News vom 09.08.2016

Sicherheitslücke „QuadRooter“ in Android-Hardware

Ein Artikel von , veröffentlicht am 09.08.2016

Rund 900 Millionen Android-Geräte verschiedener Anbieter sind von dem Sicherheitsproblem namens „QuadRooter“ betroffen. Noch wird diese Lücke nicht ausgenutzt. Völlig unklar ist, bei welchen Geräten die Hersteller diesen Fehler überhaupt beheben werden.

Forscher des israelischen Software-Anbieters Check Point warnten auf der Sicherheitskonferenz Def Con in Las Vegas (USA) vor einer neu entdeckten Sicherheitslücke, mit der Android-Geräte gekapert werden können. Durch die Lücke ist es möglich, sehr weitreichende Rechte auf dem Gerät zu erlangen, und es damit vollständig zu kontrollieren. Man spricht dann von einem "Root-Zugriff", weil diese Rechte nur durch Rooten erlangt werden können.

Mit dem Begriff Rooten ist eine Veränderung am Betriebssystem gemeint. Wozu man es braucht, und welche Probleme es damit gibt, erklären wir im Beitrag Vorsicht bei Jailbreak und Rooten.

Die Sicherheitslücke befindet sich in den Smartphone-Prozessoren der Firma Qualcomm. Rund 65 Prozent aller Android-Geräte haben Chips von Qualcomm verbaut.

Entdeckt wurden vier Sicherheitslücken in der Chip-Komponente für den LTE-Empfang (4G). Ältere Geräte ohne LTE dürften daher von dem Sicherheitsproblem verschont bleiben. Der Fehler steckt in den Treibern der Chips, die ebenfalls von Qualcomm geliefert werden.

Dadurch sollen rund 900 Millionen Geräte betroffen sein, wie die Mitarbeiter von Check Point in ihrem Blog erläutern. Selbst das, vom Hersteller Blackberry als sicherstes Android-Smartphone der Welt beworbene, DTEK50 bleibt laut einem Bericht des Online-Magazins ZDnet nicht verschont.

Um die Lücke auszunutzen, müssen Angreifer ihren Opfern eine präparierte App unterschieben. Bisher existierten jedoch keine Hinweise darauf, dass die Lücke in "freier Wildbahn" bereits ausgenutzt wird.

Updates zur Behebung der Schwachstellen sind laut Hersteller Qualcomm bereits verfügbar. Wie bei Android-Geräten üblich, ist es jedoch fraglich, ob und wann die verschiedenen Hersteller diese für ihre Geräte zur Verfügung stellen. Updates werden oftmals nur für die neuesten Smartphones angeboten. Das führt regelmäßig dazu, dass geringfügig ältere Telefone zum willfährigen Ziel für Angreifer werden.

Der Ratgeber Schadprogramme: Infektionen vorbeugen beschreibt Schutzmaßnahmen vor böswilligen Apps. Im Beitrag Wieso Updates erklären wir, warum viele Android-Geräte keine Updates bekommen.

 

Weitere Artikel

Ratgeber 

So sichern Sie Ihr Instagram-Profil ab

Instagram bietet viele Möglichkeiten, die eigenen Informationen, Bilder und Videos vor Missbrauch zu schützen. Die Standardeinstellungen sind aber nicht verbraucherfreundlich. Folgende Punkte sollten Sie daher unbedingt einmal überprüfen.

Mehr
Ratgeber 

Navi-Apps OsmAnd kurz vorgestellt

OsmAnd ist quelloffen und nutzt Kartenmaterial des nicht-kommerziellen Projekts OpenStreetMap. Die werbefreie App überlässt es auf Android den Nutzern, ob sie zahlen wollen oder nicht. OsmAnd ist inzwischen eine datensparsame Alternative, die wir uneingeschränkt empfehlen können.

Mehr
Ratgeber 

Ratgeber: Browser Firefox richtig einstellen (Android)

Der Browser Firefox bietet viele Möglichkeiten, Tracking im Internet zu verhindern. Doch um davon wirklich zu profitieren, solltet ihr nicht überall die Standard-Konfiguration übernehmen. Wir erklären die wichtigsten Einstellungen für Privatsphäre und Datenschutz bei der Android-App.

Mehr
Ratgeber 

Karneval mit Handy? Unsere App-Tipps

Im Play-Store finden sich zum Suchwort „Fasching“ dutzende Apps. Viele davon können nicht mehr als einen Tusch abspielen, sind aber vollgestopft mit Werbung und Trackern. Wir haben vier Karneval-Apps herausgesucht, die Sie bedenkenlos nutzen können.

Mehr