Ratgeber

F-Droid-App: Alt-Handy als Live-Kamera mit Remote Video Camera

Ein Artikel von , veröffentlicht am 16.10.2023
Bildquelle: Herbipoli, Quirini Heyl, 1685-86 / National Library of Medicine

Ihr wollt unkompliziert euer altes Handy nutzen, um Bilder aus dem Nebenraum zu übertragen? Ganz einfach geht das mit einer gratis App, die auch noch quelloffen ist.

Solange die Kamera noch funktioniert, kann man aus dem alten Handy eine praktische Live- oder Überwachungskamera bauen. Das geht ganz einfach mit der App „Remote Video Camera“ aus dem Open-Source-App-Store F-Droid (ihr findet sie auch im Google Play Store).

 

So richtet ihr die App Remote Video Camera ein

Die App streamt das Bild und den Ton eines Handys auf das andere. Dazu müssen beide Handys im selben WLAN sein. Die Einrichtung ist sehr einfach.

  1. Installiert die App auf den beiden Geräten, die ihr verbinden wollt.
  2. Erlaubt den Zugriff auf Kamera und – falls gewünscht – Mikrofon.
  3. Verbindet beide Handys mit demselben WLAN.
  4. Startet die App auf beiden Geräten. Sie finden automatisch euer anderes Gerät aus demselben WLAN.
  5. Wählt zuerst auf dem Sendergerät das Kamerasymbol (oben) aus.
  6. Dann auf dem Empfängergerät, wo ihr das Bild anzeigen lassen wollt, das Monitorsymbol (unten).
  7. Jetzt streamt das eine Gerät auf das andere. Ihr könnt entscheiden, ob ihr Audio auch aktivieren möchtet. Dafür gibt es einen Button unten links auf dem Empfängergerät.
  8. Falls euer Bildschirm ausgeht, könnt ihr das in den Einstellungen anpassen oder mit dieser einfachen App aus F-Droid

 

Für welche Handys ist die App verfügbar?

Ihr könnt „Remote Video Camera“ auf Geräten mit Android und mit auf Android aufgebauten alternativen Betriebssystemen verwenden. Dazu gehören beispielsweise LineageOS und /e/. Eine Version für iPhones gibt es nicht.

 

Für welche Zwecke kann man diese App nutzen – und für welche nicht?

Ihr könnt zum Beispiel überwachen, ob sich Tiere in eurem Garten aufhalten oder ob der Kuchen im Backofen schon braun geworden ist. Uns ist aber wichtig zu betonen: Überwacht keine Menschen, ohne dass sie das wissen! Das ist hinterhältig und verstößt gegen Gesetze. Überwachungskameras darf man nur auf das eigene Grundstück richten.

Als Babyphon eignet sich die Kamera höchstens mit Einschränkungen. Der Entwickler Ivo Zivkov selbst rät ausdrücklich davon ab. Das Problem ist, dass die Bilder hängen bleiben können. Dann sähe es so aus, als ob das Kind ruhig schläft, obwohl es vielleicht gar nicht so ist. Damit ist der Zweck eines guten Babyphons verfehlt.

Bei bewegten Objekten ist das aber kein Problem, weil ihr da ja merkt, wenn das Bild plötzlich stillsteht. Ihr traut eurer Katze nicht, dass sie sich an die Hausregeln hält, wenn ihr im anderen Zimmer seid? Mit dieser App findet ihr es raus.

Auch als Videofunkgerät kann man das alte Handy mit dieser Technik einsetzen. Eine Sim-Karte braucht ihr dafür nicht. Und die Daten laufen nicht über Server irgendwo auf der Welt, sondern nur über euer eigenes Netzwerk.

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Jonas Bickelmann

Leitet die Redaktion von mobilsicher. Er studierte Philosophie, machte ein Volontariat bei einer Berliner Tageszeitung und schreibt nicht nur gerne über grünere Smartphones, sondern als freier Autor auch über Reisen und Kultur.

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