Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Die Informationen könnten veraltet sein.
News vom 14.07.2016

Die Schöne und das Biest: Foto-App Prisma

Ein Artikel von , veröffentlicht am 14.07.2016

Die neue App Prisma begeistert Millionen Nutzer: Banale Fotos und Schnappschüsse verzaubert sie in Kunstwerke. Doch die Nutzungsbedingungen der App haben es in sich: Dort sichert sich der Anbieter die Vermarktungsrechte an den hochgeladenen Fotos zu.

Wer ein iPhone oder iPad benutzt, hat in den letzten Wochen den Namen wohl schon gehört: Prisma. Das besondere an der App: Sie benutzt sogenannte neuronale Netzwerke, um die Bilder neu zu berechnen.

Und zugegeben: Das Ergebnis ist umwerfend. Viele andere Apps, die dasselbe versprechen, kommen an Prisma nicht heran. Anbieter der App ist der KI-Spezialist Prisma Lab Inc. mit Sitz in Kalifornien, USA. Bislang ist die App nur im App-Store von Apple verfügbar, eine Android-Version soll in Kürze folgen.

Doch die App hat auch ein hässliches Gesicht, und das steckt in den Nutzungsbedingungen. Denn um die Bilder transformieren zu lassen, müssen Nutzer das Original auf einen Server des Anbieters laden. Begründung: Auf dem Smartphone würde die komplizierte Berechnung zu lange dauern.

Wer den Nutzungsbedingungen zustimmt, überträgt Prisma Lab Inc. dabei das nicht-exklusive Verwertungsrecht an den hochgeladenen Bildern – weltweit. Und dieses Verwertungsrecht darf die Firma auch weiterverkaufen.

Was wie ein Privatsphäre-Ablbtraum klingt, ist allerdings längst üblich. Auch die Nutzungsbedingungen der App Instagram haben den – fast wortwörtlich identischen – Passus in den Nutzungsbedingungen.

Neben den Nutzungsbedingungen spielt auch die Datenschutzerklärung eine große Rolle. Was dort stehen muss und wann sie ungültig wird, erklären wir im Beitrag Was ist eigentlich Datenschutz?

Die Autorin

E-Mail

m.ruhenstroth@mobilsicher.de

PGP-Key

0x2F021121044527DC

PGP Public Key

Download als .asc

Fingerprint

BC80 45E0 3110 EA00 A880 0827 2F02 1121 0445 27DC

Miriam Ruhenstroth

Begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

Weitere Artikel

Ratgeber 

DSGVO: Datenschutz in Europa verständlich erklärt

Seit 2016 gelten in Europa einheitliche Regeln für den Datenschutz. Sie sind in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) festgeschrieben. Wir haben die wichtigsten Punkte aus diesem Gesetzeswerk zusammengestellt und erklären, was das alles mit Ihrem Handy zu tun hat.

Mehr
Ratgeber 

Video-Chat Jitsi Meet kurz vorgestellt

Der Video-Chat Jitsi Meet gilt als datensparsame Alternative zu Skype und Zoom. Er ist datensparsam und lässt sich ohne Installation direkt im Browser nutzen. Die Verbindungsqualität ist jedoch eher mittelmäßig.

Mehr
Kommentar 

Firefox trackt jetzt für Werbung – auf Mobilgeräten ohne Opt-out

Firefox hatte lange den Ruf, die datenschutzfreundliche Wahl unter den Browsern zu sein. Mit seinem letzten Update setzt er diesen Ruf aber hart aufs Spiel.

Mehr
Ratgeber 

Android-Apps ersetzen: Messenger und Videochat

Der Facebook-Messenger, WhatsApp und Skype sind auf vielen Android-Geräten vorinstalliert. In Sachen Datenschutz sind diese Dienste allerdings längst nicht die beste Wahl. Doch es gibt gleich mehrere empfehlenswerte Alternativen.

Mehr