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Ratgeber

Suchmaschine Startpage kurz vorgestellt

Ein Artikel von mobilsicher, veröffentlicht am 03.09.2019, bearbeitet am02.11.2021
Bild: startpage.com

Die niederländische Suchmaschine nutzt die Trefferliste der Google-Suche und hält ihre Suchenden anonym. Finanziert wird das Angebot durch nicht personalisierte Werbung. Seit 2021 bietet Startpage auch eine Funktion für die Wettervorhersage und ein Übersetzungs-Tool.

Startpage nennt sich "die sicherste Suchmaschine der Welt". Der Dienst startete 1998 unter dem Namen Ixquick und wurde 2006 in Startpage umbenannt. 2019 wurde er Testsieger der Stiftung Warentest, getestet wurden zehn Suchmaschinen.

Der Anbieter erfährt nach eigenen Angaben nichts über die Suchenden, außer aus welchem Land sie eine Suchabfrage starten. Bei der Anzeige der Suchergebnisse greift Startpage auf den Suchindex von Google zurück. Dabei schaltet sich der Dienst bei jeder Suchabfrage zwischen Nutzer*in und Google, sodass Nutzer*innen anonym bleiben. Google erhält also keine Informationen von der suchenden Person.

Startpage gehört dem niederländischen Unternehmen Surfboard Holding B.V. Seit 2019 hält die US-amerikanische Werbe- und Marketingfirma System1 über ihre Tochtergesellschaft Privacy One Group eine Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen. Laut Startpage hat sich durch den neuen Mehrheitseigner an der datenschutzfreundlichen Linie von Startpage nichts geändert.

Neben der Suchmaschine bietet das Unternehmen auch den kostenpflichtigen E-Mail-Dienst StartMail an.

Wir haben nach dem Einstieg des Investors mit Startpage gesprochen. Hier geht's zum Interview.

So nutzen Sie Startpage

Unter www.startpage.com lässt sich die Suchmaschine in jedem Browser aufrufen. Für die bequemere Nutzung im Alltag können Sie Startpage als Standard-Suchmaschine in Ihrem Browser festlegen.

Firefox/Fennec: Wie das im Firefox-Browser bzw. der F-Droid-Alternative Fennec geht, zeigen wir in diesem YouTube-Video.

Chrome: Googles Chrome-Browser blockiert Startpage als Standard-Suchmaschine. Dort können Sie den Dienst aber zumindest als Startseite im Browser festlegen. Wie das geht, erklären wir hier.

Vivaldi: Seit Mai 2020 arbeitet das Unternehmen mit dem privatsphärefreundlichen Browser Vivaldi zusammen. Neben bekannteren Suchmaschinen wie bing oder DuckDuckGo kann Startpage dort nun als Standard-Suchmaschine ausgewählt werden, ohne zuvor installiert werden zu müssen.

Startpage reduziert Tracking

Die Anonymität der Suche lässt sich auch auf die gefundenen Webseiten ausdehnen. Über den Link "Anonyme Ansicht", den der Dienst jeweils neben einem Suchtreffer einblendet, bietet Startpage den Zugang über einen Verschleierungs-Rechner an, einen sogenannten Proxy.

Dieser verbirgt die eigene IP-Adresse und weitere Daten vor den aufgerufenen Webseiten, sodass deren Anbieter keine Rückschlüsse auf die besuchende Person ziehen können. Auch können die Webseiten keine Cookies im Browser der Nutzer*innen abspeichern.

Der Dienst verspricht, völlig auf sogenannte Tracking-Cookies zu verzichten, die Nutzeraktivitäten verfolgen. Man verwende einen „harmlosen Cookie“, heißt es, der sich ausschließlich die Einstellungen der Nutzer*innen merkt – und sonst nichts.

Im Hintergrundtext Tracking im Internet: Cookies, Cache & Co erläutern wir, was IP-Adressen und Cookies sind und wie sie Ihr Verhalten im Netz nachvollziehbar machen.

News, Wetter und Übersetzung

Seit 2019 bietet Startpage in der Ergebnisliste den Reiter "News". Filtert man die Suche auf diese Weise nach aktuellen Nachrichten und besucht man anschließend eine der vorgeschlagenen Webseiten, werden dort integrierte Tracker automatisch blockiert.

Im Jahr 2021 erweiterte Startpage das eigene Angebot um eine Funktion für die Wettervorhersage. Um die Prognose für einen bestimmten Ort abzurufen, genügt die Eingabe von "Wetter in" plus dem Namen der Stadt oder der Postleitzahl. Die Wetterdaten werden über den Dienstleister tomorrow.io integriert. Nutzerinnen bleiben bei der Verwendung nach Angaben von Startpage anonym.

Wenn man das Wort "übersetzen" in die Startpage-Suchleiste eingibt, erscheint seit 2021 ein Übersetzungs-Tool, bei dem viele Sprachen ausgewählt werden können. Wie bei allen Funktionen der Suchmaschine wird das Verhalten der Nutzer*innen dabei nicht analysiert.

Geschäftsmodell: Werbung, aber nicht personalisiert

Wie die Suchergebnisse werden auch die Anzeigen, die das Angebot finanzieren, von Google bereitgestellt. Die Werbung wird aber nicht personalisiert. So findet man hier keine automatisch an die eigene Stadt angepassten Kinokalender und es ist auch egal, in welchen Restaurants man zuletzt reserviert hat. Die Suchmaschine behandelt Nutzer*innen wie Unbekannte.

Es gibt nur eine grobe Filterung nach dem Land, in dem man sich befindet. Die eingeblendete Werbung orientiert sich an den gesuchten Begriffen, nicht am Suchprofil, der IP-Adresse oder dem genauen Standort der Nutzer*innen.

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