Ratgeber

Sicherheit bei Apples iOS9

Ein Artikel von , veröffentlicht am 23.06.2015

Das aktuelle Betriebssystem für iPhones und iPads ist iOS9. Apple hat ihm zahlreiche Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten zu Datenschutz und Datensicherheit verpasst. Ein Überblick.

Passcode sechsstellig

Die zentrale Bildschirmsperre der iOS-Geräte besteht aus einem sechsstelligen Passwort aus Zahlen, Apple nennt es den „Passcode“. Bisher waren hier nur vierstellige Passwörter möglich. Durch sechs Stellen erhöhen sich die Kombinationsmöglichkeiten für die Wahl eines Passcodes von etwa 10.000 auf etwa 1 Million, was die Sicherheit des Passcodes vor unerlaubtem Zugriff verbessert.

Touch ID

Die Bildschirmsperre können Nutzer auch per Touch ID öffnen, dem Fingerabdrucksensor bei iPhones und iPads, sofern ihr Gerät ihn eingebaut hat (ab iPhone 5s oder neuer und dem iPad Pro, iPad Air 2 sowie iPad mini 3 oder neuer). Dessen Zuständigkeiten wurden erweitert: So lassen sich die im Apple-Browser Safari hinterlegten Passwörter nun auch via Touch ID zusätzlich sichern. Außerdem kann man im iTunes Store, im App Store und im iBooks Store mit Touch ID einkaufen oder mit Apple Pay bezahlen.

Mehr über die Fingerabdruck-Technik in Mobilgeräten lesen Sie in unserem Hintergrund: Wie sicher sind Fingerabdruck-Sensoren?

Ruhezustand verkürzt

Bei iOS 9 ist im Vergleich zu iOS8 die Zeitspanne verkürzt, nach der das Gerät in den Ruhezustand schaltet. Bisher war die kürzeste Spanne 60 Sekunden, nun lässt sie sich unter Einstellungen > Allgemein > Automatische Sperre auch auf 30 Sekunden festlegen. Aus dem Ruhezustand muss das Gerät dann wieder mit dem Passcode entsperrt werden.

Mehr über die Sicherheit von Bildschirmsperren lesen Sie lesen Sie in unserem Hintergrund: Wie sicher ist die Bildschirmsperre?

Zwei-Faktor-Authentifizierung

iOS 9 unterstützt systemweit die sogenannte „Zwei-Faktor-Authentifizierung“. Wer dieses Sicherheitsverfahren aktiviert, wird nach dem Anmelden mit dem jeweiligen Benutzernamen und Passwort nach einem weiteren Code gefragt. Dieser zusätzliche Code wird dem Nutzer auf ein zweites iOS9-Gerät seiner Wahl oder auf sein Telefon gesendet und ist nur begrenzte Zeit gültig – viele kennen dieses Verfahren vom Online-Banking („mTAN“-Verfahren).

iCloud Drive

Die neue App „iCloud Drive“, die Apple in iOS 9 integriert ist, soll den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten in der Cloud geben. Die App kann man im übrigen nicht von den Geräten löschen, auch nicht, wenn man Apples eigenen Cloud-Speicher nicht nutzt. Wie bereits von OS X für Apple Computer und auch von anderen Cloud-Anbietern und Diensten bekannt und gewohnt, erlaubt es die iCloud Drive-App, Ordner einzurichten und darin Dateien zu verwalten. Somit sollte es auch leichter fallen, Dateien und Dokumente zu verschieben oder zu löschen, die man aus der Cloud entfernen will.

Mehr über den generellen Umgang mit der iCloud Drive lesen Sie in unserem Hintergrund: iCloud Drive nutzen und einstellen.

Safari: Inhalts-Blocker

Seit iOS9 gibt es bei Apples Webbrowser Safari die Möglichkeit, externe Werbeblocker einzubinden. Zuvor mussten iOS-Nutzer dafür externe Apps installieren, die aber potenziell Datenschutz- und Sicherheitsprobleme mit sich bringen konnten. In iOS9 sind diese sogenannten Inhalts-Blocker in den Einstellungen von Safari zu finden. Beispiele für Inhalts-Blocker sind Crystal, 1Blockr oder Focus.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Shopping-App SHEIN kurz vorgestellt

Durch die Corona-Pandemie wurde die App eines chinesischen Modegiganten weltweit bekannt. Doch es gibt viel zu kritisieren – vom Umgang mit Nutzer*innendaten bis hin zu den Arbeitsbedingungen in der Firma.

Mehr
App-Test 

App-Test: Menstruations- & Zykluskalender Flo (Android)

Mit dieser App können Nutzerinnen Daten rund um ihren Zyklus und ihre Schwangerschaft protokollieren. Der App-Anbieter sammelt dabei Gesundheits- und Körperdaten, unter Umständen in Kombination mit Name und E-Mail-Adresse der Nutzerin. Die Information, welche Menüpunkte geöffnet werden, gehen auch an Facebook.

Mehr
Ratgeber 

Android One: Pures Android für aktuellere Geräte

Bei Android One passen Hersteller das Android-System nicht selbst für ihre Geräte an, sondern bekommen eine fertige Version von Android-Entwickler Google. Auch Handys und Tablets, die nicht von Google produziert werden, bekommen so schneller Updates. Das macht sie sicherer - und Google stärker.

Mehr
YouTube-Video 

Cloud-Sicherheit: Google schlägt Apple

Apples Pläne, die iCloud genauso sicher zu verschlüsseln wie iPhones, hat das FBI vereitelt. Für die Google-Cloud interessierte sich derweil niemand. Das hat Google ausgenutzt - und seine Cloud komplett abgeriegelt. Damit sind Daten in der Google-Cloud ab Android 9 sicherer als Daten in der iCloud.

Ansehen