Sicher Kommunizieren mit Messengern
Wer sich nicht gerade im Fokus von Mafia oder Geheimdiensten wähnt, der kann auch sensible Dinge getrost über ein Smartphone versenden. Vorausgesetzt, das Gerät ist aktuell und grundlegend abgesichert. Aber welcher Kanal ist der richtige?
SMS ist von allen Möglichkeiten die unsicherste – denn sie sind überhaupt nicht verschlüsselt. Der Messenger Telegram genießt zwar einen erstaunlich guten Ruf, hat aber gravierende Schwächen. Vor allem ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dort nicht immer aktiv, sondern muss manuell aktiviert werden.
Threema, Wire und Signal sind gut erprobte verschlüsselte Messenger, die immer alles Ende-zu-Ende-verschlüsseln und wenige Metadaten sammeln. WhatsApp hat zwar auch eine robuste Verschlüsselung, sammelt aber Metadaten und plant, diese an Facebook weiter zu geben. Zudem gibt es Schwächen bei WhatsApp-Backups.
- Alle Details zu den Messengern Threema, Signal, Telegram und WhatsApp gibt es hier.
- Alle Details zu Wire und weiteren Messengern gibt es hier.
- Wie man SMS (etwas) sicherer machen kann, erfahren Sie im Beitrag "SMS verschlüsseln".
- Die Basics in Sachen Sicherheit bei Android finden Sie in der Checkliste "Basissicherung Android".
- Die Basics in Sachen Sicherhiet für iOS finden Sie in der Checkliste "Basissicherung iOS".
Bluetooth: Praktisch, aber nur wenn nötig
Die Bluetooth-Funktion ist nicht so unsicher, dass man sie überhaupt nicht nutzen sollte. Wenn sie aber gerade nicht gebraucht wird, schadet es nicht, sie abzuschalten. Zumindest für Android sind auch auf aktuellen Geräten Sicherheitslücken bekannt, über die Angreifer ein Smartphone über Bluetooth übernehmen können. Allerdings geht das nur, wenn sie in räumlicher Nähe sind.
Antiviren-Apps schützen dagegen nicht unbedingt – die Möglichkeiten dieser Produkte sind sehr begrenzt. Autofahrer sollten zum Telefonieren auf jeden Fall die Freisprechanlage nutzen – gerne auch über Bluetooth. Aber was spricht dagegen, Bluetooth nach der Fahrt wieder auszuschalten?
- Was es bei Bluetooth zu beachten gibt, erfahren Sie im Beitrag "Bluetooth - Praktische Technologie mit Tücken".
- Wie Sie Bluetooth ganz einfach ausschalten, zeigen wir Schritt für Schritt im Beitrag "Bluetooth ausschalten".
- Was sogenannte Anti-Viren-Scanner können, und was nicht, erklären wir im Beitrag "Sicherheitssoftware für Android".
Fremdes WLAN: Mit Vorsicht genießen
Ist ein WLAN mit Passwort geschützt und Sie sehen die Bezeichnung „WPA2-Verschlüsselt“, dann sind alle Daten, die darüber versendet werden, tatsächlich halbwegs sicher verschlüsselt. Das Problem: Jemand könnte in Ihrer Nähe einen eigenen WLAN-Hotspot einrichten, der genauso heißt und das gleiche Passwort benutzt. Dann würde sich Ihr Gerät aus Versehen mit diesem WLAN verbinden.
Derjenige, der den „gefälschten“ Hotspot eingerichtet hat, könnte dann Ihren Datenverkehr sehen – sofern er nicht nochmal extra verschlüsselt ist. Zum Beispiel per VPN. Daher sind auch verschlüsselte WLANs mit Vorsicht zu genießen, wenn Sie nicht wissen, wer alles in der Nähe ist und das Passwort kennt.
Diebstahl und Verlust: Schaden begrenzen
Das Handy wurde geklaut oder ist verloren gegangen? Im schlimmsten Fall kann ein Dieb dann sensible Daten auf dem Gerät weiterverkaufen oder Sie damit erpressen. Davor kann eine gute Bildschirmsperre schützen. Aber Vorsicht: Ein Muster lässt sich meist leicht erraten und gilt nicht als sichere Sperre. Bei einer achtstelligen PIN ist das schon deutlich schwieriger.
Wer vorher eine App zur Fernortung installiert hat, kann sein Gerät nun eventuell finden. Hier gilt es, schnell zu sein: Ein fachkundiger Dieb wird das Handy sobald wie möglich ausschalten.
- Was Sie tun können, um den Schaden im Fall der Fälle zu begrenzen, haben wir für Android im Ratgeber "Handy weg? Vorsorgen (Android)" aufgelistet.
- Und für Apple-Mobilgeräte im Ratgeber "iPhone oder iPad weg? Vorsorgen (iOS)".
- Wie eine sichere Bildschirmsperre aussieht und wann man sie dennoch umgehen kann, erklären wir im Beitrag "Wie sicher ist die Bildschirmsperre?"