Ratgeber

Googles Play-Store: Zahlen, Fakten, Tipps

Ein Artikel von , veröffentlicht am 18.06.2019, bearbeitet am10.11.2020

Der App-Store von Google ist auf fast allen Android-Geräten vorinstalliert. Mit mehr als drei Millionen Apps bietet er die größte Auswahl für Android. Welche Apps im Store zu finden sind und welche weit oben in der Liste erscheinen, bestimmt allein Google.

Das ist der Google Play-Store

Der App-Store von Google ist mit derzeit drei Millionen verfügbaren Apps die größte Quelle für Android. Als er 2008 startete, hieß er noch Android-Market. 2012 wurde er in Google Play-Store umbenannt. Er ist auf fast allen Android-Geräten vorinstalliert.

Anders als das Android-Betriebssystem gehört der Play-Store allein der Firma Google. Der US-Konzern legt fest, welche Apps in den Play-Store aufgenommen werden (die Regeln können Sie hier nachlesen). So schließt Google zum Beispiel Werbeblocker, andere App-Stores und Apps mit pornografischem Inhalt aus.

Auch die Such- und Vorschlagsfunktion, auf deren Grundlage die Apps im Play-Store angezeigt werden, steht allein unter Googles Kontrolle. Sie folgt keinen transparenten Regeln, ist aber ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg einer App.

Wie sicher ist der Play-Store?

Im Grunde kann jede Person eine App in den Play-Store laden, die sich vorher mit einem entsprechenden Account registriert und eine Gebühr bezahlt hat. Google lässt Apps nicht standardmäßig von Menschen überprüfen, bevor sie im Play-Store landen.

Seit 2012 gibt es mit „Bouncer“ aber ein automatisiertes Prüfverfahren, das Funktions- und Sicherheitsmängel aufspüren soll. Dieses Verfahren wurde seitdem stetig ausgebaut und ist inzwischen in Play Protect aufgegangen - einer ganzen Sammlung aus Sicherheitstools zum Aufspüren von schädlichen Apps.

Zudem kann Google problematische Apps nachträglich aus dem Store löschen. Dies kommt relativ häufig vor. Apps aus dem Play-Store kann Google im Notfall sogar per Fernzugriff von den Geräten der Nutzer entfernen.

Wie häufig kommen Schadprogramme vor?

Trotz Play Protect gelangen immer wieder Schadprogramme in den Play-Store. In der Regel werden sie recht schnell entdeckt und von Google entfernt - aber nicht immer. So wurden 2015 drei Schadprogramme gefunden, die erst Wochen nach der Installation ihre schädliche Tätigkeit aufnahmen. Zu dem Zeitpunkt waren sie schon millionenfach heruntergeladen worden.

In Googles eigenem Sicherheitsbericht von 2018 nennt der Konzern Zahlen zu sogenannten PUAs (Potentially Unwanted Apps, dt.: potentiell unerwünschte Apps). Dazu gehören klassiche Schadprogramme, aber auch Apps, die übermäßig viel Werbung schalten (Adware) oder Nutzer*innen absichtlich irreführen.

Es handelt sich bei PUAs um eindeutig identifizierte, schädliche Apps, die Google aus dem Play-Store entfernt. Das Wort "potentiell" soll nur berücksichtigen, dass manche Schadprogramme ihre Wirkung nicht auf allen Geräten entfalten, sondern zum Beispiel nur auf Geräten mit älteren Android-Versionen.

Laut Google waren 2018 weltweit 0,04 Prozent aller heruntergeladenen Apps aus dem Play-Store PUAs. Außerhalb des Play-Stores erkannte Play-Protect 0,92 Prozent aller App-Downloads als PUA's.

Die Wahrscheinlichkeit, im Play-Store eine bösartige App zu erwischen, liegt also aktuell bei 1 zu 2.500. Trotzdem empfehlen wir, auch bei Apps aus dem Play-Store ein paar Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten.

Malware und Trojanern können Sie leicht aus dem Weg gehen. Was Sie wissen müssen, erfahren Sie im Ratgeber Schadprogramme: Infektionen vorbeugen.

Datenschutz und Alternativen

Um den Play-Store zu nutzen, müssen Sie Ihr Gerät mit einem Google-Konto verknüpfen. Dazu müssen Sie auch die Datenschutzerklärung von Google akzeptieren – und räumen dem Unternehmen damit eine Menge Rechte ein.

In jedem Fall erfährt der Konzern, welche Apps Sie nutzen und verknüpft diese Information auch mit Ihrem Nutzerkonto.

Mehr erfahren Sie in unserem Text Welche Daten sammelt Google über mich?

Anders als auf iPhones haben Android-Nutzer*innen die Freiheit, auch andere App-Stores zu nutzen. Dazu müssen Sie Ihrem Gerät die Installation aus unbekannten Quellen erlauben.

Wir empfehlen als zusätzliche Quelle den verbraucherfreundlichen Store F-Droid, der nur kostenlose und werbefreie Apps aufnimmt.

Die Autorin

E-Mail

m.ruhenstroth@mobilsicher.de

PGP-Key

0x2F021121044527DC

PGP Public Key

Download als .asc

Fingerprint

BC80 45E0 3110 EA00 A880 0827 2F02 1121 0445 27DC

Miriam Ruhenstroth

Begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Surfen mit Tor (Android)

Das Anonymisierungs-Netzwerk Tor kann dabei helfen, einen Teil der Spuren, die man beim Surfen im Netz hinterlässt, zu verschleiern. Welche Android-Software man für Tor braucht und wie man sie benutzt, erklären wir in den folgenden Abschnitten.

Mehr
Ratgeber 

Verschlüsselte Messenger: Wire, Hoccer, Kontalk

Schnell mal eine Nachricht an Freunde und Bekannte schicken? Leicht gemacht, mit Instant Messengern. Dabei muss es schon lange nicht mehr WhatsApp sein. Hier stellen wir weitere sichere Messenger mit interessanten Features vor, die noch nicht so bekannt sind.

Mehr
Ratgeber 

Partnerschaftsgewalt: Das Handy als Spion

Wenn es in Beziehungen zu Gewalt kommt, spielt das Smartphone häufig eine Rolle. Viele Apps und Systemfunktionen lassen Überwachung zu. Doch man kann sich schützen.

Mehr
Ratgeber 

Datenschutzrisiken bei Internet-Browsern: Cookies & Caches

Wer Webseiten auf seinem Smartphone oder Tablet ansteuert, macht das mit einem Browser. Hinter den Kulissen sollen Cookies und Caches das Surfen erleichtern. Doch zugleich kann damit das Surfverhalten der Nutzer ausgespäht werden.

Mehr