Ratgeber

Falsche Systemmeldungen als Trick erkennen

Ein Artikel von , veröffentlicht am 04.09.2015

Wenn der Akku fast leer, der Speicher voll oder ein Update da ist, schickt das Mobilgerät eine Benachrichtigung. Kriminelle nutzen das aus, indem sie gefälschte Systemmeldungen auf Mobilgeräten platzieren. Solche Betrugsversuche sind zum Glück leicht zu erkennen.

Darum geht es

Erscheinen auf Ihrem Gerät Meldungen wie „Android Systemwarnung“, „Fehler in der Batterieverwaltung“, „Akku-Warnung“, „Sicherheits-Update“, oder „Android ist in ernster Gefahr“? Dann schauen Sie genau hin.

Echte Systemmeldungen haben am oberen Rand keine URL-Zeile, in der eine Internetadresse (wie zum Beispiel www.mobilsicher.de) steht. Wenn Ihre Meldung so eine Adresszeile hat, ist es in Wirklichkeit ein Browser-Fenster, das sich nur als Systemwarnung ausgibt.

Das steckt dahinter

Die falschen Systemmeldungen enthalten immer einen vermeintlichen Lösungsvorschlag. Die Betrüger*innen hoffen, dass Sie diesen Vorschlag mit einem OK-Button bestätigen. In Wirklichkeit ist dieser Button mit einem Skript unterlegt, das Ihre Rufnummer überträgt, um damit zum Beispiel einen Abo-Vertrag abzuschließen.

Abgerechnet wird dann über WAP-Billing, der Betrag taucht auf Ihrer Mobilfunkrechnung auf.

Was WAP-Billing ist, erfahren Sie im Text In-App-Käufe, Abofallen, Datenschutz.

Wer, wo, wann?

Aufgetaucht ist der Trick schon 2014 in Form der Meldung „Dein WhatsApp ist abgelaufen“. Mittlerweile gibt es ihn in verschiedenen Varianten. Dahinter stecken verschiedene unseriöse Firmen, die teils schwer zu identifizieren sind. Er ist weit verbreitet.

Das können Sie tun

Klicken Sie nicht auf Fenster, die sich unerwartet öffnen und Werbung oder seltsame Meldungen enthalten. Schließen Sie solche Fenster, ohne darauf zu tippen. Viele Smartphones haben zum Beispiel einen Button, über den sich alle Apps schließen lassen. Im Notfall schalten Sie das Gerät einfach kurz aus.

Deinstallieren Sie dann die App, die für die falschen Systemmeldungen verantwortlich ist. Wenn Sie nicht wissen, welche das ist, entfernen Sie alle Apps, die Sie in letzter Zeit installiert haben – eine nach der anderen.

Zu guter Letzt: Prüfen Sie Ihre Mobilfunkabrechnung. Präventiv können Sie sich eine Drittanbietersperre zulegen. Damit sind Sie gegen WAP-Billing geschützt.

Die Autorin

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Miriam Ruhenstroth

begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

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