Jeder weiß es, keiner denkt gerne daran: An unseren Smartphones klebt Blut. Katastrophale Arbeitsbedingungen bei Hungerlöhnen in den Minen, vergiftete Flüsse und verwüstete Landstriche durch den Abbau, Kinderarbeit und Kriege, die durch den Verkauf von Rohstoffen finanziert werden - all das sind an jedem einzelnen Tag die Folgen für jedes verkaufte Smartphone, für Wolfram, Tantal, Gold und viele andere Materialien, die in den Geräten verbaut sind.
Die Niederländische Firma Fairphone B.V. möchte diesen Zuständen etwas entgegensetzen. Bei der Herstellung des gleichnamigen Smartphones kauft sie Rohstoffe, mit denen keine bewaffneten Konflikte finanziert werden und die unter möglichst fairen und nachhaltigen Bedingungen gefördert wurden.
Jetzt hat die Firma ihr drittes Modell angekündigt. Das Fairphone 3 enthält zum Beispiel Zinn und Tantal aus konfliktfreien Quellen, recyceltes Kupfer und erstmals Gold mit Fair-Trade-Siegel. Bei vielen anderen Materialien, zum Beispiel Cobalt, arbeitet das Unternehmen mit den Lieferanten daran, die Fördermethoden zu verbessern. Der modulare Aufbau des Fairphones soll eine möglichst lange Lebensdauer und gute Reparierbarkeit gewährleisten.
Das Fairphone 3 soll Anfang September lieferbar sein und kann schon jetzt vorbestellt werden. Allerdings wird es ohne Sklavenarbeit und Waffenhandel auch gleich etwas teurer: Mit 450 Euro liegt der Preis deutlich höher als bei anderen Geräten mit vergleichbarer Ausstattung.
Was hat das alles mit Datenschutz und Sicherheit zu tun – den Themen, um die es hier bei mobilsicher.de normalerweise geht? Wir finden: Eine ganze Menge. Denn was nützt das sicherste Smartphone, wenn zur Herstellung Menschenrechte missachtet werden? Und was der beste Datenschutz, wenn unsere natürliche Lebensgrundlage zerstört wird?
Wir werden Sie daher auch in Zukunft mit Informationen zu Nachhaltigkeit und Menschenrechten in der Welt der Mobilgeräte versorgen.