Hintergrund

Wann kommt der Berliner Reparaturbonus?

Ein Artikel von , veröffentlicht am 30.05.2024, bearbeitet am31.05.2024
Foto: Leon Seibert

Thüringen und Sachsen haben ihn schon. Wir warten gespannt auf Berlin. Schon in ein paar Wochen könnte es den Bonus fürs Reparieren geben.

Es war das Gipfeltreffen der Repair-Szene in Deutschland. Bei der Reparaturstadt-Tagung in Kiel berichteten Vertreter*innen aus Thüringen und Sachsen stolz von den Erfolgen ihrer Reparaturbonus-Programme, über die ihr hier mehr lesen könnt.

In Thüringen waren Handys übrigens mit etwa einem Drittel das am häufigsten reparierte Gerät. Und ein Drittel aller Teilnehmenden hätte ohne den Bonus nicht reparieren lassen. Klingt doch nach einem Erfolg!

Der Koalitionsvertrag der Berliner Landesregierung sieht so einen Bonus auch vor. Aber Details waren bisher kaum bekannt.

Umso spannender war, was eine Vertreterin der Senatsverwaltung für Verkehr, Mobilität, Klimaschutz und Umwelt vor Ort berichtete. Wenn alles klappt, könnte es schon im dritten Quartal 2024 so weit sein. Allerdings gibt es bis dahin noch Hürden zu überwinden.

Wie wird der Berliner Reparaturbonus aussehen?

Bei so einem Bonus gibt es Geld vom Staat, wenn man ein Gerät, etwa Handys, reparieren lässt. Dafür reichen Verbraucher*innen die Rechnung bei einer staatlichen Stelle ein oder beim dafür zuständigen externen Dienstleister. In Berlin soll es den Bonus für Reparaturcafés geben, wenn die Rechnung 25 bis 200 Euro beträgt. Die Summe wird dann vollständig erstattet. Wenn man nicht ins Café geht, sondern in eine kommerzielle Werkstatt, wird nur die Hälfte der Kosten erstattet und zwar zwischen 75 und 200 Euro.

Geringere Beträge werden nicht erstattet, weil der Aufwand in der Verwaltung dafür zu teuer sei. Die Anträge werden deshalb auch digital abgewickelt. Die Mindestsumme gibt es in ähnlicher Form auch in Thüringen und Sachsen. Bei den häufigen Reparaturen von Display und Akku am Handy ist sie schnell erreicht. Allerdings bleibt natürlich zu hoffen, dass sich die Preise mittelfristig nach unten entwickeln.

Woran hapert es noch?

Aktuell ist Berlin auf der Suche nach einem Team, das die Anträge bearbeitet und die Plattform dafür auf die Beine stellt. In Thüringen ist dafür die Verbraucherzentrale zuständig. Es gibt zwar auch eine in Berlin, aber hier fehlen offenbar Kapazitäten, um das Projekt Reparaturbonus umzusetzen. Die erwartete große Zahl der Anträge macht die Suche, der Vertreterin Berlins zufolge, schwierig. Es gebe aber schon Gespräche mit einem Dienstleister.

Kommen soll übrigens auch eine eigene Plattform, die Werkstätten und Reparaturangebote übersichtlich zeigt. Das könnte noch im Sommer an den Start gehen. Bleibt für uns nur: Daumen drücken!

 

Danke für deinen Besuch. Bevor du uns verlässt…

Folg uns doch auf Mastodon oder auf Instagram! Jede Woche Updates zu Smartphones und Umwelt aus der mobilsicher-Redaktion.

Kennst du schon unseren Newsletter? Einmal im Monat schicken wir dir aktuelle mobilsicher-Lesetipps direkt ins Postfach. Hier geht's zur Anmeldung.

Der Autor

E-Mail

j.bickelmann@mobilsicher.de

PGP-Key

0x760E5AA0005C81E7

PGP Public Key

Download als .asc

Fingerprint

5F8233584407AA0A8D905A6F760E5AA0005C81E7

Jonas Bickelmann

Leitet die Redaktion von mobilsicher. Er studierte Philosophie, machte ein Volontariat bei einer Berliner Tageszeitung und schreibt nicht nur gerne über grünere Smartphones, sondern als freier Autor auch über Reisen und Kultur.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Tibor Kaputa: “I’m not interested in working for some company”

Tibor Kaputa from Slovakia develops Android apps that are designed to replace preinstalled programs such as contacts, calender, gallery and more. His “Simple Mobile Tools” are privacy friendly and open source. Today, working on the apps is his full-time job, Tibor told mobilsicher.

Mehr
Ratgeber 

AntennaPod: Podcast-App kurz vorgestellt (Android)

Mit der quelloffenen App kann man Lieblings-Podcasts aus vielen Quellen abonnieren, Daten werden dabei keine gesammelt. Die Entwickler*innen möchten mit AntennaPod dazu beitragen, dass Podcasts ein freies Medium bleiben.

Mehr
Ratgeber 

Android-Smartphone teilen? So funktionieren Nutzerkonten

Bei Android-Geräten kann man Nutzerkonten mit eingeschränkten Rechten anlegen. Das ist praktisch, wenn Sie das eigene Gerät zum Beispiel Ihrem Kind in die Hand geben wollen. Wir erklären, worauf es dabei ankommt.

Mehr
Ratgeber 

App-Check: Kindersicherung Kaspersky SafeKids

Bei Privatsphäre und Datensicherheit gibt es für die Kindersicherungs-App Minuspunkte: Eltern können ihre Kinder damit genau überwachen, zum Beispiel Suchbegriffe und Chatverläufe mitlesen. Sämtliche Daten vom überwachten Gerät landen beim Anbieter, der sie ebenfalls einsehen könnte.

Mehr