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Kommentar

Übers Mobilnetz zu Hause surfen? Keine gute Idee für die Umwelt

Ein Artikel von Jonas Bickelmann, veröffentlicht am 30.05.2023
Foto: Alessandro Bianchi

O2 kündigt Mobilverträge mit unbegrenzten Daten. Das ist doof, aber das Problem ist eigentlich Marktversagen anderer Art.

Unbegrenzt zu Hause übers mobile Internet surfen? Das klingt erstmal nach einer verlockenden Idee, wenn die Kabelverbindung nur langsam funktioniert.

Außerdem werden die mobilen Daten immer schneller und billiger. Allerdings verschleiern die billigen Angebote, dass die Funkverbindung für die Umwelt der schlechtere Deal ist.

Denn im mobilen Netz verbrauchen die Daten deutlich mehr Strom als über das Kabelnetz. Ein Gigabyte über 4G (LTE) zu übertragen, verbraucht gut fünfmal so viel Strom wie über das Kupferkabel. Glasfaser ist noch viel sparsamer.

Kabel schlägt 5G schlägt 4G: Welche Netze verbrauchen wie viel Strom?

Gerade ärgern sich einige Kund*innen über den Netzbetreiber O2. Der hat nämlich laut heise.de Verträge beendet, in denen es unbegrenzt mobiles Internet gab.

Verbraucherschützer Thomas Bradler vermutet, dass das mit einem Gerichtsurteil zusammenhängt. Das besagt, dass Anbieter wie O2 den Kund*innen nicht vorschreiben dürfen, ihr Datenvolumen nur über Mobilgeräte zu nutzen.

Das klingt ärgerlich. Aber es zeigt auch, dass beim Geschäftsmodell etwas schräg ist. Wenn sich das mobile Surfen einfacher und günstig zeigt als Internet über Kabel, dann bilden die Kosten nicht ab, was die Technologie mit der Umwelt macht.

Wir wünschen uns, dass Internet überall per Kabel schnell und günstig verfügbar ist. Dann kämen die wenigsten überhaupt auf die Idee, zuhause über die stromhungrigen Mobilnetze ins Internet zu gehen.

 

 

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