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Ratgeber

Safari-Alternative: Firefox-Browser für iOS

Ein Artikel von Vali Djordjevic, veröffentlicht am 18.05.2016, bearbeitet am05.12.2024
Bilder: pixabay, Montage: ip/mobilsicher

Den beliebten Browser „Firefox“ gibt es nicht nur für Windows und Android, sondern auch für iPhones und iPads. Inzwischen hat er sich zu einem vollwertigen Browser mit Tracking-Schutz gemausert. Hier erklären wir, was der Browser kann – und wo es noch hapert.

Das ist der Firefox-Browser für iOS

Hinter dem Browser Firefox steht die Mozilla-Stiftung, die sich für Transparenz und Privatsphäre in der digitalen Welt einsetzt. Wie alle Produkte von Mozilla ist Firefox für iOS quelloffen, das bedeutet, jeder kann den Programmcode ansehen und überprüfen.

Um die genannten Einstellungen aufzurufen, öffnen Sie die Firefox-App auf Ihrem iPhone oder iPad und tippen Sie auf die drei waagerechten Striche unten rechts. Tippen Sie danach auf Einstellungen.

Dieser Text bezieht sich auf Firefox für iOS 133.00 (47866, zuerst veröffentlicht am 26. November 2024).

So schützt Firefox vor Tracking

Tracking nennt man sämtliche Methoden, die angewandt werden, um Nutzer*innen beim Surfen im Internet zu beobachten. Dazu gehören Cookies, aber auch viele andere Methoden. Mit der in vielen Browsern enthaltenen Einstellung „Drittanbieter-Cookies blockieren“ kommt man diesen Methoden leider längst nicht mehr bei.

Die wichtigsten Tracking-Methoden und wie man sie unterbindet erklären wir im Beitrag Tracking im Internet: Cookies, Cache & Co.

Firefox für iOS bietet einen Tracking-Schutz, der standardmäßig aktiv ist. Da fast alle Werbeanzeigen im Internet gleichzeitig auch Tracker sind, wirkt dieser Schutz effektiv ebenfalls als Werbeblocker.

Der „Schutz vor Aktivitätenverfolgung“ greift auf eine öffentlich zugängliche Sperrliste der Firma Disconnect zu, auf der bekannte Tracker verzeichnet sind. Alle Verbindungen zu Adressen auf dieser Liste werden blockiert.

Über den Menüpunkt Schutz vor Aktivitätenverfolgung können Sie den Trackingschutz ein- oder ausstellen. Zudem haben Sie die Auswahl, die Funktion im Modus „Standard“ oder im Modus „Streng“ zu verwenden. Wenn Sie den Modus „Streng“ auswählen, werden alle Cookies geblockt, auch solche von der Seite, die Sie gerade aufrufen. Damit werden aber viele Seiten nicht mehr richtig funktionieren.

Man kann aber auf einzelnen Seiten den Tracking-Schutz auch deaktivieren, wenn man die Seite trotzdem ordnungsgemäß anschauen möchte.

Keine Add-ons bei iOS

Apple verhindert, dass Firefox die in Android und für den Desktop verfügbaren Add-ons auch in der iOS-App anbieten kann.

Add-ons sind Zusatzprogramme, mit denen neue Funktionen zum Browser hinzugefügt werden können. Funktionen zur automatischen Cookie-Löschung und Ähnliches stehen daher leider nicht zur Verfügung. Man kann aber innerhalb der Einstellungen manuell die Website-Daten löschen, etwa besuchte Seiten, Cache, Cookies, Offline-Website-Daten und heruntergeladene Dateien.

Außerdem können Sie den privaten Modus verwenden, bei dem diese ganzen Daten nach der Sitzung gelöscht werden.

Zugangsdaten speichern

Firefox für iOS bietet an, sich Zugangsdaten von Webseiten zu merken. Wenn Sie das nächste Mal eine Seite besuchen, hilft der Browser Ihnen beim Eintragen.

Wichtig: Falls Sie Zugangsdaten in Firefox hinterlegen, richten Sie unbedingt ein Masterpasswort ein, das Sie eingeben, bevor Sie die gesammelten Zugangsdaten im Browser ansehen können. Ansonsten kann jeder mit Zugang zu Ihrem Handy die Passwörter auslesen. Das Ganze funktioniert auch mit dem Fingerabdruck oder der Face ID.

Sie finden den Punkt unter: Einstellungen (die allgemeinen iOS-Einstellungen > Face ID & Code > Andere Apps. Dort kann man die Abfrage aktivieren und deaktivieren.

Schade: Firefox kann nicht auf den Apple-eigenen Passwort-Manager „Schlüsselbund“ zugreifen, der auch die Passwörter aus anderen Apps verwalten kann. Diese Funktion gilt als sehr sicher und erlaubt es, Zugangsdaten aller Art über die iCloud mit verschiedenen Apple-Geräten zu synchronisieren.

Auch Firefox für iOS überträgt Daten

Auch Firefox für iOS fragt Daten von Nutzer*innen ab. Laut Datenschutzerklärung überträgt der Browser standardmäßig folgende Daten an Mozilla:

  • installierte Firefox-Version,
  • eingestellte Sprache,
  • Betriebssystem (mit Version),
  • Hardware-Konfiguration (Speicher, Systemabstürze usw.,)
  • IP-Adresse (wird nach kurzer Zeit gelöscht),
  • Anzahl geöffneter Tabs und Fenster,
  • Anzahl der besuchten Webseiten,
  • Sitzungslänge,
  • Interaktion mit Firefox-Suchfunktionen
  • Empfehlungen von Partnersuchdiensten.

Zusätzlich erhebt Firefox Daten, um Abstürze und Performance des Browsers zu analysieren. Zur Verbesserung seiner Dienste gibt Firefox auch Nutzungsdaten an die Analysedienste Adjust, Google (mit der die Google-WerbeID) und LeanPlum weiter. Die vollständige Datenschutzerklärung findet sich hier.

Diese Datenerfassung können Sie deaktivieren. Navigieren Sie dafür zu Firefox-Einstellungen > Nutzungdaten senden (ganz nach unten scrollen).

Fazit: Wann sich Firefox für iOS lohnt

Mit Firefox steht ein iOS-Browser zur Verfügung, der aus unserer Sicht alle wichtigen Funktionen abdeckt. Auch in Sachen Tempo muss sich Firefox nicht verstecken. Vergleichstests zur Geschwindigkeit zeigen keinen systematischen Nachteil gegenüber Safari.

In Sachen Datenschutz gewinnt Apples Standard-Browser Safari aber gegen Firefox, da er mehr Einstellungsmöglichkeiten bietet. Das liegt vor allem daran, dass Apple die Installation von Add-ons in Firefox für iOS verhindert. Diese bieten für Android und Windows PC noch viele weitere Möglichkeiten, Sicherheit und Privatsphäre zu erhöhen.

Interessant ist Firefox daher momentan vor allem für Personen, die auch auf ihrem Computer oder Laptop Firefox benutzen. Über ein Firefox-Konto können sie dann Passwörter, Lesezeichen und Tabs zwischen Rechner und iPhone oder iPad synchronisieren und müssen nicht zwischen unterschiedlichen Browsern wechseln.

 

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