1. Was sind Add-ons?
Add-ons sind Zusatzprogramme, mit denen man den Browser erweitern kann. Firefox unterstützt Add-ons auch auf Android – im Gegensatz zu anderen Browsern wie Chrome oder Opera. Momentan sind 22 Add-ons für Firefox (Version 117.1) verfügbar.
Grundsätzlich empfehlen wir, möglichst wenige Add-ons zu nutzen, und nur solche, deren Hersteller und Geschäftsmodelle vertrauenswürdig sind.
2. Das ist uBlock Origin
Das Add-on uBlock Origin – nicht zu verwechseln mit µBlock und uBlock (ohne Origin) – wurde von dem Kanadier Raymond Hill entwickelt. Das Projekt legt größten Wert auf Unabhängigkeit, was angesichts der umstrittenen Geschäfstmodelle von ähnlichen Diensten wie Adblock Plus oder Ghostery ein echter Pluspunkt ist.
Es basiert auf der freiwilligen Mitarbeit der Entwickler*innen und akzeptiert keine Spenden. Der Programmcode ist für jede*n einsehbar (hier).
Auf Basis von sogenannten Filterlisten kann es unter anderem Werbung, Tracker, bösartige Seiten oder Elemente von sozialen Netzwerken (zum Beispiel den Facebook-Like-Button) blockieren.
3. Add-ons in Firefox finden und installieren
- Öffne die Firefox-App und tippe auf die drei Punkte in der unteren oder oberen rechten Ecke.
- Tippe auf den Menüpunkt
Erweiterungen
. Wenn du schon Add-ons installiert hast, musst du weiter navigieren zuEmpfohlen.
- Du siehst eine Liste mit empfohlenen Erweiterungen. Tippe auf ein Add-on, um zusätzliche Informationen darüber zu erhalten.
- Wenn du ein Add-on installieren möchtest, tippe auf die Schaltfläche
+
und danach aufHinzufügen.
Ähnlich wie bei Apps brauchen auch Add-ons je nach Funktion bestimmte Zugriffsrechte. Daher wirst du bei der Installation von manchen Add-ons nach bestimmten Berechtigungen gefragt.
4. uBlock Origin auf Webseiten aktivieren/deaktivieren
Es kann passieren, dass Webseiten nicht mehr richtig funktionieren oder dich auffordern, den Werbeblocker auszuschalten. Das kannst du für einzelne Webseiten ganz einfach machen:
- Wenn du die Webseite aufgerufen hast, tippe in diesem Tab auf auf die drei Punkte oben (oder unten) rechts.
- Navigiere zu
Erweiterungen > uBlock Origin
- Wenn du ein blaues An-Symbol siehst, ist das Add-on aktiv. Tippe einmal darauf, um es für diese Webseite zu deaktivieren. Das Symbol wird farblos, wenn das Add-On deaktiviert ist.
Tippe jetzt auf das "Reload"-Symbol rechts daneben und danach auf den Pfeil zurück oben links.
Die Einstellung wird gespeichert. Wenn du das Add-on für diese Seite deaktiviert lässt, wird es beim nächsten Besuch der Seite auch deaktiviert sein.
5. Blockierte Elemente sehen
Du kannst für einzelne Webseiten auch nur bestimmte Elemente zulassen. Zum Beispiel blockiert uBlock Origin in der Standardeinstellung Elemente, die größer als 50 KB sind. Vielleicht möchtest du hochauflösende Bilder von einer bestimmten Webseite immer sehen. Gehe dafür in dieselbe Ansicht wie in Punkt 4.
Wenn du auf eines der Symbole unter dem An-Symbol tippst, wird diese Kategorie für diese Webseite zugelassen. Wenn du dann auf das Schloss-Symbol oben links tippst, wird die Einstellung dauerhaft für diese Webseite übernommen.
6. Welcher Modus?
uBlock Origin hat viele Einstellungsmöglichkeiten. Die Macher*innen unterscheiden drei Modi: Easy, Medium und Hard. Die Standardkonfiguration von uBlock Origin entspricht der Stufe "easy". Sie blockiert Tracking und Werbung, ohne die Funktionalität der Webseiten zu sehr zu stören.
Wer vor allem reibungslos surfen will und keine Lust hat, im Werbeblocker Einstellungen vorzunehmen, aber trotzdem ein bischen weniger Werbung sehen will, ist hier richtig. Ihr könnt das Add-on einfach so lassen wie es ist.
7. Medium: Deutlich mehr Privacy für etwas mehr Arbeit
Der Medium-Modus reduziert die Zahl der Internetverbindungen, die eine Webseite zu Drittanbietern aufbaut, nochmal um rund 75 Prozent gegenüber dem "easy-Mode" und macht deinen Browser deutlich schneller. Wichtigster Unterschied: Java-Script von Drittanbietern wird blockiert.
Das wird sehr wahrscheinlich auf einigen Seiten zu Funktionseinschränkungen führen. Für diese Seiten musst du dann von Hand eine Ausnahme hinzufügen. Wenn dir das nichts ausmacht, bist du hier gut aufgehoben.
Hinweis: Einige Funktionen überschneiden sich mit dem, was das Add-on "NoScript" tut. Wir empfehlen in diesem Modus, NoScript nicht zu verwenden. Wir haben außerdem einige Filterlisten weggelassen, die bereits über Firefox direkt eingebunden sind.
Für diesen Modus musst du einige Einstellungen vornehmen. Sie sind etwas ungewohnt, aber es ist wirklich nicht schwierig.
Einstellungen öffnen
1. Öffne Firefox und tippe auf die drei Punkte oben (oder unten) rechts im Browser
2. Tippe auf Erweiterungen > uBlock Origin > Einstellungen, Reiter Einstellungen
3. Nun sollte dein Screen so aussehen:
4. Scrolle ganz nach unten und setze den Haken bei "Ich bin technisch versiert". Wenn du jetzt eine Webseite aufrufst, und dir wie unter Abschnitt 4 beschrieben die blockierten Verbindungen anzeigen lässt, kannst du die einzelnen Adressen sehen, zu denen eine Verbindung aufgebaut wird. Wenn später Probleme auftauchen, kannst du die Blockade in dieser Ansicht für jede Domain einzeln aufheben.
5. Gehe auf den Reiter "Meine Regeln" (ganz rechts, eventuell musst du die Leiste nach links swipen)
Tippe nun folgende Regeln ein. Achte dabei darauf, dass nach beiden Sternen ein Leerzeichen steht:
* * 3p-script block
* * 3p-frame block
Der erste Eintrag blockiert Java-Script von Drittanbietern. Der zweite Eintrag blockiert i-Frames von Drittanbietern. Tippe auf das Speicher-Symbol um die Eingaben zu bestätigen. Nun sind die Regeln zunächst nur auf der rechten Seite zu sehen, sie sind also nur temporär. Um sie zu dauerhaften Regeln zu machen, musst du nun noch einmal auf den Pfeil-Button über der rechten Spalte tippen, der nach links zeigt.
Um eine Regel wieder zu löschen, die schon als "Dauerhaft" auf die linke Seite übertragen wurde, musst du sie zunächst auf der linken Seite löschen und dann nochmal auf den Pfeil nach links tippen, um die Änderung zu übertragen.
Gut zu wissen
Es kursieren verschiedene Empfehlungen, die nicht oder nur in bestimmten Situationen sinnvoll sind. Hier erklären wir die Hintergründe zwei, die häufig vorkommen:
Was hat es mit WebRTC auf sich?
- Ihr könnt in uBlock Origin den Haken bei "Freigabe der lokalen IP-Adresse via WebRTC verhindern" setzen. Was ist der Hintergrund?
- WebRTC steht für Web Real Time Communication. Es ist ein Protokoll, mit dem Browser Video- und Audiochats durchführen können. Es wurde von Google entwickelt, kommt aber auch bei vielen anderen Anwendungen wie Jitsi oder BigBlueButton zum Einsatz.
- Das Problem: Wenn dieses Protokoll aktiv ist, geben Browser auch deine interne IP-Adresse an andere Webseiten preis.
- Wie schlimm ist es? Anders als die externe IP-Adresse kann man mit der internen IP-Adresse nur indirekt durch Verknüpfung mit anderen Informationen etwas über dich herausfinden. Wenn du normal surfst, hinterlässt du deine öffentliche IP-Adresse ohnehin überall. Da die Einstellung auch Videotelefonie stören kann, empfehlen wir sie für das normale Surfen nicht.
- Wenn du wirklich absolut anonym surfen willst und dafür ein VPN benutzt, dann solltest du auch dieses Leak verhindern. Dafür musst du aber ohnehin den Tor-Browser benutzen, der dieses Leak per default nicht zulässt.
- Was sind interne und externe IP-Adressen? Die IP-Adresse ist eine längere Folge aus Zahlen und Buchstaben. Jedes Gerät, das sich mit dem Internet verbindet, bekommt so eine Adresse zugeordnet, und ist damit eindeutig identifizierbar. Wenn du in einem WLAN surfst, dann ist das Gerät, das nach Außen mit dem Internet verbunden ist, der WLAN-Router. Er bekommt also die externe IP-Adresse zugeordnet und übernimmt die Kommunikation mit den aufgerufenen Webseiten. Wenn du dich zum Beispiel mit deinem Laptop in ein WLAN einwählst, dann bekommt dein Laptop eine interne IP-Adresse zugewiesen. Diese Adresse braucht nur der Router, um die Kommunikation von Außen an das richtige Gerät im WLAN weiter zu leiten.
Externe Schriftarten blockieren
- Ihr könnt in uBlock Origin den Haken bei "Externe Schriftarten blockieren" setzen. Was ist der Hintergrund?
- Viele Webseiten haben besondere Schriften, damit sie schön aussehen. Damit dein Browser diese Schriften anzeigen kann, muss er die zugehörigen Dateien haben. Webentwickler können diese Dateien in der Webseite selber hinterlegen. Oft geben sie dem Besucher aber nur einen Link zu einem Google-Dienst, von dem sich dein Browser die Schrift-Dateien dann laden kann.
- Das Problem: Damit erfährt Google, welche Seite ihr gerade aufgerufen habt. Diese Art des Trackings ist sehr weit verbreitet. Das Blöde: Wenn man externe Schriften laden verbietet, wird das Tracking damit nicht unterbunden. Denn die Verbindung zu Google wird trotzdem aufgebaut. Außderdem sehen Webseiten dann nicht mehr schön aus, und manchmal sind sie nicht mehr benutzbar, weil dadurch auch Icons blockiert werden. Daher empfehlen wir diese Einstellung nicht.
- Hinweis: Gegen das sogenannte "Fingerprinting", bei dem Webseiten versuchen, dich anhand der installierten Schriften und anderer Merkmale wieder zu erkennen, schützt dieses Feature auch nicht.
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