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Ratgeber

Googles Telefon-App kurz vorgestellt

Ein Artikel von Inga Pöting, veröffentlicht am 06.07.2018

Mit Googles Telefon-App lassen sich Anrufe tätigen. Auf manchen Smartphones ist sie vorinstalliert, man kann sie außerdem aus dem Play-Store herunterladen. Wer einen Spam-Schutz sucht, findet hier eine gute Option.

„Telefon“ ist die hauseigene Telefon-App von Google. Sie dient dazu, Anrufe aufzubauen und anzunehmen und bringt eine Reihe von Zusatzfunktionen mit. In vielen Geräten ist Googles Telefon-App vorinstalliert, sie steht aber auch zum kostenlosen Download in Googles Play-Store zur Verfügung.

Auch Nutzer, die die App nicht ab Werk auf dem Smartphone vorfinden, können sie sich also als Ersatz für die vorinstallierte Telefon-App herunterladen und einrichten. Allerdings läuft die App nur auf neueren Geräten ab Android 7 (Nougat).

Was dafür und was dagegen spricht, die vorinstallierte Telefon-App zu ersetzen, erklären wir in diesem Hintergrundtext: Dialer-Apps: Komfort mit Risiko.

Neben der ganz normalen Anruffunktion kann die App „Telefon“ Videoanrufe aufbauen – dafür muss zusätzlich die App „Google Duo“ installiert sein –, die Mailbox verwalten und Orte in der Nähe finden und anrufen. Dazu müssen Sie als Nutzer der App die Standortabfrage erlauben.

Integrierter Spam-Schutz

Darüber hinaus bringt die App einen Spamschutz mit, den der Nutzer an- oder abschalten kann. Per Voreinstellung ist die Funktion eingeschaltet. Ist der Spamschutz aktiviert, gleicht die Funktion jede anrufende Telefonnummer mit einer von Google gepflegten Datenbank ab, in der Spam-Nummern gelistet sind.

Dort liegen zum Beispiel Nummern, die Google als „unerwünschtes Telemarketing“ oder „Betrug“ eingeordnet hat. Nach welchen Kriterien Google entscheidet, ob eine Nummer als Spam gilt oder nicht, darüber informiert der Konzern nicht. Nutzer können Vorschläge zur Erweiterung der Liste machen, indem sie aus der App heraus Spam-Nummern melden. (Tipp auf die entsprechende Nummer in der Liste der ein- und ausgegangenen Anrufe → Spam melden.)

Je nach App-Einstellung ist der Umgang mit als Spam eingeordneten Nummern unterschiedlich. Der Nutzer kann sich eine Spam-Warnung anzeigen lassen, in diesem Fall bleibt die Möglichkeit der Anrufannahme bestehen. Oder man kann einstellen, dass man über einen Anruf von einer als unerwünscht gelisteten Nummer gar nicht erst informiert werden möchte.

In einer aktuell laufenden Beta-Phase testet Google eine neue Funktion, mit deren Hilfe Spam-Anrufe – zum Beispiel von Callcentern – direkt an die Mailbox umgeleitet werden.

Anrufer-ID liefert Firmennamen mit

Die Funktion „Anrufer-ID“ liefert zu anrufenden Nummern Unternehmensnamen mit, zum Beispiel „Domino‘s Pizza“. Dabei greift Google nicht das Adressbuch des Nutzers ab, sondern arbeitet mit der Datenbank „Google My Business“, in der Unternehmen ihre Kontaktdaten hinterlegen können.

Falsch zugeordnete Nummern können Nutzer aus der App heraus an Google melden.

Sowohl bei Andrufer-ID als auch bei der Funktion "Spamschutz" bleibt das eigene Adressbuch also unberührt. Eingehende Telefonnummern werden aber zum Ableich zu Google gesendet - anders können die Dienste auch kaum funktionieren. Ob Google diese "Telefonprotokolldaten" dauerhaft speichert oder nach dem Abgleich wieder verwirft, ist nicht bekannt.

Wie man die Funktionen „Spamschutz“ und „Anrufer-ID“ nach seinen Wünschen konfiguriert, erklärt Google auf dieser Support-Seite.

Fazit

Wie bei allen seinen Diensten erhebt Google auch bei der Verwendung der „Telefon“-App Daten vom Nutzer. Das eigene Smartphone kontaktiert bei der Nutzung von „Telefon“ regelmäßig die Server von Google und überträgt Daten wie den Gerätetyp, den Namen des Mobilfunkanbieters und Informationen, welche Apps auf dem Gerät installiert sind. Daraus kann Google auch erkennen, wie viel und in welcher Weise Sie „Telefon“ nutzen.

Darüber hinaus überträgt die App laut Datenschutzerklärung jedoch keine spezifischen Nutzerdaten. Wer eine Telefon-App mit umfangreichem Spam-Schutz nutzen möchte und die Übertragung der oben genannten Daten verschmerzen kann, ist mit „Telefon“ aus unserer Sicht daher besser bedient als mit Konkurrenten wie „Truecaller“ oder „Drupe“.

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