Dieses Projekt wurde am 31.12.2024 beendet. Der Beitrag ist auf dem Stand des letzten Update-Datums und wird nicht mehr aktualisiert oder überprüft.
Ratgeber

Ciao, Cookie-Monster! Cookie-Banner auf Android und iPhone loswerden

Ein Artikel von Jonas Bickelmann, veröffentlicht am 10.07.2024
Foto: Sheri Silver

Cookie-Dialoge sind für die meisten ein nerviges Ärgernis geworden. Mit diesem Tipp sagt ihr automatisch Nein.

Mit Cookies ist im Internet keine Süßigkeit gemeint, sondern kleine Dateien, die im Browser gespeichert werden. Manche Funktionen von Webseiten brauchen Cookies. Oft sind sie aber nur dazu da, euch im Internet zu tracken.

Die Anbieter von Internetseiten müssen euch fragen, ob ihr die Cookies akzeptiert. Deshalb taucht die Abfrage auf nahezu jeder Webseite auf und hat damit ihre Warnwirkung verloren: Spätestens beim zehnten Banner denkt niemand mehr darüber nach sondern versucht nur noch, die nervige Abfrage möglichst schnell loszuwerden. Weil es meistens schneller geht, klicken viele Leute dann auf „Akzeptieren“ obwohl sie es eigentlich nicht wollen.

Wir haben deshalb geschaut, wie ihr die Banner automatisch ablehnen könnt.

Wie funktioniert ein Cookie-Blocker?

Ihr kennt wahrscheinlich Werbeblocker. Die blockieren die Elemente auf einer Seite, die als Werbung erkannt werden. Es gibt auch Filter, die nicht Werbung erkennen, sondern die Dialoge, die euch nach den Cookies fragen. Der Filter sorgt dafür, dass die Abfrage gar nicht erst geladen wird.

Die Frage ist nun, werden die Cookies dann alle abgelehnt? Der Sicherheitsexperte Mike Kuketz schreibt: „Sind die Cookie- bzw. Consent-Banner technisch korrekt umgesetzt, werden in diesem Fall auch keine Cookies gesetzt (außer erforderliche Cookies). Das Ausblenden der Banner ist also quasi gleichzusetzen mit einem Widerspruch.“

Filterlisten sind nicht perfekt. Es kann also gut sein, dass ihr trotzdem immer mal wieder auf ein Cookie-Dialogfeld stoßen werdet.

Umgekehrt kann es auch passieren, dass Seiten ohne die Cookies anders oder eingeschränkt funktionieren. Auch das sollte aber nicht oft vorkommen und ihr könnt den Filter jederzeit ausschalten, wenn euch etwas komisch vorkommt.

So geht´s: Android und Android-Varianten

Für Android-Geräte empfehlen wir die Firefox-Variante Fennec. Die ist etwas datensparsamer als der normale Firefox. Mit Firefox ist das Vorgehen aber in etwa dasselbe.

In Fennec auf die drei Punkte oben rechts klicken > Add-ons > sucht nach uBlock Origin > installieren über das + rechts.

Mehr über das empfehlenswerte Add-on uBlock Origin haben wir hier für euch.

Standardmäßig sind schon einige Filterlisten aktiviert. Die für Cookie-Banner ist aber nicht darunter. Geht wieder in das Menü Add-ons und klickt auf uBlock Origin > Einstellungen > Filterlisten (Reiter oben) > aktiviert:

  • AdGuard Annoyances – Haken setzen
  • uBlock filters Annoyances – Haken setzen
  • Fanboy’s Annoyance – Haken setzen; fehlt in einigen Fällen, über die URL könnt ihr sie einfügen > Importieren > URL einfügen und übernehmen.

Anschließend noch das Add-on aktivieren > auf die drei Punkte oben rechts klicken > Add-ons > uBlock Origin > aktivieren.

Einige Cookie-Banner lassen sich mit dieser Methode nicht ausblenden. Dafür empfehlen wir die Schritte 2 und 3 aus der Anleitung von Mike Kuketz.

So geht´s: Apple iPhone

Auf dem iPhone gibt es zwar Firefox, der hat aber keine Add-ons. Zum Glück kennen wir eine Alternative für den Browser Safari: Die quelloffene App Hush filtert hier ähnlich wie die oben beschriebene Variante für Android und Firefox.

Installiert euch die App aus dem App-Store eures iPhones.

Anschließend müsst ihr sie noch freischalten. Das geht über System-Einstellungen > Safari > Inhaltsblocker > Hush aktivieren per Schieberegler.

Datenschutz ist Umweltschutz

Für die allermeisten dürften Cookie-Banner einfach nur nervig sein. Wer Cookies ablehnt, tut aber auch der Umwelt etwas Gutes. Denn die Tracking-Techniken, die an den Cookies hängen, verursachen zusätzlichen Datenverkehr und dieser wiederum verbraucht unnötig Strom.

Klar ist das auf den Einzelfall gerechnet wirklich wenig. Aber Webseiten werden von Milliarden Menschen genutzt. So kommt doch einiges zusammen. Umso besser, wenn ihr da einen Riegel vorschiebt.

 

Weitere Artikel

Ratgeber 

Facebook-Messenger wird sicherer – Fragen bleiben dennoch

Auf Mobilgeräten kümmert sich mit dem Facebook Messenger eine eigene App um Chats innerhalb des sozialen Netzwerks. Die App soll in Kürze eine Funktion zum Verschlüsseln aller Nachrichten mitbringen. Unklar bleibt, welche Informationen Facebook weiterhin auswertet.

Mehr
Ratgeber 

Sicherheits-Desaster: Mail-Apps übertragen Passwörter

In eine Mail-App kann man seine E-Mail-Konten einbinden, in dem digitalen Briefkasten finden sich dann alle Mails auf einen Blick. Unsere Tests ergaben: Die Apps Blue Mail, TypeApp und MyMail übermitteln die Zugangsdaten für die verknüpften Konten an ihre Hersteller. Das ist so unnötig wie skandalös.

Mehr
YouTube-Video 

„Neiiiiin! Schade, schade!“ Outtakes 2021

Liebe Grüße aus der Winterpause!

Ansehen
YouTube-Video 

Ein Handy aus Müll?

Ohne Recycling geht es bald nicht mehr. Wann kommt das erste Smartphone, das zu 100 Prozent aus recyceltem Material besteht?

Ansehen