Keine dieser Besprechungen weist darauf hin, dass die App im Hintergrund Seiten mit Schadprogrammen und Pornos aufruft. Und dass der Hersteller ganz offensichtlich über seine Apps Datenverkehr für äußerst zwielichtige Webseiten erzeugt und schlichtweg unseriös ist. Bei einer App mit so vielen Zugriffsrechten sollten da eigentlich alle Alarmglocken schrillen.
Kein Verlass auf den Schwarm
Doch alle von außen erkennbaren Parameter deuten darauf hin, dass es sich um eine völlig harmlose App handelt, die im schlimmsten Fall nicht besonders nützlich ist. Selbst unsere eigenen Tipps, die wir auf unserer Webseite zum Erkennen unseriöser Apps geben, hätten hier versagt. Denn auch wir empfehlen, nach Downloadzahlen, Nutzerkommentaren, Besprechungen auf Technik-Seiten zu sehen.
Was die App tatsächlich tut, kam erst bei einem mobilsicher.de-Test zutage, bei dem wir Apps auch technisch analysieren. Wie tief die App ganz eindeutig im Sumpf zwielichtiger Affiliate- und Traffic-Erzeugungsprogramme steckt, hat uns ziemlich überrascht. Auch wir haben bisher zumindest ein wenig an die "Schwarm-Intelligenz" geglaubt. Nach dem Motto: Bei so vielen Nutzern hätte es Irgendwer schon gemerkt.
Die Erfahrung mit Clean Master zeigt noch deutlicher als zuvor: Meistens merkt es keiner. Wer nicht Gefahr laufen will, aus Versehen eine App zu empfehlen, die zwielichtig oder sogar gefährlich ist, kommt um eine Analyse des Datensendeverhaltens nicht herum. Die klassische Besprechung, bei der lediglich die Funktion vom Nutzer-Interface aus getestet wird, ist bei Apps schlichtweg nicht ausreichend. Denn Apps sind eben keine Bücher.