App-Test

ForRunners: Laufen mit Privatsphäre

Ein Artikel von , veröffentlicht am 23.08.2017
Bild: CC0 Pixabay / geralt

Die App ForRunners zeichnet Laufaktivitäten über GPS auf. Die App wird vom französischen Entwickler Benoît Hervier für die Android-Plattform angeboten. Unser Test zeigt: Es gibt auch Fitness-Apps, die die Privatsphäre eines Nutzers respektieren.

Version

1.1.3

Betriebssysteme

Android

Links

Google Play (Android)
F-Droid (Android-Alternative)
Weblink

Was kann ForRunners?

UPDATE: Die App ForRunners wird inzwischen nicht mehr aktiv gepflegt und läuft auf neueren Smartphones nicht mehr zuverlässig. Wir empfehlen stattdessen die neue, datensparsame Lauf-App Fitotrack. Hier geht es zum Artikel.

Aktuelle App-Analysen finden Sie seit Oktober 2020 über unseren AppChecker.

Mit ForRunners können Sportler ihre Laufaktivitäten aufzeichnen. Die App speichert unter anderem die zurückgelegte Distanz, Geschwindigkeit und GPS-Positionsdaten. Die zurückgelegte Route lässt sich anschließend auf einer Karte visuell darstellen. Über Bluetooth kann man zusätzliche Geräte anschließen, etwa einen Herzfrequenzsensor.

Die App ist kostenlos und vollständig quelloffen. Jeder mit ausreichenden Programmierkenntnissen kann sich an der Weiterentwicklung beteiligen oder Fehler im Quellcode aufspüren.

Unser Test

Die Berechtigungen, die ForRunners bei der Installation anfordert, sind für die Diensterbringung notwendig. Um die Landkarten darzustellen, verbindet sich die App mit den Servern des Open-Street-Map-Projekts.

Mehr Informationen zum Thema Standortbestimmung in unserem Hintergrund „Allgegenwärtig: Ortsbasierte Dienste“.

Wir konnten keine weiteren Verbindungen zu externen Dienstleistern feststellen. Die App erhebt keine personenbezogenen Daten und lässt sich vollständig ohne Registrierung nutzen. Die Datenschutzerklärung ist knapp und informiert den Nutzer, dass ForRunners keine Daten vom Gerät versendet.

Übermittelte Informationen im Überblick

  • GPS-Positionsdaten (an Open Street Maps)

Unsere Testergebnisse im Detail

Getestet haben wir die Version 1.1.3, die wir aus dem Play-Store heruntergeladen haben. Dieser Test gibt keine Auskunft über abweichende Versionen.

Welche Daten sieht die App?

Für eine App der Kategorie Fitness sind die Berechtigungen auf ein Minimum reduziert. Einzig die Berechtigung „Kamera“ wirkt zunächst befremdlich. Nach Angaben des Entwicklers ist die Berechtigung für die Anbindung externer Geräte gedacht, die über eine Kamerafunktion verfügen.

  • Standort
    • Ungefährer Standort (netzwerkbasiert)
    • Genauer Standort (GPS- und netzwerkbasiert)
  • Fotos/Medien/Dateien
    • USB-Speicherinhalte lesen
    • USB-Speicherinhalte ändern oder löschen
  • Speicher
    • USB-Speicherinhalte lesen
    • USB-Speicherinhalte ändern oder löschen
  • Kamera
    • Bilder und Videos aufnehmen
  • Sonstige
    • mit Bluetooth-Geräten koppeln
    • auf Bluetooth-Einstellungen zugreifen
    • Lichtanzeige steuern
    • Zugriff auf alle Netzwerke
    • Ruhezustand deaktivieren

Wohin verbindet sich die App?

OpenStreetMap: Um die zurückgelegte Laufroute darzustellen, verwendet die App das Kartenmaterial von Open Street Map. Dafür werden Verbindungen zu den Servern von Open Street Map aufgebaut und folgende Informationen übermittelt:

  • GPS-Positionsdaten

Wie sicher speichert die App meine Daten?

Die App erhebt keine sensiblen Daten, wie etwa das Geburtsdatum oder die E-Mail-Adresse. Die Laufaktivitäten und Informationen wie zurückgelegte Distanz, Tempo, Zeit und GPS-Daten werden lokal auf dem Gerät gespeichert und lassen sich bei Bedarf im GPX-Format (GPS Exchange Format) exportieren.

Was sagt die Datenschutzerklärung?

Auf der offiziellen Webseite von ForRunners ist keine Datenschutzerklärung abrufbar. Innerhalb der App ist unter „Einstellungen → About“ ein kleiner Absatz „Privacy Policy“ zu finden:

ForRunners versendet keine Daten vom Gerät außer für den Service von Openstreet.net oder im Debug Modus. Dann werden die Fehler und Debug Nachrichten an meinen eigenen Server gesendet.

Laut der Datenschutzerklärung – und das zeigt auch der Test – werden keine (personenbezogenen) Daten vom Gerät erfasst und an Dritte weitergeleitet.

Werden nur notwendige Daten erhoben?

Für die Aufzeichnung der Laufaktivität und zur Darstellung der zurückgelegten Route verarbeitet die App nur jene Daten, die zur Diensterbringung erforderlich sind. Das Prinzip der Datensparsamkeit wird in der App umgesetzt. Damit eignet sich ForRunners für all jene, die ihre Fitness-Daten nicht gerne mit Dritten teilen.

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