Geräte-Kennung: IMEI
Jedes Smartphone und jedes Tablet mit einem Mobilfunk-Chip verfügt über eine sogenannte IMEI-Nummer. Die Abkürzung steht für International Mobile Equipment Identity. Sie besteht aus 15 Ziffern und ist für jedes Gerät weltweit eindeutig - wer die Nummer kennt, kann ein Smartphone oder Tablet also eindeutig zuordnen.
Smartphones, die die Nutzung zweier SIM-Karten im selben Gerät erlauben, haben zwei Mobilfunk-Chips und somit auch zwei IMEIs.
Wenn man ein Smartphone anschaltet, bucht es sich in eines der verfügbaren Mobilfunknetze ein. Erst dann kann man telefonieren, SMS schicken oder das mobile Internet nutzen. Bei dem Anmeldeprozess wird die IMEI-Nummer an den Mobilfunkbetreiber übertragen.
Die Nummer im Gerät finden
Die IMEI-Nummer eines Smartphones wird angezeigt, wenn man mit dem Wähltastenblock die Zeichenkombination *#06# eingibt und eventuell noch die „Anrufen“-Taste drückt. Sie finden die Kennung außerdem über die Suchfunktion in den Geräteeinstellungen. Auch auf der Originalverpackung des Smartphones steht sie in der Regel auf einem Etikett.
Eigentlich sollte die Nummer fest in das Gerät „eingebrannt“ sein. Aber je nach Gerät ist es mit entsprechender Software möglich, den Chip, der die IMEI-Nummer speichert, zu manipulieren und die Nummer zu ändern.
Das Ändern der IMEI-Nummer steht in einigen Ländern, zum Beispiel Großbritannien, unter Strafe. In Deutschland ist die Änderung der Nummer nicht ausdrücklich per Gesetz verboten.
Wer bei einem gestohlenen Smartphone die IMEI-Nummer ändert, könnte aber aufgrund des § 269 StGB belangt werden. Der Paragraf besagt, dass das Fälschen von Beweisen in polizeilichen Ermittlungen – und das könnte bei einem gestohlenen Smartphone die IMEI-Nummer sein – strafbar ist.
Die Manipulation von IMEI-Nummern kann zu Doppelungen führen. Wie die Mobilfunkanbieter damit umgehen, ist unterschiedlich, in Deutschland reagieren sie allerdings selten. Nach Auskunft von Vodafone dürfen hierzulande überschriebene oder doppelte IMEIs weder gesperrt noch abgewiesen werden, da es hierfür keine Rechtsgrundlage gibt (Anfrage: Stand 2018).
Wann kommt die IMEI zum Einsatz?
Ähnlich wie die Fahrzeuggestellnummer beim Auto oder die Rahmennummer beim Fahrrad sollte man bei einem gestohlenen Smartphone die IMEI-Nummer der Polizei und dem Mobilfunkbetreiber melden. Die Polizei kann das Gerät dann eindeutig identifizieren, falls es gefunden wird.
Manche Apps können auf die IMEI des verwendeten Geräts zugreifen. Geschützt wird die Nummer bis zur Android-Version 9 nur von der Berechtigung "Telefon". Erlauben Sie einer App den Zugriff, kann der Anbieter die Kennung auslesen und theoretisch auch zur Profilbildung verwenden.
Besonders heikel ist es, wenn die Nummer zusammen mit anderen Daten übertragen wird, die eindeutig auf Sie schließen lassen - beispielsweise der E-Mail-Adresse. Wird die IMEI gemeinsam mit dem Standort des Geräts abgerufen, können Datensammler daraus Bewegungsprofile bilden.
Ab Android 10 können gewöhnliche Apps die IMEI nicht mehr auslesen. Nur noch vorinstallierte Apps und System-Apps können dazu eine Berechtigung erhalten.
SIM-Karten-Kennung: IMSI
Neben der IMEI-Gerätenummer überträgt das Smartphone beim Einwählen ins Mobilfunknetz auch die IMSI-Nummer (International Mobile Subscriber Identity). Das ist eine Zahlenkombination, die von der eingelegten SIM-Karte stammt. Wer also seine bisher genutzte SIM-Karte in ein neues Smartphone steckt, behält seine IMSI-Nummer.
Jedes angeschaltete Handy, das sich nicht gerade im Flugmodus befindet, sucht automatisch den nächstgelegenen Mobilfunkmast und bucht sich dort ein. Mit Hilfe der IMSI können Mobilfunkbetreiber deshalb nachvollziehen, wo ein Smartphone sich befindet (Funkzellenortung).
Wird ein Smartphone auf diese Weise über einen längeren Zeitraum beobachtet, lassen sich recht genaue Bewegungsprofile bilden - die bei einem entsprechenden richterlichen Beschluss auch an Behörden weitergegeben werden können.