News vom 29.09.2017

Studie: Entsperr-Muster sind leicht zu erraten

Ein Artikel von , veröffentlicht am 29.09.2017

Sie entsperren Ihr Handy per Mustereingabe? Dann passen Sie auf, wer Ihnen über die Schulter linst. In einer Studie konnten 64 Prozent aller Probanden ein Sechs-Punkte-Muster auf Anhieb nachzeichnen, nachdem sie beim Entsperren zugeschaut hatten.

Ganz neu ist die Kritik an der Mustereingabe ja nicht. Schon lange wissen wir, dass Nutzer und Nutzerinnen sich in der Regel keine wirklich komplexen Muster ausdenken, meist nur vier oder sechs der neun möglichen Punkte nutzen, oft die Formen von Buchstaben oder Zahlen wählen und viel zu selten die Musterlinien überkreuzen.

Wie leicht sich Muster über die Schulter hinweg abschauen lassen, haben nun Forscher der University of Maryland, Baltimore County, mit Zahlen belegt. Sie zeigten den 1173 Teilnehmern ihrer Studie ein Video, auf dem ein Smartphonebesitzer sein Handy enstperrt – gefilmt aus der Perspektive des "Schulter-Surfers".

Tipp: Linien nicht anzeigen lassen

Bei einem Muster mit sechs Punkten konnten 64 Prozent der Probanden das Muster richtig nachzeichnen, wenn sie das Video nur einmal gesehen hatten. Einen sechsstelligen PIN merkten sich hingegen nur zehn Prozent der Probanden beim ersten Zuschauen.

Was die Forscher auch feststellten: Wenn die Linien des Musters nicht angezeigt werden, sinkt die Erfolgsrate nach einmaligem Zuschauen auf 35 Prozent. Das ist zwar immer noch viel - gut jeder dritte Sitznachbar in der U-Bahn - aber doch eine gewaltige Verbesserung gegenüber dem Ergebnis mit Linien.

Wir von mobilsicher.de empfehlen generell, einen PIN von nicht weniger als acht Stellen zu verwenden. Dennoch gilt: Auch ein Muster ist besser als gar keine Bildschirmsperre. Wer sich also partout nicht zu einer PIN durchringen kann, der kann schon viel erreichen, wenn er die Anzeige der Linien ausblendet. Die Einstellung findet sich bei Android in der Regel unter

Einstellungen -> Sicherheit -> Muster sichtbar machen

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Miriam Ruhenstroth

begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

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