Dieses Projekt wurde am 31.12.2024 beendet. Der Beitrag ist auf dem Stand des letzten Update-Datums und wird nicht mehr aktualisiert oder überprüft.
Ratgeber

Bildschirmsperre – was ist das?

Ein Artikel von Miriam Ruhenstroth, veröffentlicht am 01.09.2015

Im besten Fall wird sie hingenommen, im schlimmsten deaktiviert: Die Bildschirmsperre nervt. Doch ein Mobilgerät ohne Bildschirmsperre ist wie ein Haus mit ausgehängter Haustür. Fast alle anderen Sicherheitsvorkehrungen sind ohne sie wertlos.

Wenn man ein Smartphone mit eingelegter SIM-Karte einschaltet, erscheint einerseits ein Bildschirm, auf dem man die PIN für die SIM-Karte eingeben muss. Zusätzlich erscheint die Bildschirmsperre - bei Apple-Geräten vor der SIM-Abfrage, bei Android-Geräten danach. Bevor man telefonieren oder Apps benutzen kann, muss diese entfernt werden. Zum Beispiel, indem man eine Zahlenkombination eingibt oder über den Touchscreen wischt. Erst dann gelangt man zum Startbildschirm.

PIN-Abfrage und Bildschirmsperre sind zwei Paar Schuhe

Vielen Nutzerinnen kommt diese doppelte Sperre unsinnig vor. Trotzdem sollte keine von beiden deaktiviert werden. Die PIN-Abfrage entsperrt die SIM-Karte, mit der das Gerät telefonieren kann. Sie soll davor schützen, dass Unbefugte, die an die SIM-Karte kommen, damit auf Kosten des Eigentümers telefonieren können. Sie wird nur beim Einschalten abgefragt. Wird die SIM-Karte aus dem Smartphone herausgenommen, verschwindet diese Abfrage, weil die PIN-Informationen auf der SIM-Karte selber gespeichert sind. Alle Daten des Smartphones sind dann ohne eine zusätzliche Bildschirmsperre frei zugänglich.

Die Bildschirmsperre hingegen schützt das Smartphone oder Tablet selbst. Sie muss nicht nur beim Einschalten geöffnet werden, sondern auch, wenn das Gerät eine bestimmte Zeit lang nicht benutzt wurde.

Wozu eine Bildschirmsperre?

Die Bildschirmsperre schützt einerseits davor, dass Menschen aus dem direkten Umfeld, zum Beispiel Kollegen, Partner oder Freunde, bei Gelegenheit vollen Zugriff auf persönliche Informationen haben. Noch wichtiger ist die Sperre aber im Falle eines Verlusts. Denn ein gesperrtes Gerät können Diebe oder neugierige Finder nicht benutzen, und auch andere Sicherheitsprogramme, wie zum Beispiel eine Fernortungs-App, können sie nicht deinstallieren. Zudem können die Informationen auf einem Gerät nur verschlüsselt werden, wenn die Bildschirmsperre eingerichtet ist.

Eine starke Bildschirmsperre kann nicht ohne weiteres geknackt werden.

Unter welchen Bedingungen es trotzdem möglich ist, die Bildschirmsperre zu umgehen, erfahren Sie hier: Wie sicher ist die Bildschirmsperre

Was die Haustür für das Haus, ist die Bildschirmsperre für Smartphone und Tablet

Wie eine Eingangstür kann auch die Bildschirmsperre offen stehen, geschlossen oder richtig abgesperrt sein. Je nach Gerät und Betriebssystem gibt es unterschiedliche Arten, die Bildschirmsperre zu öffnen: Wischbewegung, Zahlenkombination, Kombination aus Zahlen und Buchstaben, Muster, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.

Genauso wie bei Türschlössern unterscheiden sich auch diese verschiedenen Schlüsselarten für die Bildschirmsperre im Sicherheitsniveau. So gilt die Eingabe eines Musters als unsicher, da es für Dritte sehr einfach ist, es sich beim Zuschauen zu merken. Am sichersten sind Passwörter, die aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen bestehen. Zusätzlich sollte man beim Einrichten darauf achten, dass die Sperre schnell genug angeschaltet wird. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt eine Frist von weniger als fünf Minuten, nach denen sich Smartphone oder Tablet automatisch sperren sollten.

Hier gehts zu unserer Bildfolge Bildschirmsperre einrichten, Schritt für Schritt für Android und iOS
Was es mit dem Fingerabdruck als Schlüssel auf sich hat, erfahren Sie im Beitrag Wie sicher sind Fingerabdrucksensoren?
Tipps zu Passwörtern und wie man sie sich besser merken kann, geben wir hier: Was ist ein sicheres Passwort

Gibt es einen Zweitschlüssel?

Sowohl bei iOS als auch bei Android kann es eine Art Zweitschlüssel für die Bildschirmsperre geben. Geräte mit Android 4.4 (Kitkat) oder älter, bei denen die Mustereingabe aktiviert ist, blockieren nach zu vielen falschen (5-30) Eingaben ganz und lassen sich dann mit den Login-Daten für das Google-Konto entsperren.

Bei iOS gibt es die Möglichkeit, alle Daten von einem gesperrten Gerät über iTunes zu sichern. Dann kann man das gesperrte Gerät zurücksetzen und die Daten aus der Sicherung wieder zurück kopieren. Voraussetzung ist, dass man sein iPhone oder iPad zuvor mindestens einmal über iTunes mit dem Mac verbunden hat, auf dem man dann auch die Sicherung vornimmt.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Tracking auf Webseiten: Cookies, Cache & Co.

Wer im Internet surft, hinterlässt Spuren. Welche Daten dabei an wen übermittelt werden, ist für Nutzer*innen meist nicht transparent. Wir stellen die wichtigsten Arten von Tracking auf Webseiten vor und erklären, wie man sich davor schützen kann.

Mehr
Ratgeber 

Dialer-Apps: Komfort mit Risiken

Die Telefon-App, die jedes Smartphone mitbringt, kann ersetzt werden. Alternativen aus dem App-Store bringen oft mehr Funktionen oder ein schöneres Design mit. Aber Vorsicht: Einige solche Dialer-Apps bieten gefährliche Zusatzfunktionen und geben im schlimmsten Fall Ihr ganzes Adressbuch an Dritte weiter.

Mehr
Ratgeber 

Video-Chat: 12 beliebte Dienste und Geheimtipps

Sie suchen einen bezahlbaren, einfachen Dienst für Video-Telefonie, bei dem Ihre Daten sicher sind? Wir haben zehn bekannte und weniger bekannte Anbieter für Sie geprüft. Die Vor- und Nachteile von zehn Diensten im Überblick.

Mehr
Kommentar 

UEFA und Bahn: App-Zwang ist kein Fairplay

Die UEFA ließ nur diejenigen ins Stadion, die ihre App nutzen. Und gibt Standortdaten an die Polizei.

Mehr