Aktualisierungen gibt es sowohl für Apps als auch für das Betriebssystem Ihres Smartphones, also für Android oder iOS. Sie haben zwei Hauptfunktionen: Einerseits geht es darum, Fehler zu beseitigen und Sicherheitslücken zu schließen, die inzwischen bekannt geworden sind. Solche Sicherheitslücken machen Geräte anfällig für Angriffe durch Schadsoftware.
Andererseits helfen Updates, die Programme und Betriebssysteme effizienter zu machen, zum Beispiel weil Apps Fehler enthalten oder zu viel Akku verbrauchen. Sie können auch neue Funktionen zu Apps oder zum System hinzufügen – zum Beispiel werden neue Geräte wie Smartwatches erst über Updates des Betriebssystems nutzbar.
Veraltete Betriebssysteme gelten bei Handys als das größte Sicherheitsrisiko. Daher raten Experten einstimmig, Updates und Upgrades für die Betriebssysteme zu installieren, sobald sie verfügbar sind. Auch Apps sollte man aktuell halten.
Wer ist für welches Update zuständig?
Apps
Ob und wann es eine Aktualisierung gibt, entscheidet der Anbieter einer App. Hat er eine neue Version fertig, lädt er diese in den jeweiligen Store – für Android wäre das meist der Play-Store, für iOS der App-Store.
Die Play-Store-App oder App-Store-App auf dem eigenen Gerät prüft regelmäßig, ob im jeweiligen Store eine neue Version zur Verfügung steht. Je nach Einstellung aktualisiert sie dann automatisch oder benachrichtigt die Nutzer*innen.
iOS - Apples mobiles Betriebssystem
Aktualisierungen für iPhones und iPads liefert Apple. Jedes iOS-Gerät nimmt regelmäßig Kontakt zu Apple-Servern auf. Liegt dort ein Update bereit, erscheint eine Benachrichtigung auf dem Gerät. Nutzer*innen müssen das Update oder Upgrade dann nur noch herunterladen und installieren. Das geht meistens problemlos vonstatten – die große Mehrheit aller Geräte benutzt die jeweils aktuellste iOS-Version.
Android - Googles mobiles Betriebssystem
Die „Urform“ jeder neuen Android-Version wird unter Leitung von Google entwickelt. Diese Version passen die Gerätehersteller, zum Beispiel Samsung, dann für ihre eigenen Geräte an. Ist das Gerät an einen Provider gebunden, zum Beispiel an die Telekom, nehmen die Provider oft nochmal ihre eigenen Modifikationen vor.
Erst dann gelangt das Update oder Upgrade vom Hersteller oder Provider auf das Endgerät. Dabei kann jeder Hersteller und Provider selbst entscheiden, wann und ob überhaupt er eine Aktualisierung anpasst und an „seine“ Nutzer weiterreicht. Das gilt sowohl für Upgrades als auch für Sicherheitspatches.
Günstigere Geräte werden oft nur kurz mit Aktualisierungen versorgt. Werden bei solchen Geräten Sicherheitslücken bekannt, bleiben diese einfach bestehen. Wer ein Gerät aus dem Hause Google nutzt, etwa ein Nexus oder Pixel, hat die besten Karten: Diese Geräte erhalten Updates am schnellsten.
Updates vs. Upgrades
Man kann zwischen Updates und Upgrades unterscheiden. Beim Update bleibt das Programm oder das Betriebssystem im Wesentlichen gleich, es gibt nur kleinere Verbesserungen. Von einem Upgrade spricht man, wenn größere Änderungen vorgenommen wurden.
Upgrades erkennt man daran, dass sich der Versionsname des Betriebssystems ändert. Bei Android zum Beispiel von Android 7.0 zu Android 8.0 oder bei Apple-Geräten von iOS 11 zu iOS 12. Wann ein Hersteller ein größeres Update zu einem Upgrade erklärt, ist nicht festgelegt und geschieht sicherlich auch aus Marketinggründen.
Kleinere Updates heißen bei Android-Geräten "Sicherheitspatches". Seit 2015 veröffentlicht Google solche Patches jeden Monat.
Androids Sicherheits-Patches
Kleinere Aktualisierungen werden bei Android in Form von „Patches“ (deusch: Flicken) ausgeliefert. Dabei ändert sich die Versionsnummer des Betriebssystems nicht. Wann Ihr Gerät das letzte Mal ein solches Zwischendurch-Update bekommen hat, sehen Sie unter:
Geräteeinstellungen -> Über dieses Telefon (auch: Geräteinformation) -> Android-Sicherheitspatch-Ebene (auch Patch-Level).
Diese Patches werden nach ihrem Erscheinungsdatum benannt. Steht bei Ihrem Gerät unter „Patch-Level“ also 1. Mai 2016, dann ist Ihr letztes Patch an diesem Tag erschienen. Bekommen haben Sie es aber möglicherweise erst viel später.
Kein Android-Upgrade mehr – ist das schlimm?
Wenn Sie sich nicht gerade ein neues Gerät gekauft haben, ist Ihr Betriebssystem vermutlich nicht auf dem aktuellsten Stand. Leider gilt daher für die Mehrzahl aller Nutzer*innen: Das Handy ist theoretisch angreifbar. Allerdings ist eine Sicherheitslücke erst dann ein Problem, wenn sie auch jemand ausnutzt.
Wenn Sie Ihr Gerät also so nutzen, dass Sie potentiell mit Schadprogrammen in Berührung kommen, dann ist ein altes Betriebssystem schon ein Risiko. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Sie oft neue Apps ausprobieren, auch mal Apps von außerhalb des Play-Stores installieren oder wenn viele Informationen über Sie öffentlich zugänglich sind, insbesondere Ihre Mobilfunknummer.
Wenn Sie seit Jahren dieselben Apps nutzen, im Play-Store bleiben und mit persönlichen Informationen zurückhaltend sind, ist die Wahrscheinlichkeit, einem Schadprogramm zu begegnen, sehr gering. In dem Fall können Sie mit einigen Sicherungs- und Vorsichtsmaßnahmen Ihr Gerät ruhig weiter verwenden.
Updates bei Apps: Automatisch oder manuell
Grundsätzlich sind Updates eine gute Sache. Bei Apps sollten Sie aber trotzdem darauf achten, welche Updates sie installieren. Denn es kann passieren, dass Apps bei einem Update neue Zugriffsrechte bekommen. Hier gilt es jedesmal neu zu entscheiden, ob diese Zugriffsrechte plausibel oder übergriffig sind.
Sowohl Apps aus Googles Play-Store als auch aus Apples App-Store kann man automatisch aktualisieren lassen, ohne jedem einzelnen Update extra zuzustimmen. Seit Android 6.0 werden Nutzer bei den einwilligungspflichtigen Zugriffsrechten gefragt, bevor eine App eine neue Berechtigung nutzt. Ein automatisches Update ist ab 6.0 daher empfehlenswert.
Es werden im Play-Store auch immer wieder Schadprogramme entdeckt, die zunächst ganz harmlos sind und erst später über ein Update den bösartigen Programmcode nachladen. So versuchen Kriminelle, die Sicherheitsprüfung des Play-Stores auszutricksen.
Es ist aber nicht ratsam, wegen dieser Möglichkeit auf Auto-Updates zu verzichten. Schadprogramme im Play-Store sind, trotz überbordender Berichterstattung, sehr selten.
Höchstens bei einzelnen, offensichtlich fragwürdigen Apps, die Sie vielleicht nur mal testen wollen, kann es sinnvoll sein, die Update-Funktion zu deaktivieren.