Hersteller von Spionage-Apps werben damit, wie leicht sich mit ihren Produkten fremde Smartphones überwachen lassen. Diese Programme kommen mitunter als Werkzeug für digitales Stalking zum Einsatz. Die gute Nachricht: Sie lassen sich enttarnen.
Smartphones lassen sich leicht missbrauchen, um Menschen im eigenen Umfeld zu überwachen. Beratungsstellen berichten schon lange von diesem Problem, doch gesellschaftlich ist es noch unbekannt. Unser Video gibt einen Überblick.
Einfach Selfie hochladen – und per Fingertippen hat das eigene Gesicht Hasenohren, ist weniger picklig oder viel älter. Aber diese Apps funktionieren nur, wenn sie Gesichtsmerkmale erheben. Die können der Identifizierung dienen. Was passiert also mit den Bildern, die Nutzer*innen hochladen?
Selfies in Apps hochzuladen und mit Filtern zu bearbeiten, ist für viele Nutzer*innen schon lange normal. Doch die Selbstporträts können in Datenbanken landen, auf die schon jetzt Sicherheitsbehörden und Staaten zugreifen.
Nicht nur Apps können Sie tracken, auch Geräte-IDs können verräterisch sein. Die beiden Nummern IMSI und IMEI stecken in jedem iPhone und Android-Handy – und sie verraten, wer und wo Sie sind. Wofür Ihr Handy diese Nummern braucht und wer Zugriff auf sie hat, erfahren Sie im Video.
Mit der Spionage-Software Pegasus ist es möglich, jedes Android-Handy und jedes iPhone zu überwachen und sämtliche Daten auszulesen. Aber wie arbeitet Pegasus eigentlich? Und was bedeutet das für uns? Können wir uns überhaupt noch schützen – oder diesen Kanal genauso gut zumachen?
Welche Möglichkeiten bietet eine Kindersicherungs-App? Speichert der Hersteller die Daten meiner Kinder? Teilt er sie mit Datensammlern? Wir haben sieben Apps und Systemfunktionen geprüft und geben Antworten.
"Bildschirmzeit" heißt Apples Lösung zur Beschränkung von iPhones und iPads. Sie kann auch als Kindersicherung dienen, ohne dass dabei Daten im Internet landen. Allerdings ist die Funktion nicht ganz wasserdicht - kluge Kinder können sie umgehen.
Mit Googles Kindersicherung Family Link können Sie auf dem Android-Handy Ihres Kindes Sperrzeiten für Apps und das ganze Gerät festlegen. Dabei werden allerdings sämtliche Nutzungsdaten über Google-Server geleitet, sodass der Konzern sie mitlesen kann.
Mit der App TimeLimit können Eltern das Smartphone ihrer Kinder einschränken. Apps können blockiert oder nur für eine bestimmte Zeit freigegeben werden. Die Kindersicherung ist werbefrei und sammelt so wenige Daten wie möglich.
Ein großes Bündnis aus Organisationen der Zivilgesellschaft und IT-Sicherheitsfirmen hat der Verbreitung privater Spionage-Software heute öffentlich den Kampf angesagt. Die Mitglieder wollen Hilfe und Informationen für Betroffene bereitstellen und sie beim Aufspüren von Spionagesoftware unterstützen.
Wenn Frauen in ihren Beziehungen Gewalt erleben, spielt häufig das Smartphone eine Rolle: Nachrichten werden kontrolliert, der Standort überwacht. Wann es Zeit ist, Grenzen zu setzen und wohin Betroffene sich wenden können, erklärt Diplom-Psychologin Stefanie Pfingst im Interview.
Wenn es in Beziehungen zu Gewalt kommt, spielt das Smartphone häufig eine Rolle. Viele Apps und Systemfunktionen lassen Überwachung zu. Doch man kann sich schützen.
Polizei, Zoll und Geheimdienste fordern seit langem mehr Befugnisse, Handys zu überwachen. In diesem Zusammenhang fällt oft der Begriff "Staatstrojaner". Wir erklären, was das ist, wer ihn wann einsetzen darf und warum die Überwachung per Schadsoftware die IT-Sicherheit insgesamt gefährdet.
Mit einem IMSI-Catcher lassen sich Handydaten über das Mobilfunknetz abfangen. Eingesetzt werden die Geräte zum Beispiel von Polizei und Geheimdiensten. Doch wer sich gut auskennt, kann so einen Spion auch selbst bauen. Wir erklären, was erlaubt ist und wie man sich schützen kann.
Zocken, Streamen, Chatten, Shoppen - für Kinder ist der Sog der digitalen Welt unwiderstehlich. Um Nutzungszeiten durchzusetzen und vor unerwünschten Inhalten zu schützen, greifen viele Eltern daher zu Kindersicherungs-Apps. Wir empfehlen, bei diesen Produkten auf einige Punkte zu achten.
Die Bundesnetzagentur warnt aktuell vor dem Kauf von Spielzeug oder Kinderuhren, die Ton- und Bildaufnahmen machen und über das Internet versenden können. Solche Gegenstände gelten als versteckte "funkfähige Sendeanlagen" und damit als Spionagewerkzeug. Sie sind in Deutschland verboten. Wer solche Gegenstände besitzt, ist verpflichtet, sie zu zerstören.
Lange Zeit informierte der Staat nicht, wenn Nutzer von Funkzellenabfragen betroffen waren. Seit dieser Woche ist das in Berlin anders: in Zukunft benachrichtigt ein Transparenzsystem interessierte Bürger nachträglich, wenn deren Telefonnummern in Funkzellenabfragen geraten sind.
Die Kindersicherungs-App kann dabei helfen, zwischen Eltern und Kind getroffene Absprachen zur Smartphone-Nutzung durchzusetzen. Jedoch erfahren Eltern alles darüber, wie das Kind sein Handy nutzt - und der Anbieter kann theoretisch mitlesen.
Bei Privatsphäre und Datensicherheit gibt es für die Kindersicherungs-App Minuspunkte: Eltern können ihre Kinder damit genau überwachen, zum Beispiel Suchbegriffe und Chatverläufe mitlesen. Sämtliche Daten vom überwachten Gerät landen beim Anbieter, der sie ebenfalls einsehen könnte.
Mit der App können Eltern das Smartphone ihres Kindes überwachen und die Nutzung einschränken. Allerdings landen dabei sehr viele Daten beim Anbieter, das Nutzerkonto ist schlecht gesichert und es gehen Informationen an Facebook.
Google plant eine angepasste Version seiner Suchmaschine für den chinesischen Markt, Arbeitsname: Dragonfly. Pikant: Laut Medienberichten sieht die Android-App von Dragonfly eine Zensurliste vor sowie eine Datenbank, die Suchanfragen mit Telefonnummern verknüpft.
Der Anbieter der Überwachungs-App „Spyfone“ ließ Daten von überwachten Geräten und Kunden ungeschützt im Netz. Der Dienst richtet sich gezielt an Eltern, die Ihre Kinder auf dem Handy überwachen wollen. Es ist der sechste Fall dieser Art in den letzten zwei Jahren. Ein Grund mehr, die Finger von Überwachungs-Apps zu lassen.
Mithilfe stiller SMS bringen Behörden das Handy überwachter Personen dazu, den groben Standort zu verraten. Verschiedene Bundes- und Landesbehörden setzen diese Ermittlungsmethode ein. Die verdächtigten Betroffenen erfahren nicht immer davon.
Bundesbehörden haben im ersten Halbjahr 2018 insgesamt 170.000 „Stille SMS“ verschickt, 123 Funkzellenabfragen durchgeführt und 52 Mal Mobilgeräte mit so genannten IMSI-Catchern geködert. Das hat eine parlamentarische Anfrage des Linksfraktion im Bundestag ergeben.
Mit der iOS-App "TeenSafe" können Eltern Ihre Kinder per Smartphone überwachen: Ihre Textnachrichten mitlesen, nachverfolgen, wo sie sind, welche Webseiten sie öffnen und vieles mehr. Nun stellte der Dienst mehr als 10.000 Apple-IDs samt Passwörter seiner Kunden versehentlich auf einen ungesicherten Server im Internet.
Haben türkische Behörden mit Hilfe deutscher Software die Oppostion ausspioniert? Diese Frage wirft ein Bericht von Access Now auf. Die Nichtregierungsorganisation hat ein Schadprogramm für Handys entdeckt, das Unbekannte über soziale Medien gezielt an Kritiker der türkischen Regierung verteilen wollten.
Amazon und Google boykottieren faktisch die Anti-Zensurmaßnahmen der Smartphone-Messenger Telegram und Signal. Die leiten den Datenverkehr ihrer Apps über die Cloud-Dienste großer IT-Konzerne. Dieses "Domain Fronting" ließ bisher Blockaden einzelner Länder ins Leere laufen.
Der BigBrotherAward in der Kategorie „Arbeitswelt“ geht an die App Kelaa, die das Stresslevel und das Schlafverhalten von Arbeitnehmern misst und Ergebnisse an Arbeitgeber übermittelt. Der Vorwurf: Das Konzept ermögliche Unternehmen eine Komplettüberwachung von Angestellten.
Die iCloud-Daten von Nutzern mit chinesischer Spracheinstellung müssen ab jetzt auf Servern in China liegen. Die chinesische Regierung hat damit theoretisch Zugriff auf diese Daten, warnt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.
Die Industrie für Überwachungs-Software boomt - auch an Privatnutzer werden die zweifelhaften Produkte hemmungslos vermarktet. Zwei Hacker hatten der nach ihrer Ansicht verwerflichen Branche letztes Jahr den Kampf angesagt. Nun schlugen sie erneut zu und veröffentlichten massenhaft Daten von Nutzern und überwachten Geräten.
Nach Medienberichten wird das Bundeskriminalamt zur Überwachung von Mobilgeräten ein Produkt der umstrittenen Firma "FinFisher" einsetzen. Mit der Software sollen auch Chats in verschlüsselten Messenger-Apps abhörbar sein.
Flexispy wirbt damit, Handys von Kindern zu überwachen. Doch auch Arbeitgeber, Stalker und eifersüchtige Partner nutzen die App - illegal. Die Kollegen von golem.de haben die App ausprobiert. Die gute Nachricht: Sie ist leicht aufzuspüren und man kann sich dagegen schützen.
Wenn es um sichere Messenger für das Handy geht, fällt meistens auch der Name "Telegram" - zu unrecht, wie Experten schon lange sagen. Ein Bericht des Tech-Magazins Motherboard schildert detailliert, wie das BKA Nachrichten von Telegram mühelos abfängt.
Immer wieder berichten wir auf Mobilsicher über Zensur und Überwachung in autoritär regierten Ländern. Die Werkzeuge dafür sind mitunter "Made in Germany" und werden fleißig exportiert, wie aktuell die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage zeigt.
In verschiedenen App-Stores, darunter auch Googles Play Store, wurden Apps gefunden, die Nutzer ausspionieren. Getarnt als Messenger können die Apps nicht nur die gesamte Kommunikation abhören, sondern auch das Smartphone fernsteuern.