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Ratgeber

5G: Warum das schnellste Netz auch das umweltfreundlichste ist

Ein Artikel von , veröffentlicht am 17.05.2023
Foto: Mario Caruso

Unsere modernen, schnellen Netze sind viel sparsamer als der alte 3G-Standard (UMTS). Das nennen wir mal sinnvolle Innovation: mehr Speed und gleichzeitig weniger Strom!

Das Netz, das unsere Daten transportiert, besteht aus Kabeln und Sendemasten, aber auch aus vielen anderen Geräten. Zum Beispiel aus Verstärkern, Sammel- und Verteilstationen. All diese Geräte brauchen Strom, um zu funktionieren – einige müssen auch gekühlt werden, was zusätzlich Energie benötigt. Jedes Byte, das darüber transportiert wird, verbraucht zusätzlich Strom und verursacht deshalb klimaschädliche Emissionen.

Die verschiedenen Mobilfunknetze verbrauchen dabei ganz unterschiedlich viel. Die gute Nachricht: Unsere modernen, schnellen Netze sind viel sparsamer als der alte 3G-Standard (UMTS).

So viel verbrauchen die verschiedenen Mobilfunk-Standards jeweils:

 

Warum braucht 5G weniger Strom?

Auf der Autobahn verschleudern die schnellsten die meiste Energie. Wieso ist es bei Daten umgekehrt? Herkömmliche Mobilfunk-Antennen senden ihr Signal gleichmäßig in alle Richtungen aus. Der sogenannte Signalkegel hat also in etwa die Form einer Kugel.

Bei 5G-Antennen hat der Signalkegel eine ganz andere Form – er ist schmal und lang. Außerdem kann die Antenne die Richtung des Kegels ändern. Wenn sich ein Endgerät im Sendebereich befindet, stellt die Antenne den Standort dieses Gerätes fest und richtet den Signalkegel genau in diese Richtung aus.

Grafik: Beate Autering, beworx.de

Die Antenne „funkt“ einzelne Endgeräte also gezielt an. Aktuelle Modelle können bis zu 64 solcher Signalkegel zeitgleich in verschiedene Richtungen aussenden.

Signal in alle Richtungen

Diese Technik nennt man „Beamforming“. Herkömmliche Antennen vergeuden sehr viel Energie, weil sie ihr Signal in Richtungen senden, in denen sich gar keine Endgeräte befinden. Die 5G-Antenne spart diese Energie ein. Tröpchenbewässerung statt Rasensprenger sozusagen. Unterschiedliche Teile der Übertragungsinfrastruktur verbrauchen dabei unterschiedlich viel Strom. Besonders groß ist der Unterschied bei den verschiedenen Mobilfunk-Technologien, also Edge, 3G, LTE oder 5G.

Beim Mobilfunk sinkt der Stromverbrach pro übertragenem Gigabyte mit jeder neuen Technik-Generation. Am effizientesten ist 5G – diese moderne Technologie braucht fast zehnmal weniger Strom als das mittlerweile in Deutschland abgeschaltete 3G-Netz.

Noch besser schneiden die Festnetzanschlüsse ab – schon der weit verbreitete VDSL-Standard ist sparsamer als jede Mobilfunktechnologie. Mit Glasfaser lässt sich der Verbrauch nochmal um etwa drei Viertel senken.

Das heißt: Jeder Download im WLAN ist fürs Klima besser als einer unterwegs - jedenfalls dann, wenn dieses WLAN an einem Festnetzanschluss hängt.

5G ist sparsam im Stromverbrauch, also können wir uns woanders gönnen? Hier droht der sogenannte Rebound-Effekt: Das Eingesparte wird woanders verschleudert. Lieber einmal mehr darüber nachdenken, was ihr wirklich braucht.

 

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