Ratgeber

Datenschutz bei Chrome (iOS)

Ein Artikel von , veröffentlicht am 06.05.2016

Chrome ist auch auf iPhones und iPads ein häufig genutzter Browser. Wie er mit Daten umgehen soll, die er während des Surfens sammelt, kann man – ähnlich wie beim Apple-Browser Safari – teils in den Betriebssystemeinstellungen, teils in den Browsereinstellungen konfigurieren.

Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie Sie mit Chrome vergleichsweise datensparsam im Internet unterwegs sein können. Die Screenshots wurden auf einem iPhone 4s mit Chrome Version 50.0.2661.95 und iOS Version 9.3.1 erstellt.

Anonymes Surfen (Inkognitomodus)

Für den sogenannten Inkognitomodus öffnet man das Hauptmenü. Tippen Sie dazu auf die drei vertikal angeordneten Punkte in der Bildschirmecke rechts oben. Wählen Sie dann den Punkt Neuer Inkognito-Tab*.

Der Begriff „Inkognitomodus“ suggeriert, dass man in diesem Modus anonym surft. Das stimmt nur bedingt. In diesem Modus besuchte Webseiten werden nach dem Schließen aller Inkognito-Tabs aus Chronik und dem Suchverlauf gelöscht und auch die Cookies werden gelöscht. Gesetzte Lesezeichen bleiben erhalten. Die Betreiber der besuchten Webseiten selber, sowie die Server, über die Ihr Internetverkehr läuft, können Ihr Surfverhalten dennoch aufzeichnen.

Diese Informationsseite öffnet sich, wenn Sie den Inkognito-Modus aktivieren

Standortverfolgung und Hintergrundaktualisierung

Wenn das GPS aktiviert ist, nutzt Chrome die Daten Ihres momentanen geografischen Standorts und sendet sie an Google. Sie können das in den Einstellungen des iOS-Betriebssystems ändern.

Dazu starten Sie die entsprechende App Einstellungen, erkennbar an dem grauen Icon mit dem Zahnrad. In den iOS-Einstellungen scrollen Sie nach unten, wo sich die Einstellungen von Apps befinden, die Sie auf diesem Gerät installiert haben. Klicken Sie dort auf Chrome.

Im zugehörigen Menü stehen Ihnen die drei Optionen Standort, Hintergrundaktualisierung und Mobile Daten verwenden zur Verfügung.

Für die Option Standort stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl:

Sie können den Zugriff von Chrome auf die Standortdaten mit Nie kategorisch ausschalten. Mit Beim Verwenden der App erfolgt die Nutzung der Standortdaten nur dann, wenn die Chrome-App aktiviert ist.

Ähnliches gilt auch für die Option Hintergrundaktualisierung.

Wenn Sie die Option Hintergrundaktualisierung aktivieren, erlauben Sie der Chrome-App, im Hintergrund bestimmte Informationen von Webseiten automatisch auszutauschen beziehungsweise zu aktualisieren und dabei Daten zu übermitteln. Dies lässt sich durch einen Schieberegler ein- beziehungsweise ausschalten.

Datenschutz-Einstellungen

Die Datenschutz-Einstellungen sind bei Chrome für iOS recht umfangreich und daher unterteilt in mehrere Bereiche. Wir beschränken uns an dieser Stelle auf die Optionen Webdienste und Browserdaten löschen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Apps bei iOS befinden sich die Einstellungen für den Datenschutz nicht in den iOS-Einstellungen, die Sie über die Einstellungen-App auf Ihrem Homescreen erreichen, sondern direkt in der Chrome-App. Hierfür wählen Sie im Hauptmenü der Chrome-App den Punkt Einstellungen. Scrollen Sie dann zum Bereich Datenschutz.

Nutzungsdaten [Nie] senden

Ganz unten findet sich hier der Bereich Webdienste.

Stellen Sie die Option Nutzungsdaten senden auf Nie, um zu verhindern, dass Google die während des Surfens gesammelten Nutzungsdaten weitergibt.

„Do Not Track“ nicht mehr einstellbar

An dieser Stelle sei kurz darauf hingewiesen, dass in früheren Versionen von Chrome für iOS unter Webdienste noch die Option „Do Not Track“ zur Verfügung stand. Mit ihr liess sich das Aufzeichnen und Sammeln von Nutzerdaten durch Webseitenbetreiber eindämmen.

Seit dem Upgrade des iOS-Betriebssystems auf Version 9.3 änderte Apple die Basistechnologien für Browser, sodass die „Do Not Track“-Funktion nicht mehr unterstützt wird.

Browserdaten löschen

Um bei Chrome Daten zu löschen, die der Browser im Laufe seiner Nutzung gesammelt hat, wählt man im Einstellungen-Menü der Chrome-App die Option Datenschutz. Hier wiederum findet sich der Bereich Browserdaten löschen.

Für das Löschen von Browserdaten bietet die Chrome-App für iOS vier Optionen, die sich auf unterschiedliche Arten gespeicherter Daten beziehen.

Browserverlauf löschen

Mit der Wahl von Browserverlauf löschen entfernt man alle Adressen von Webseiten- und Unterseiten (URLs) die man zuletzt besucht hat.

Cache leeren

Mit der Option Cache leeren entfernt man sämtlichen HTML-Code einer Webseite, der im Zwischenspeicher eines Browsers, dem sogenannten Cache, abgelegt ist. Dieses Leeren dient oft dazu, die Performance des Browsers zu verbessern, doch man löscht damit vor allem die eigenen Surfspuren.

Cookies/Daten entfernen

Cookies sind Kleinprogramme, die Webseitenbetreiber im Browser platzieren, um in ihnen beispielsweise Namen oder Benutzerkontodaten, Warenkorbinhalte oder in Formularfeldern hinterlassene Texte abzulegen.

Lesen Sie hierzu auch den Hintergrund-Text Datenschutzrisiken bei Internet-Browsern: Cookies & Caches.

In der Chrome-App kann man nicht einzelne Cookies löschen, sondern nur alle Cookies auf einmal.

Alle löschen

Mit der Option Alle löschen kann man den Browserverlauf, den Cache sowie die Cookies auf einmal löschen.

Weitere Artikel

YouTube-Video 

E-Mails auf dem Handy: E-Mail-Dienste

Wer beim Thema E-Mails wirklich auf Datenschutz setzen möchte, braucht nicht nur einen sicheren E-Mail-Client. Genauso wichtig ist der E-Mail-Dienst, von dem Sie Ihre E-Mail-Adresse bekommen. Welche Dienste wir empfehlen und was diese außer Datenschutz noch so können, erfahren Sie im Video.

Ansehen
Ratgeber 

Android-Smartphone teilen? So funktionieren Nutzerkonten

Bei Android-Geräten kann man Nutzerkonten mit eingeschränkten Rechten anlegen. Das ist praktisch, wenn Sie das eigene Gerät zum Beispiel Ihrem Kind in die Hand geben wollen. Wir erklären, worauf es dabei ankommt.

Mehr
Ratgeber 

Das steckt hinter heimtückischen Pop-ups

Neue iPhones, Playstations, Amazon-Gutscheine – mit angeblichen Sofort-Gewinnen versuchen Betrüger insbesondere Smartphone-Nutzer auf dubiose Websites zu locken. Dahinter steckt ein schwungvoller Adressenhandel.

Mehr
YouTube-Video 

WhatsApp und Co. sicher entschlüsseln? Warum der Plan des Innenministers nicht funktioniert

Das Innenministerium hätte gerne Zugang zu Chats aus Ende-zu-Ende-verschlüsselte Messengern. Gleichzeitig sollen WhatsApp, Threema und Co. für Nutzer*innen sicher bleiben. Warum das nicht funktioniert, erfahren Sie im Video.

Ansehen