News vom 10.12.2019

Apple erklärt mysteriöse Standortermittlung

Ein Artikel von , veröffentlicht am 09.12.2019, bearbeitet am10.12.2019

Das iPhone 11 ermittelt seinen Standort auch, wenn alle Standortdienste abgeschaltet sind. Das verrät ein kleiner Kompass auf dem Bildschirm. Nach entsprechender Anfrage eines IT-Journalisten äußerte Apple sich jetzt zur Sache.

Wenn ein iPhone den eigenen Standort ermittelt, erscheint eine kleine Kompassnadel in der Statusleiste des Bildschirms. Ist der Standortdienst für das ganze Betriebssystem deaktiviert, verschwindet auch das kleine Symbol.

Apple erlaubt es Nutzer*innen aber auch, den Zugriff auf den Standort bei einzelnen Apps und Systemdiensten individuell abzuschalten. Schaltet man den Zugriff für alle Apps und Dienste aus, würde man erwarten, dass das Gerät den eigenen Standort nicht mehr ermittelt.

Genau das probierte der IT-Journalist Brian Krebs bei einem iPhone 11 business aus und bemerkte, dass der kleine Kompass trotzdem ab und an erscheint.

Industriestandard mit verbotenen Zonen

Die Technik-Welt rätselte: Wozu benötigt das Gerät den eigenen Standort, wenn doch keine App darauf zugreift? Handelt es sich um einen Fehler? Gibt es einen geheimen Systemdienst, bei dem der Standortzugriff nicht abgeschaltet werden kann?

Nun hat Apple Licht in das Dunkel gebracht. Wie der Konzern in einem Statement gegenüber dem IT-Magazin Techcrunch mitteilte, sei der neue Ultrabreitbandchip U1 für das Verhalten verantwortlich. Der Chip ist bisher nur in iPhones 11, 11 Pro und 11 Pro Max eingebaut und ermöglicht es, Geräte in der Nähe zu lokalisieren und Dateien direkt ohne Mobilfunk- oder WLAN-Netz zu übertragen.

"Bei der Ultrabreitband-Technologie handelt es sich um einen Industriestandard, der bestimmten internationalen Regeln unterliegt", so Apple. So müsse die Funktion an bestimmten Orten abgeschaltet werden. Das Betriebssystem ermittele daher in bestimmten Abständen den Standort, um den Chip abzuschalten, sollte sich das Gerät in einer "verbotenen" Zone aufhalten.

Die Standortdaten werden dabei aber nicht gespeichert, versicherte der Konzen weiter. Ärgerlich: Wo diese verbotenen Zonen liegen, teilte Apple nicht mit.

So stellen Sie die Ortungsdienste auf dem iPhone richtig ein - wir erklären es Schritt für Schritt.

Die Autorin

E-Mail

m.ruhenstroth@mobilsicher.de

PGP-Key

0x2F021121044527DC

Fingerprint

BC80 45E0 3110 EA00 A880 0827 2F02 1121 0445 27DC

Miriam Ruhenstroth

begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Cloud-Verschlüsselung mit Cryptomator kurz vorgestellt

Die meisten Cloud-Anbieter können Ihre gespeicherten Dateien theoretisch einsehen. Die App Cryptomator sichert Ihre Dokumente mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bevor sie in die Cloud geladen werden. So hat niemand außer Ihnen selbst Zugriff.

Mehr
Ratgeber 

iMessage in iOS 10

Mit dem Update auf iOS 10 hat Apple auch einige Neuerungen für die Nachrichten-App iMessage vorgestellt: Nutzer können neue Sticker, Spiele und sogar eigene Apps installieren. Wie sicher diese Apps sind, weiß jedoch noch niemand.

Mehr
YouTube-Video 

E-Mails auf dem Handy: Diese Apps sind sicher (Android)

Mail-Apps helfen, E-Mails auf dem Handy zu verwalten. Doch nicht alle Android-Apps sind sicher - manche lesen sogar Passwörter und E-Mail-Inhalte aus. Welche Apps falsche Freunde sind und welchen Sie vertrauen können, erfahren Sie im Video.

Ansehen
Ratgeber 

So minimieren Sie die Datenübermittlung zu Google

Android ist eng an Google-Dienste gebunden. In den Standard-Einstellungen werden Standort, Suchbegriffe und mehr direkt an Google übermittelt. Mit diesen Einstellungen wird Ihr Smartphone datensparsamer.

Mehr