meldet sich eine Person als infiziert, werden die Kontakte der vergangenen Tage nachvollziehbar.
Konzerne legen fest: Nur eine App pro Land
Google und Apple, die die mobilen Betriebssysteme Android und iOS entwickeln, werden mit ihren neuen Schnittstellen für Bluetooth-basiertes Corona-Tracing jedoch nur eine App pro Land unterstützen. Das meldete die dpa am 5. Mai.
So soll vermieden werden, dass mehrere Apps gleichzeitig in Umlauf sind. Denn Corona-Tracing per Smartphone hat nur Aussicht auf Erfolg, wenn ein großer Bevölkerungsanteil dieselbe App nutzt. Wenn jedoch ein Land verschiedene Produkte für einzelne Regionen an den Start bringen wolle, seien die beiden US-Konzerne bereit, zu unterstützen.
Weiterhin wollen Google und Apple Beispiel-Code zur Verfügung stellen, sodass Entwickler*innen in den unterschiedlichen Ländern die neu entwickelten Schnittstellen ausprobieren können.
Google und Apple arbeiten derzeit gemeinsam an neuen Schnittstellen (APIs) für ihr jeweiliges Betriebssystem, damit das Corona-Tracing per Bluetooth möglichst gut funktioniert. Dabei geben die Konzerne auch die Regeln vor, nach denen Corona-Tracing-Apps arbeiten müssen.
So würde die Schnittstelle nur für Apps funktionieren, die einen dezentralen Ansatz beim Corona-Tracing verfolgen. Dabei bleiben die gesammelten Kontakt-IDs lokal auf dem Handy. Weiterhin dürfen die Apps nicht auf die Standortdaten der Smartphones zugreifen und Daten nicht für Werbung verwenden.
Apple beschränkt die Funktionsweise der iPhone-Apps noch auf weiteren Ebenen, zum Beispiel muss die Angabe persönlicher Daten optional bleiben.
Noch im Mai sollen die ersten Neuerungen für Android und iOS ausgerollt werden.