Euer Handy ist eine Werbeplattform, auf der ihr auch Nachrichten und das Wetter verfolgen könnt. Gut, das ist etwas überspitzt. Trotzdem sind wir immer auf der Suche nach Wegen, um die Werbeflut auf dem Smartphone einzuschränken. Das schützt eure Privatsphäre, spart Daten und Strom.
Mit einem spezialisierten DNS-Server könnt ihr Werbung und Tracking in allen Apps und Browsern verhindern. Hinter der Abkürzung DNS verbirgt sich das Domain-Namen-System. Es führt von einer URL wie beispielsweise mobilsicher.de zur IP-Adresse, die aus Zahlen besteht.
Was sind DNS-Server?
Das DNS kann man sich wie eine Übersetzungstabelle vorstellen. Für jede Domain ist dort die richtige IP-Adresse vermerkt. Wenn du in deinem Browser eine Adresse eintippst, z.B. www.mobilsicher.de, muss der Browser immer zuerst in dieser Tabelle nachschauen, zu welcher IP-Adresse die Domain gehört.
Dazu kontaktiert er einen DNS-Server. Damit nicht alle Nutzenden auf denselben Server zugreifen und es auf jeden Fall genügend Ausweichmöglichkeiten gibt, falls mal einer ausfällt, werden überall auf der Welt zahlreiche DNS-Server betrieben. Auf welchen dein Gerät zugreift, bestimmt normalerweise der jeweilige Internetprovider. Aber du kannst auch einstellen, dass dein Gerät immer einen ganz bestimmten DNS-Server nutzen soll.
Bestimmte Betreiber von DNS-Servern, darunter der unten empfohlene, filtern dabei Anfragen für solche URLs heraus, die für Werbung und Tracking dienen. Der Clou: Anders als bei Werbeblockern für den Browser blockierst du mit dieser Methode Werbung bei allen Anfragen – also auch solchen, die zum Beispiel von einer App kommen.
Auch Tracking von Drittanbietern wird größtenteils blockiert. Das gilt aber nicht für die Datensammlung, die etwa Meta oder Google selbst betreiben.
Wir danken Mike Kuketz für die tolle Anleitung, die wir hier gekürzt wiedergeben. Für noch mehr Details, empfehlen wir euch das Original.
Android:
Auf Android-Smartphones könnt ihr die Umleitung direkt in die Einstellungen eintragen:
Einstellungen > Netzwerk & Internet > Privates DNS > Hostname des privaten DNS-Anbieters > „dnsforge.de“ eintragen > Speichern
iPhone
Auf Apple-Geräten ist die Installation ein wenig umständlicher. Aber auch hier seid ihr in wenigen Minuten fertig.
Öffnet Safari und dort dnsforge.de > tippt unter Clients -> iOS auf das Profil dnsforge-dot.mobileconfig (DoT) > Hinweis zum Laden des Profils: Zulassen > System-Einstellungen öffnen > ganz oben erscheint „Profil geladen > anklicken > nun werdet ihr dreimal (!) „Installieren“ anklicken müssen
Probleme mit der Internetverbindung?
Wenn man etwas am DNS-System verändert, können viele Dinge schief gehen. Zwei häufige Fehler, die auch bei uns im Test vorgekommen sind:
- Die Einstellung verträgt sich nicht gut mit anderen Apps, die ebenfalls DNS-Verbindungen filtern. Das sind oft Anwendungen, die ein lokales VPN aufbauen, zum Beispiel die Netguard-App. Wenn du Netguard oder ähnliches benutzt und mit dnsforge keine Verbindung mehr bekommst, dann musst du auf eins von beiden verzichten.
Alternativ-Tipp aus der Community für NetGuard
Probiert es gerne auch mal mit dieser Empfehlung eines Lesers für Android-Geräte:
In der Google-Einstellungs-App unter Netzwerk & Internet/Privates DNS den "Modus des privaten DNS" auf "Aus" stellen.
In NetGuard unter dem 3-Punkte-Menü (rechts oben)/Einstellungen/Erweiterte Optionen die beiden VPN-DNS-Zeilen mit den beiden dnsforge-Adressen folgendermaßen belegen: VPN-DNS: 176.9.93.198 VPN-DNS: 176.9.1.117
Damit funktioniert die Verbindung ins Internet einwandfrei – natürlich nur, wenn man sie unter NetGuard für die gerade verwendete App auch zulässt.
- Wenn du ganz ohne VPN-App trotzdem Verbindungsprobleme hast, kann es helfen, die Einstellung kurz zurück auf "automatisch" zu stellen und dann wieder auf dnsforge. Der Hintergrund dazu ist hier erklärt.
- Captive Portals: In manchen WLAN-Netzen muss man erst eine Anmeldeseite öffnen. Mit dnsforge kann es sein, dass du diese Anmeldeseite nicht aufrufen kannst. Auch hier empfehlen wir, den Anmeldeprozess mit der automatischen DNS-Einstellung zu überbrücken und später wieder zurück zu wechseln.
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