Neues Icon und nichts dahinter?
Das Datenschutz-Symbol – zwei Figuren, die sich die Hände reichen – taucht immer dann auf, wenn Apple persönliche Daten von Ihrem Gerät abfragt. Es handelt sich dabei um einen reinen Infoscreen. Ablehnen oder zustimmen kann man nicht.
Das Symbol taucht in der Regel auf, wenn Sie Apple-Dienste und Funktionen das erste Mal starten, direkt bevor Daten übertragen werden. Unter dem Symbol ist ein kurzer Text, der erklärt, wie genau Apple die Daten nutzt und welche Einstellungsmöglichkeiten Sie haben. Wer mehr wissen möchte, kann weiterlesen – darunter finden Sie einen Link zu einem ausführlicheren Text.
Diese Informationen bekommen Nutzerinnen und Nutzer nur für Apps und Datennutzungen, die Apple selbst vornimmt, wie etwa beim App-Store, bei Apple Music oder der Aktivitätsfreigabe. Die Datennutzung geschieht laut Apple, „um das Nutzererlebnis zu personalisieren, Funktionen zu aktivieren oder Apple-Services zu sichern“.
Der Info-Screen am Beispiel App-Store
Die Informationen dazu, welche App welche Daten benötigt, sind umfangreich und ziemlich unübersichtlich. Es gibt zu jeder einzelnen App und Funktion eine eigene Beschreibung.
Für den App-Store speichert Apple etwa, wann man ihn nutzt, wonach man sucht, was man herunterlädt und worauf man klickt. Zusätzlich speichert Apple Hardware-Informationen, wie den freien Speicherplatz. Diese Informationen verknüpft Apple mit der IP-Adresse, der Apple-ID und einer eindeutigen Geräte-Kennnummer.
Damit möchte Apple laut eigener Erklärung sicherstellen, dass genügend Speicherplatz für die zu ladende App da ist, und dass Nutzerinnen und Nutzer Apps und Werbung im Store sehen, die für sie interessant sind.
Das können Nutzer deaktivieren – was auch in den Datenschutz-Informationen erklärt wird. Im Falle des App-Stores kann man in den Einstellungen die persönlichen Empfehlungen für die Apple-ID ausschalten.
Ähnliche Informationen fragt Apple für die Apps iTunes-Store, iBooks Store, iTunes U und Videos ab – und erläutert sie entsprechend.
Wann taucht das Datenschutzsymbol auf?
Wann genau das Symbol auftaucht, erklärt Apple nicht. Schaut man sich die Erläuterungen von Apple genauer an, die mit dem Datenschutzsymbol gekennzeichnet sind, liegt es nahe anzunehmen, dass Apple das Icon immer dann anzeigt, wenn persönliche Informationen in nicht-anonymisierter Form an den Konzern gehen und dort mit der Apple-ID oder anderen Informationen verknüpft werden.
Folgende Apple-Apps und -Funktionen sind mit dem Privacy-Icon gekennzeichnet:
- Aktivitätsfreigabe
- App-Store, iTunes-Store, iBooks, iTunes U, Videos
- Apple Music
- Apple Pay und Pay Cash
- Apple Podcasts
- Apple TV-App
- Apple ID / iCloud
- Notruf SOS
- Problem melden
Alle anderen Apple-Apps können zwar auch Daten übertragen, diese werden aber laut Beschreibung entweder anonymisiert, lassen keinen Personenbezug zu oder sind streng von allen anderen Daten getrennt.
Letzteres ist zum Beispiel der Fall, wenn man Siri nutzt: Alles was man sagt, sowie der eigene Name und einige andere Informationen landen zwar bei Apple, werden dort aber nicht mit anderen Daten wie der Apple-ID verknüpft.
Informationen gut versteckt
Apple stellt zwar reichlich Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten und auch zu dem neuen Privacy-Icon bereit. Allerdings: Sie sind gut versteckt.
Nach dem Update auf iOS 11.3 – in Deutschland war das Ende März 2018 – erschien auf jedem Gerät ein Informationsbildschirm, auf dem das neue Symbol vorgestellt wurde. Wer da gerade keine Zeit hatte, auf den angezeigten Link zu „mehr Informationen“ zu klicken, muss suchen. Über den Browser findet man zwar eine Kurzfassung, nicht aber die vollständige Version.
Ein Pfad zu den Informationen, den wir ausfindig machen konnten, geht wie folgt:
iPhone-Einstellungen > Safari. Direkt unter dem Menüpunkt „Toptreffer vorab laden“ steht ein kleiner blauer Link „Über Safari & Datenschutz“.
Klickt man drauf, kommt man zu den Informationen, wie Safari mit den Daten umgeht.
Dort findet man die gesammelten Informationen zu iOS und Datenschutz, nach Apps sortiert.
Nicht alle Apps aus dieser Liste übertragen persönliche Informationen. Nutzerinnen und Nutzer erhalten etwa grundlegende Informationen zum Datenschutz auch bei anonymisierten Datennutzungen wie etwa von Safari. Außerdem findet man dort auch Infos, wie man bestimmte Nutzungen deaktivieren kann – sowohl für die privatsphäre-relevanten Nutzungen als auch für die anderen.