Darum geht es
Immer wieder machen WhatsApp-Kettenbriefe die Runde, die beispielsweise vor Viren warnen oder behaupten, dass Facebook oder andere soziale Netzwerke in Zukunft kostenpflichtig würden. Dabei handelt es sich um Falschmeldungen, sogenannte Hoaxes. „Hoax“ ist englisch und bedeutet so viel wie Scherz, Ente oder Schabernack.
Der Hoax ist eine Weiterentwicklung des klassischen Kettenbriefes, ein soziologisches Phänomen. Den Urheber*innen der Nachrichten geht es darum, sich über die anderen Nutzer*innen lustig zu machen, die auf die Nachricht hereinfallen. Viren oder Schadprogramme enthalten die Nachrichten in der Regel nicht.
Da in diesen Nachrichten oft die Aufforderung enthalten ist, das Ganze an Freund*innen weiterzuleiten, verbreiten sie sich jedoch oft mit der Dynamik eines Schneeballsystems. Echte Warnungen vor Viren werden nicht auf diese Weise verbreitet.
Wer, wo, wann?
Falsche Warnungen dieser Art gab es vor dem Siegeszug von WhatsApp bereits per Mail und davor per Post. Die Urheber werden meist nicht bekannt. Das Phänomen bei WhatsApp ist im englischen Sprachraum ebenso verbreitet wie im Deutschen und vermutlich auch in vielen anderen Landessprachen.
Meldungen mit dem Motiv „Facebook wird kostenpflichtig“ oder „Facebook löscht dein Konto, wenn du diese Nachricht nicht an alle deine Kontakte weiter schickst“, scheinen besonders erfolgreich zu sein und werden deshalb schon lange und immer wieder gerne in die Welt gesetzt.
Zum Beispiel diese Variante vom 29.04.2019:
Hallo, ich bin Mark, der Direktor von Facebook. Hallo an alle, es scheint, dass alle Warnungen echt sind. Die Nutzung von Facebook kostet Geld. Wenn Sie diese Zeichenfolge an 18 von Ihrer Liste senden, wird Ihr Symbol blau und für Sie kostenlos sein. Wenn du mir nicht glaubst, morgen um 18 Uhr ist das Facebook geschlossen und um es zu öffnen musst du zahlen. Dies ist alles per Gesetz. Diese Nachricht soll alle unsere Benutzer darüber informieren, dass unsere Server in letzter Zeit sehr überlastet waren. Wir bitten um Ihre Hilfe, um dieses Problem zu lösen. Wir bitten unsere aktiven Benutzer, diese Nachricht an alle Personen in Ihrer Kontaktliste weiterzuleiten, um unsere aktiven Facebook-Nutzer zu bestätigen. Wenn Sie diese Nachricht nicht an alle Ihre Facebook-Kontakte senden, bleibt Ihr Konto inaktiv, sodass alle Ihre Kontakte verloren gehen, ohne dass diese Nachricht gesendet wird. [...]Leiten Sie diese Nachricht an mehr als Ihre 9 Kontakte weiter und es wird für Sie kostenlos sein. Schau und der Ball wird grün. Mach es und du wirst sehen, dass Facebook jetzt frei ist. Senden Sie an 10 Personen, um Ihren Dienst kostenlos zu reaktivieren.
Immer wieder geht es in Kettenbriefen auch um "neue Regeln" für den Umgang mit Fotos, die Instagram oder andere soziale Netzwerke vermeintlich einführen würden. Diesen Regeln müsste man angeblich bis zum Ablauf einer bestimmten Frist widersprechen, um die Rechte an seinen Bildern zu behalten.
Hier ein Beispiel vom 22.08.2019, das unter anderem von Pop-Sängerin P!nk weiterverbreitet wurde
Das können Sie tun
Leiten Sie die Nachricht nicht weiter, auch wenn Sie es witzig finden. Viele Nutzer*innen lassen sich dadurch ernsthaft verunsichern. Bei Unsicherheit lohnt es sich, einen Teil des Textes in eine Web-Suchmaschine einzugeben. Oft gibt es bereits Meldungen, ob es sich dabei um einen Hoax handelt. Manchmal lassen sich Kettenbriefe auch daran erkennen, dass sie viele Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten. Das liegt daran, dass sie oft mit Google Translate oder ähnlichen Programmen aus anderen Sprache übersetzt und flächendeckend weiterverbreitet werden.