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Was Sie über Instagram wissen sollten

Ein Artikel von , veröffentlicht am 06.10.2017, bearbeitet am20.11.2019

Auf Instagram kann man neben Fotos auch Stories und Live-Videos mit seinen Followern teilen. Mehr als als eine Millarde Menschen nutzen die Social-Media-Plattform weltweit. Seit 2012 gehört der Dienst zu Facebook. Wie sieht es mit Sicherheit und Datenschutz aus?

Was ist Instagram?

Instagram ist eine Social-Media-Plattform für das Veröffentlichen von Bildern und Videos. Nutzer*innen können über ihr Smartphone Fotos und Videos aufnehmen, diese mit Filtern bearbeiten und dann auf ihrem Profil veröffentlichen. Die App gibt es für die mobilen Betriebssysteme Android und iOS.

Die Inhalte bei Instagram sind vielfältig. Sie reichen von privaten Bildern über Kunst- und Profifotografien, Reise-, Koch- und Fitnessblogs bis hin zu Bildmaterial von Unternehmen, NGOs und Institutionen, die ihre Marke bekannter machen wollen.

Instagram-Filter geben jedem Bild einen speziellen Look.
Die Instagram-Filter geben jedem Bild einen besonderen Look. Dadurch haben Smartphone-Fotograf*innen schnelle Erfolgserlebnisse.

So funktioniert die Plattform

Um selbst Fotos hochzuladen und mit anderen zu teilen, muss man sich mit einer E-Mail-Adresse anmelden. Zunächst ist das Konto automatisch auf „öffentlich“ gestellt. Das heißt, dass jede*r die hochgeladenen Bilder sehen kann.

Optional kann man das Konto auf „privat“ stellen. Dann können nur Personen die Bilder sehen, die selbst ein Instagram-Konto haben und die man bestätigt hat.

Wer Instagram öffnet, sieht zunächst das eigene Newsfeed - dort landen neue Inhalte der Personen, die man abonniert hat. Wenn Sie selbst auf Instagram Bilder auf Ihrem Profil hochladen, tauchen diese umgekehrt im Newsfeed der Personen auf, die Ihre Seite abonniert haben.

Eine besondere Funktion sind die „Stories“ auf Instagram - dabei lädt man mehrere Bilder hoch, die automatisch hintereinander ablaufen. Stories werden automatisch nach 24 Stunden gelöscht.

Instagram läuft am besten als mobile App. Es gibt zwar eine Desktop-Ansicht, aber die wichtigste Funktion – das Veröffentlichen von Bildern – funktioniert nur über das Smartphone oder Tablet.

Nutzer*innenzahl und Geschäftsmodell

15 Millionen Menschen in Deutschland benutzen die Foto-App mindestens einmal im Monat. Weltweit gibt es über eine Milliarde Nutzer (Stand Januar 2019).

Instagram wurde 2010 von Kevin Systrom und Mike Krieger gegründet und 2012 für 740 Millionen US-Dollar an Facebook verkauft. Hauptsitz ist die Facebook-Zentrale in Menlo Park in Kalifornien.

Genauso wie bei Facebook können Unternehmen auch auf Instagram Werbeanzeigen schalten und eigene Posts gegen Bezahlung hervorheben. Dann werden sie mehr Nutzer*innen angezeigt.

Auch das sogenannte „Influencer-Marketing“ spielt auf Instagram eine große Rolle. Dabei bezahlen Unternehmen Instagrammer*innen mit vielen Abonnent*innen dafür, dass sie in ihren Posts Werbung für ihre Produkte und Dienstleistungen machen.

„Bezahlte Partnerschaften“ müssen seit 2017 als solche markiert werden. Instagram selbst verdient an diesen Kooperationen kein Geld.

Sicherheit und Angriffe auf Instagram

2017 wurde bekannt, dass Hacker sechs Millionen E-Mail-Adressen und Telefonnummern von Instagram gestohlen hatten. Betroffen waren neben Konten von Prominenten – zum Beispiel von Fußballer Cristiano Ronaldo –, auch Konten normaler Nutzer*innen.

Aber auch individuelle Instagram-Konten sind nach wie vor eine beliebte Beute und werden immer wieder durch Tricks gestohlen. Hackern geht es dabei meist um besonders kurze oder attraktive Profilnamen, die auf dem Schwarzmarkt für viel Geld gehandelt werden. Im August 2018 meldeten Nutzer*innen eine regelrechte Diebstahlwelle.

Wie bei allen Diensten, die sensible persönliche Daten beinhalten, empfiehlt es sich daher, das Konto gut abzusichern.

Wie Sie Instagram richtig einstellen, erklären wir hier: So sichern Sie Ihr Instagram-Profil ab.

Falls Ihr Konto gehackt wurden, bietet Instagram hier Hilfestellung.

Verbesserte Zwei-Faktor-Authentifizierung

Instagram bietet seit 2018 eine verbesserte Zwei-Faktor-Authentifizierung an. Bislang bekam man bei diesem Verfahren einen zusätzlichen Sicherheitscode per SMS zugeschickt, wenn man sich neu einloggt. Der Nachteil: Angreifer können diese SMS abfangen.

Der Trick dabei nennt sich SIM-Swapping und ist in den USA inzwischen recht häufig. Dabei erlangt ein Angreifer Zugriff auf die eigene Telefonnummer, indem er sich beim Provider im Namen des Eigentümers eine Ersatzkarte zuschicken lässt oder die Möglichkeit ausnutzt, Rufnummern von einem Dienst zum nächsten mitzunehmen.

In der verbesserten Funktion ist es nun möglich, eine Authentifikations-App zu nutzen. Weit verbreitet ist zum Beispiel die App „Google Authenticator“.

Wie Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Instagram einschalten, zeigen wir hier Schritt für Schritt.

Metadaten: Versteckte Ortsangaben

Digitale Bilder tragen zusätzliche Informationen mit sich – die sogenannten Metadaten. Das sind zum Beispiel die Art der Kamera, der Ort, wo das Foto aufgenommen wurde, das Datum der Aufnahme und vieles mehr.

Man kann zusammen mit einem Foto auch einen Standort veröffentlichen. Instagram schlägt dafür jeweils den Ort aus den Metadaten des Bildes vor. Man kann aber auch manuell einen anderen Standort eingeben.

Die restlichen Metadaten sind für die Nutzer*innen nicht sichtbar. Das heißt aber nicht, dass Instagram sie nicht für den eigenen Gebrauch speichert.

Wenn Sie genauer wissen wollen, was Metadaten sind, können Sie das in unserem Text Hintergrund: Was sind Metadaten? erfahren.

Datenschutz und Privatsphäre

Instagram speichert alle Informationen, die man auf die Plattform hochlädt, alle Angaben, die man dort macht, alle Aktivitäten, die man dort durchführt. Die Firma analysiert auch explizit, mit wem man auf der Plattform interagiert und wie, um daraus Interessen abzuleiten.

Auch pikant: Instagram speichert Kontakte, die man hochlädt, um darüber Bekannte zu finden, und nutzt sie für Werbezwecke.

Darüber hinaus erfasst Instagram die eindeutige Geräte-ID. Damit können Daten mit Informationen aus anderen Quellen verknüpft werden, selbst wenn man sich mit einem falschen Namen anmeldet.

Die gemeinsame Datenschutzerklärung von Facebook und Instagram erlaubt das Teilen von Nutzer*innendaten mit anderen Unternehmen der Facebook-Gruppe und mit Dritten. Am Umgang von Instagram mit den eigenen Daten kann man leider nichts ändern.

Anders ist die Situation, wenn es darum geht, die eigenen Informationen und Inhalte vor anderen Nutzer*innen zu schützen. Hier bietet Instagram viele Optionen – die man aber manuell anpassen muss, da sie per Voreinstellung so öffentlich wie möglich sind.

Wie Sie die Einstellungen finden und welche weiteren Optionen es gibt, zeigen wir hier Schritt für Schritt.

Das Recht am eigenen Bild

Wie bei allen sozialen Plattformen gilt auch bei Instagram: Es gelten die selben Regeln für den Umgang mit Bildern, die auch außerhalb des Internets gelten. Dies betrifft insbesondere das Recht am eigenen Bild.

Es ist grundsätzlich nicht erlaubt, ein Bild von einer Person ohne deren Zustimmung zu veröffentlichen.

Auch für Bilder, die man etwa per Messenger von jemand anders erhält und ohne ausdrückliche Erlaubnis auf Instagram veröffentlicht, ist man haftbar.

Nutzungsbedingungen

Nutzer müssen mindestens 13 Jahre alt sein, um die Plattform zu nutzen. Außerdem hat Instagram - wie in den USA üblich - eine Nacktheitsklausel. So gibt es zwar zahlreiche leichtbekleidete Fitnessmodels, aber Bilder von Brustwarzen sind tabu. Dagegen regt sich immer wieder Protest.

In den Nutzungsbedingungen behält sich der Dienst explizit vor, dass „alle Inhalte nicht vertraulich und nicht rechtlich geschützt“ sind. Instagram sei nicht haftbar für irgendeine Nutzung oder Offenlegung von Inhalten. Auch deshalb sollte man nur Inhalte posten, die im Zweifel auch öffentlich sein dürften – selbst wenn man sein Konto auf „privat" gestellt hat.

Wie üblich räumt man Instagram laut Nutzungsbedingungen „eine nicht-exklusive, vollständig bezahlte und gebührenfreie, übertragbare, unterlizenzierbare, weltweite Lizenz für die Nutzung der Inhalte“ ein - auch deshalb, damit die Inhalte – Fotos, Grafiken, Videos – auf der Plattform ausgespielt werden können.

Nicht-exklusive Nutzung bedeutet, dass Nutzer*innen die Rechte an ihren Inhalten behalten.

Im Oktober 2017 hatte der Bundesverband der Verbraucherzentralen Instagram erfolgreich abgemahnt, weil die Nutzungsbedingungen nicht deutschem Recht entsprachen. Die Firma hat ihre Bedingungen inzwischen angepasst.

Geschrieben von

Valie Djordjevic

Valie Djordjevic ist Redakteurin bei mobilsicher.de. Sie arbeitet auch als Dozentin zu den Themen Schreiben, Internet, Urheberrecht. Sie ist Mitbegründerin und Redakteurin von iRights.info, einem Informationsportal zu Recht in der digitalen Welt. Seit sie 1995 selbst eine Modemkarte in ihren PC eingebaut hat, ist sie in verschiedenen Netzprojekten tätig. Bei Mobilsicher interessiert sie sich für iOS, Datenschutz und Trackingdienste.

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