News vom 25.02.2019

Facebook erhält sensible Daten aus Gesundheits-Apps

Ein Artikel von , veröffentlicht am 25.02.2019

Viele Apps übertragen sensible Informationen an Facebook, zum Beispiel Herzschlag oder Blutdruck. Das beschreibt eine aktuelle Recherche des Wall Street Journal und bestätigt damit Erkenntnisse von mobilsicher.de und Privacy International. Für die Nutzer ist die Datenübertragung nicht erkennbar.

In vielen Apps für Android und iOS ist ein Software-Baustein von Facebook integriert, der bei jedem Start der App eine Verbindung zu Facebook aufbaut und Daten überträgt.

Wie Untersuchungen von mobilsicher.de und der Nichtregierungsorganisation Privacy International Ende 2018 zeigten, kann Facebook aus diesen Informationen erkennen, wer welche Apps nutzt. Das alleine kann bei vielen Apps schon sensible Rückschlüsse zulassen.

Nun hat eine Recherche des Wall Street Journal (WSJ) gezeigt, dass etliche Apps darüber hinaus auch höchst sensible Gesundheitsinformationen an Facebook senden, zum Beispiel Blutdruck oder Herzschlag.

Mehrere Anbieter von betroffenen Apps waren sich laut WSJ über das Verhalten ihrer Produkte überhaupt nicht im Klaren. Für Nutzer und Nutzerinnen ist die Übertragung an Facebook nicht erkennbar.

Die Veröffentlichung zeigt erneut, wie leichtfertig Entwickler den Baustein von Facebook nutzen und wie wenig Interesse Facebook zeigt, daran etwas zu ändern.

Was Entwickler davon haben, den Software-Baustein von Facebook in ihre Apps zu integrieren und wieso die übertragenen Informationen nicht anonym sind, wie oftmals behauptet wird, erklären wir im Beitrag Facebooks unsichtbare Datensammlung.

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Miriam Ruhenstroth

Begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

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