Das ist Kahoot
Mit der App Kahoot lassen sich Quizze erstellen und teilen. Lehrer*innen können beispielsweise Tests im Multiple-Choice-Format oder mit Textantworten sowie Umfragen anlegen.
Um Kahoot zu nutzen, laden Schüler*innen und Lehrer*innen dieselbe App (Android | iOS) herunter. Zu Beginn wird abgefragt, in welcher Rolle man die App nutzen möchte. Kahoot gibt es bisher nur auf Englisch. Die eigenen Eingaben (Quizfragen) sind natürlich auf Deutsch möglich.
Die Basisversion bietet Quizze mit einer kleinen Mitspieler*innenzahl und wenigen Quizformen. Per In-App-Kauf gibt's die Pro-Version für 2,83 Euro monatlich oder die Premium-Version für 6,66 Euro monatlich. Dann lassen sich mehr Teilnehmer*innen und Quizarten hinzufügen und die App lässt sich individualisieren.
So funktioniert Kahoot
Schüler*innen nutzen die App ohne Registrierung. Lehrer*innen müssen sich mit einer E-Mail-Adresse anmelden und ein Passwort festlegen.
Lehrkräfte teilen Quizze über einen Code (PIN) mit der Klasse. Um innerhalb der App Quizze per Code freizugeben, muss man ein Nutzer*innenkonto anlegen. Für die Teilnahme per Code ist in der App keine Anmeldung nötig.
So haben wir getestet
Für unseren Test haben wir die Pro-Version per In-App-Kauf freigeschaltet.
Android
Den Test der Android-Apps (Version 4.1.0 vom 03.08.2020) haben wir mit einem Google Pixel 2 mit Android 10 durchgeführt, auf dem personalisierte Werbung erlaubt ist. Im Test der Lehrer*innen-App haben wir ein Profil erstellt und uns mit E-Mail-Adresse und Passwort eingeloggt, als Nutzungsart wurde "Schule" angegeben. Anschließend haben wir ein Quiz angelegt und per Code (PIN) freigegeben.Im Test der Schüler*innen-App haben wir per Code am Quiz teilgenommen.
iOS
Den Test der iOS-Apps (Version 4.1.1 vom 27.08.2020) haben wir mit einem iPhone 8 mit iOS 13.5.1 durchgeführt, auf dem personalisierte Werbung erlaubt ist. Im Test der Lehrer*innen-App haben wir ein Profil erstellt und uns mit E-Mail-Adresse und Passwort eingeloggt, als Nutzungsart wurde "Schule" angegeben. Anschließend haben wir ein Quiz angelegt und per Code (PIN) freigegeben. Im Test der Schüler*innen-App haben wir per Code am Quiz teilgenommen.
Diese Daten sendet Kahoot Pro
Android-App für Schüler*innen und iOS-App: In der App sind zwar mehrere Drittanbieter aus dem Bereich Marketing und Nutzer*innenanalyse eingebunden, diese erhalten aber keine eindeutigen Kennnummern, über die auf Nutzer*innen geschlossen werden kann.
Android-App für Lehrer*innen: Diese Version der App stufen wir als problematisch ein, da insgesamt vier Drittanbieter Informationen erhalten, mit deren Hilfe Nutzer*innenprofile gebildet werden können. Neben mehreren Analysediensten von Google sind die Dienstleister Hotjar und Iterable eingebunden, die aus der App Informationen zusammen mit der persönlichen Werbe-ID erhalten. Über die Werbe-ID können die Informationen zu bestehenden Profilen zugeordnet werden.
Problematisch ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Dienst laut Datenschutzerklärung Informationen über Nutzer*innen hinzukaufen kann.
Sicherheit und Datenschutz
Alle Verbindungen, die Kahoot ins Internet aufbaut, sind transportverschlüsselt. Das heißt, dass gesendete Daten zwar theoretisch für den App-Anbieter, ohne Weiteres aber nicht für Dritte einsehbar sind.
Die Datenschutzerklärung liegt nur auf Englisch vor. Sie gilt für Website und Apps und informiert relativ ausführlich über erfasste Daten und Nutzungszwecke.
Nach eigenen Angaben kann der Anbieter Informationen von Nutzer*innen, die ein Konto anlegen, mit Informationen von Dritten ergänzen. Dies ist bei Nutzer*innen unter 16 Jahren ausgeschlossen. Kahoot betreibt Marketing auf Basis des ungefähren Standortes (basierend auf der IP-Adresse). In der Datenschutzerklärung wird angegeben, dass Daten zu Analyse- und Marketingzwecken an Drittanbieter weitergegeben werden können. Die Datenschutzerklärung nennt die eingebundenen Drittanbieter nicht namentlich.
Fazit
Das Datensendeverhalten von Kahoot Pro auf iPhone und iPad sowie auf Android bei der Nutzung als Schüler*in (ohne Registrierung) bewerten wir als gerade noch akzeptabel. Es sind drei Drittanbieter aus dem Feld Analyse und Marketing eingebunden, die aber offenbar keine eindeutigen Kennnummern aus der App erhalten.
Von der Nutzung der Android-App als Lehrer*in auf dem Privatgerät raten wir ab, da Informationen an Dienstleister gesendet werden, mit deren Hilfe Profile erstellt und ergänzt werden können.