Online-Banking: App oder Browser?
Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, mit dem Handy auf das eigene Bankkonto zuzugreifen: Entweder mit einem Browser, wie Chrome oder Firefox, über die Webseite der Bank. Genauso, wie man es auch am PC macht. Oder mit einer Banking-App, die man sich vorher zu diesem Zweck installiert.
Wir empfehlen grundsätzlich, auf dem Smartphone nur per App in die Bank zu gehen - dies ist erstens in der Regel bequemer und zweitens auch sicherer. Voraussetzung ist natürlich, dass man eine seriöse App dafür aussucht. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Der Internet-Browser eignet sich eher nicht für das Online-Banking auf Mobilgeräten. Während es auf einem Computer noch möglich ist, den Webbrowser mit verschiedenen Erweiterungen sicherer zu machen, ist das bei Smartphones und Tablets kaum möglich.
Achtung Banking-Trojaner
Wer auf seinem Smartphone eine Banking-App installiert und nutzt, macht sich damit anfällig für bestimmte Banking-Trojaner. Diese Schadprogramme tarnen sich als harmlose App und prüfen dann im Hintergrund, ob eine bekannte Banking-App installiert ist.
Öffnen Sie diese App, erkennt das Schadprogramm das und legt augenblicklich ein eigenes Fenster über die App. Dieses Fenster sieht der Original-App zum Verwechseln ähnlich. Tippen Sie dort ihre Zugangsdaten ein, fängt das bösartige Programm sie ab, ohne dass Sie es merken. Neuere Android- und iOS-Versionen versuchen, diesen Angriff zu unterbinden. Es tauchen aber immer wieder neue Varianten mit neuen technischen Tricks auf.
Daher gilt: Wenn Sie Ihr Smartphone zum Online-Banking verwenden, sollten Sie besonders aufmerksam sein. Vor allem beim Installieren von Apps, denn die meisten Schadprogramme kommen auf diesem Weg auf das Handy. Aber auch alle anderen Hinweise zur Basissicherung können wir nur empfehlen.
Apps von der Bank oder von Drittanbietern
Viele Banken bieten ihren Kunden eigene Banking-Apps an. Wer die App seiner Bank nutzt, belässt einen Großteil der Verantwortung für die Sicherheit bei der Bank. Werden hier Sicherheitslücken bekannt, so ist die Bank direkt informiert und gefordert, diese zu schließen. Auch bei Schadensfällen kann dann direkt die Bank angesprochen und in die Verantwortung genommen werden.
Wer Apps von Drittanbietern nutzen will, ist grundsätzlich gut beraten, sich vorher das Kleingedruckte seiner Bank durchzulesen oder sich bei seiner Bank über die Haftungsfragen beraten zu lassen. Denn Banken schließen häufig die Haftung für aufgetretene Schadensfälle bei der Nutzung von Drittanbieter-Apps aus.
Banking-Apps und Privatsphäre
Die meisten Banking-Apps von Banken und anderen Anbietern stellen Zusatzfunktionen bereit. Diese können unerwünschte Nebenwirkungen haben, weil dafür oft persönliche Daten aus dem Gerät gelesen und versendet werden.
Beispielsweise muss für die Geldautomatensuche die Banking-App den Standort des Smartphones auslesen und an einen Kartendienst senden, wie etwa Google Maps. Der Anbieter des Kartendienstes erfährt so, welcher Nutzer wann und wo einen Geldautomaten von welcher Bank sucht.
Wer seine persönlichen Daten besser schützen will, sollte nicht benötigte Zusatzfunktionen ausschalten oder blockieren. Grundsätzlich sollte eine Banking-App auch ohne Zugriff auf Standort oder Adressbuch funktionieren.
Im Fall der Fälle: Schadensbegrenzung
Kein Banking-Verfahren bietet absolute Sicherheit. Die wichtigste Vorsichtsmaßnahme für Nutzer bleibt daher die regelmäßige Kontrolle der Kontobewegungen. Bei unklaren Buchungen oder anderen Unregelmäßigkeiten sollten Sie sofort die Bank verständigen, um weiteren Schaden abzuwenden.
Das ist auch eine wichtige Voraussetzung, um bereits entstandene Schäden möglicherweise durch die Bank ersetzt zu bekommen. Informieren sie sich bei ihrer Bank, welche weiteren Schritte von ihnen in einem Schadensfall erwartet werden, damit sie mit den Verlusten nicht alleine dastehen.