Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Die Informationen könnten veraltet sein.
News vom 21.05.2019

Trumps Huawei-Bann: Google kündigt Zusammenarbeit

Ein Artikel von , veröffentlicht am 21.05.2019

Google hat auf das jüngste Dekret von US-Präsident Trump reagiert und die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei gekündigt. Damit können Huawei-Smartphones in Zukunft weder den Google Play-Store noch sonstige Google-Dienste nutzen. Dies gilt nicht für bereits verkaufte Geräte.

Der Huawei-Bann der US-Regierung hat erste Konsequenzen: Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag berichtete, hat Google angekündigt, die Geschäftsbeziehungen zu dem Technikkonzern auszusetzen.

Damit erhalten Huawei-Smartphones in Zukunft keine Software-Komponenten von Google mehr. Das betrifft vor allem den Google Play-Store, Gmail und alle anderen proprietären Google-Dienste.

Konsequenzen für schon verkaufte Huawei-Geräte

Wer aktuell ein Huawei-Gerät besitzt, muss nicht auf Google-Komponenten verzichten. Der Bann betrifft nur zukünftige Geschäfte.

Geräte, die bereits in Betrieb genommen wurden und auch solche, die schon in den Verkaufsregalen liegen, haben weiterhin Zugang zu Googles Diensten und zu Googles Sicherheits-Updates. Das bestätigte Huawei am Montag gegenüber dem US-Magazin "The Verge".

Eine Bestätigung, dass solche Geräte auch Upgrades auf neue Android-Versionen erhalten würden, gab der Konzern allerdings nicht. Diese stehen Nutzer*innen möglicherweise in Zukunft nicht mehr zur Verfügung.

Eigenes Betriebssystem oder offenes Android?

Wie Huawei das Problem bei neu ausgelieferten Geräten lösen wird, die gar keinen Zugang mehr zu Google-Komponenten erhalten, ist noch unklar. Allerdings ist schon seit längerem bekannt, dass der Konzern an einem eigenen Betriebssystem arbeitet. Dieses wird nun vermutlich zum Einsatz kommen.

Aber auch Android ist nicht ganz aus dem Rennen. Denn die Grundversion dieses Betriebssystems ist quelloffen. Das bedeutet: Der Programmcode ist für jede Person und jedes Unternehmen zugänglich und kann verwendet werden. Viele alternative Android-Versionen beruhen auf diesem „Basis-Android“. Auch hier könnte sich Huawei weiterhin bedienen.

In unserem Beitrag Wie viel Google steckt in Android erfahren Sie, wem das Betriebssystem eigentlich gehört.

Die Autorin

E-Mail

m.ruhenstroth@mobilsicher.de

PGP-Key

0x2F021121044527DC

PGP Public Key

Download als .asc

Fingerprint

BC80 45E0 3110 EA00 A880 0827 2F02 1121 0445 27DC

Miriam Ruhenstroth

Begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

Weitere Artikel

Ratgeber 

SMS verschlüsseln

Will man ohne Internetverbindung Textnachrichten verschicken, sind SMS das Mittel der Wahl. Der Dienst ist im Regelfall allerdings nicht verschlüsselt. Wie man trotzdem sicher kommunizieren kann, erklären wir hier.

Mehr
Ratgeber 

Was ist die IMEI-Nummer eines Smartphones?

Jedes Smartphone verfügt über eine Geräte-Nummer, über die man es eindeutig zuordnen kann. Bei einem Diebstahl ist es nützlich, diese so genannte IMEI zu kennen. Allerdings kann sie auch von Apps ausgelesen und zur Profilbildung genutzt werden.

Mehr
Ratgeber 

Android 9 (Pie): Das ist neu bei Sicherheit und Datenschutz

Im August 2018 hat Google die Android-Version Nummer 9.0 veröffentlicht: Android Pie. Sie bringt neben allerlei neuen Funktionen auch handfeste Verbesserungen für Privatsphäre und App-Sicherheit mit. Unter anderem können Apps nicht mehr aus dem Hintergrund auf Gerätesensoren zugreifen und unbemerkt den Standort über WLAN feststellen.

Mehr
YouTube-Video 

Welche Alternativen gibt es zu Apple Mail?

Die Mail-App von Apple ist momentan nicht sicher: iPhones sind über eine Sicherheitslücke in der Software hackbar. Welche Alternativen gibt es für die E-Mail-Verwaltung auf dem iPhone?

Ansehen