Checkliste

Checkliste: 8 Tipps für die Auswahl von Apps (Android)

Ein Artikel von , veröffentlicht am 16.12.2017, bearbeitet am16.05.2023
Bei der Flut von Vorschlägen in den App-Stores hat man die Qual der Wahl.

Welcher QR-Code-Scanner ist geeignet, welcher Foto-App kann ich meine Bilder anvertrauen? Gerade bei Apps mit ähnlicher Funktion kann die Auswahl in schwierig sein. Mit diesen Tipps können Sie schon vor der Installation prüfen, wie seriös und datenschutzfreundlich eine App ist.

Bezugsquelle der App

Wenn Sie eine App auswählen, nutzen Sie vermutlich Googles Play Store. Hier haben Apps schon einen Sicherheits-Check hinter sich. Auch im alternativen Android-Store F-Droid werden Apps vor der Aufnahme geprüft. Wenn Sie Apps direkt von Webseiten oder aus anderen Stores herunterladen, sollten Sie besonders aufmerksam sein.

Enthält Werbung

Wenn eine App Werbung anzeigt, steht der Hinweis "Enthält Werbung" im Playstore direkt unter dem Namen des App-Anbieters. Apps mit Werbung versenden sehr oft Nutzerdaten direkt aus der App an Werbedienstleister. Außerdem verursacht Werbung zusätzliches Datenvolumen, welches über das Internet versendet werden muss. Das verbraucht unnötig Strom in den Übertragungsnetzen. Für viele Funktionen gibt es werbefreie Alternativen.

Datensicherheit

Seit April 2022 müssen App-Anbieter Angaben dazu machen, ob ihre App Nutzerdaten erfasst und mit Dritten teilt. Sie finden die Information unter dem Abschnitt "Datensicherheit" im Play Store. Die Angaben sind zwar nicht sehr detailliert, aber zumindest erfahren Sie dort, ob Drittanbieter Daten erhalten oder nicht. Leider haben noch nicht alle App-Anbieter die Informationen hinterlegt.

Anbieter*in

Wem gehört der Dienst oder die App, die Sie gerade installieren? Gibt es eine Firmen-Webseite, eine Kontaktadresse oder ein Impressum? Wird dort glaubwürdig über den Dienst informiert? Wenn Sie sich kein Bild machen können, wer eigentlich der*die Anbieter*in ist, ist das ein schlechtes Zeichen.

Geschäftsmodell

Womit verdient der*die Anbieter*in Geld? Wie werden die laufenden Kosten gedeckt? Ist das Modell Werbung? Steht eine Stiftung dahinter oder eine freiwillige Community? Gerade wenn Sie für eine App nichts bezahlen, sollte diese Frage klar beantwortet sein.

Datenschutzerklärung

Bei in Deutschland angebotenen Diensten muss die Datenschutzerklärung per Gesetz auf Deutsch vorliegen, aber auch auf Englisch ist das Dokument besser als nichts. Immerhin hat der Anbieter sich - zumindest formal - mit dem Thema Datenschutz auseinandergesetzt. Die Datenschutzerklärung querzulesen, ist immer empfehlenswert und gibt oft schon viel Aufschluss darüber, was der Dienst mit Ihren Daten macht. Je konkreter, je besser.

Bewertungen

Apps in den App-Stores können von Nutzer*innen bewertet werden. Oft lohnt sich ein Blick in die Kommentare, um von verbreiteten Problemen mit der App zu erfahren. Allerdings: Viele positive Kommentare sind noch keine Garantie, dass die App auch seriös ist.

Quelloffenheit (Open Source)

Es ist immer von Vorteil, wenn der Programmcode einer App für jede*n zugänglich ist. Der Fachbegriff dafür ist Open Source (quelloffen). So können unabhängige Fachleute den Code auf Schwachstellen und versteckte Funktionen überprüfen. Der F-Droid-Store für Android verbreitet ausschließlich quelloffene Apps.

 

Hinweis: Wenn Sie eine App auswählen, sind diese Punkte "weiche" Kriterien. Es gibt seriöse Apps, die nur wenige davon erfüllen und unseriöse Apps, die fast alle erfüllen. In der Summe ergeben sie aber in der Regel ein korrektes Bild.

Die Autorin

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Miriam Ruhenstroth

begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

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