uBlock Origin konfigurieren (Android)

Das Add-on für den Firefox-Browser ist ein Alleskönner: Richtig konfiguriert, funktioniert es als Werbe- und Tracking-Blocker in einem. Mit seinem radikalen „Kein Kommerz, keine Spenden“-Ansatz und als Open-Source-Projekt genießt es zudem einen exzellenten Ruf.
Mitarbeit: Mike Kuketz
Der Datenskandal um das Browser-Add-on „WOT“, den mobilsicher.de und NDR im Oktober aufdeckten, zeigt eindringlich: Gerade Browser-Add-ons sollten nur genutzt werden, wenn sie über jeden Verdacht erhaben sind – und auch dann so wenige wie möglich.
Wer uBlock Origin richtig konfiguriert, kann damit Werbung und Tracking effektiv unterbinden, und kann damit auf alle weiteren Add-ons dieser Art, wie etwa Ghostery oder Adblock Plus, verzichten. Während gerade die beiden letztgenannten Produkte wegen der zugrunde liegenden Geschäftsmodelle stark kritisiert wurden, genießt uBlock Origin einen hervorragenden Ruf.
uBlock Origin – nicht zu verwechseln mit µBlock und uBlock (ohne Origin) – wurde von dem Kanadier Raymond Hill entwickelt. Das Projekt legt größten Wert auf Unabhängigkeit, basiert auf der freiwilligen Mitarbeit der Entwickler und akzeptiert keine Spenden. Der Programmcode ist für Jedermann einsehbar.
Das Add-on steht auf dem Desktop für die Browser Chrome, Opera, Firefox zur Verfügung und auf Handys für Firefox (Android). Auf Basis von sogenannten Filterlisten kann es unter anderem Werbung, Tracker, bösartige Seiten oder Elemente von sozialen Netzwerken (zum Beispiel den Facebook-Like-Button) blockieren.
Bereits in der Standardkonfiguration schützt uBlock Origin gegen Tracker und Werbung. Für eine höhere Erkennungsrate und als Schutz gegen Elemente von sozialen Netzwerken lassen sich noch weitere Filterlisten und Optionen aktivieren. Dabei kann man auch die Filterlisten einstellen, die zum Beispiel das bekannte Produkt „Disconnect“ nutzt.
Allerdings gilt: Je rigoroser man die Einstellungen wählt, desto größer ist das Risiko, dass auch erwünschte Elemente auf Webseiten nicht mehr funktionieren. Wer zum Beispiel die Möglichkeit nutzen möchte, Inhalte in sozialen Netzwerken zu teilen, sollte die Elemente von sozialen Netzwerken nicht blockieren. Die eine „optimale“ Einstellung gibt es also nicht. Unser Autor Mike Kuketz hat einen guten Mittelweg für Normalnutzer vorgeschlagen, den wir hier empfehlen wollen.
Und so geht´s:
1. uBlock Origin auf dem Android-Gerät installieren
Öffnen Sie die Firefox-App und tippen Sie auf die drei Punkte in der oberen rechten Ecke. Dann navigieren Sie zu Extras > Add-ons > Alle Firefox-Add-ons ansehen
, um Add-ons zu suchen. Es öffnet sich eine Internet-Seite mit einem Suchfeld. Tippen Sie uBlock Origin
ein. Sie bekommen eine Ergebnisliste angezeigt. Tippen Sie auf das gewünschte Add-on und dann auf die Schaltfläche Zu Firefox hinzufügen
. Folgen Sie den Anweisungen im Dialog.
2. Konfigurationsmenü öffnen
Öffnen Sie den Browser. Öffnen Sie wieder das Menü und navigieren Sie zu Extras > Add-ons.
In der Liste der installierten Add-ons erscheint nun uBlock Origin.
Tippen Sie darauf. Es öffnet sich ein neues Fenster.

Dashboard Anzeigen
.
3. Einstellungen bearbeiten
Als erstes sehen Sie den Tab „Einstellungen“. Hier empfehlen wir, folgende zusätzliche Häkchen zu setzen:
- Verhindere die Freigabe der lokalen IP-Adresse via WebRTC: Häkchen
- Externe Schriftarten blocken: Häkchen
Navigieren Sie dann zum Tab „Vorgegebene Filter“ (siehe Screenshot).

Vorgegebene Filter
.
4. Vorgegebene Filter bearbeiten
Hier empfehlen wir, folgende zusätzliche Häkchen zu setzen (siehe unten). Sobald Sie ein Häkchen setzen, erscheint die Schaltfläche „Änderungen anwenden“. Es genügt, wenn Sie auf diese erst am Schluss tippen.
- Adblock Warning Removal List: Häkchen
- Anti-Adblock Killer | Reek: Häkchen
- Basic tracking list by Disconnect: Häkchen
- Fanboy’s Enhanced Tracking List: Häkchen
- Malvertising filter list by Disconnect: Häkchen
- Malware filter list by Disconnect: Häkchen
- hpHosts’ Ad and tracking servers: Häkchen
- DEU: EasyList Germany: Häkchen
Tippen Sie nun auf die Schaltfläche „Änderungen anwenden“.

Änderungen anwenden
.
5. Schaltflächen von sozialen Netzwerken blockieren
Setzen Sie dazu diese Häkchen unter dem Abschnitt „Soziale Netzwerke“:
- Anti-ThirdpartySocial (see warning inside list): Häkchen
- Fanboy’s Annoyance List: Häkchen
- Fanboy’s Social Blocking List: Häkchen
Bestätigen Sie anschließend wieder die Schaltfläche „Änderungen anwenden“.
5. Filterlisten aktualisieren
Scrollen Sie nun wieder ganz nach oben, bis Sie die Schaltflächen „Jetzt aktualisieren“ und „Leere alle Cache-Speicher“ sehen.

Jetzt aktualisieren.
Es erscheint eine Fortschritts-Anzeige, während die Aktualisierungen geladen werden. Warten Sie, bis diese verschwunden ist. Tippen Sie dann auf Leere alle Cache-Speicher
.
6. Positiv-Liste erstellen (Schritt 1 von 2)
Es kann passieren, dass uBlock Origin dazu führt, dass manche Seiten nicht richtig angezeigt werden. Vielleicht gibt es auch bestimmte Seiten, auf denen Sie zum Beispiel Facebook-Buttons nutzen wollen, obwohl Sie diese Buttons normalerweise blockieren.
Für diese Fälle können Sie uBlock Origin für ausgewählte Seiten dauerhaft ausschalten.

uBlock Origin
sehen. Tippen Sie darauf. Es öffnet sich ein neues Browser-Fenster.
7. Positiv-Liste erstellen (Schritt 2 von 2)

Mehr zum Thema bei mobilsicher.de
- Neben Add-ons gibt es für Firefox auch noch viele weitere Konfigurationsmöglichkeiten. Welche, erfahren Sie hier.
- Was das WOT-Add-on ist, und wie wir es enttarnen konnten, können Sie nachlesen im Beitrag „Spur der Daten“.
- Was Tracking ist und welche Methoden es gibt, erklären wir im Beitrag „Cookies, Cache & Co“.
Mehr zum Thema im Internet
- Wie Sie uBlock Origin für Desktop oder Laptop konfigurieren, erfahren Sie im Kuketz IT-Security Blog.