Das ZDF hat sich inzwischen gegenüber mobilsicher.de zu der Sache geäußert. In einem schriftlichen Statement erklärte der Sender, dass der Analysedienst Crashlytics nicht mehr eingebunden sei und legte dar, wozu die anderen drei Dienste nötig sind. Die Erklärung ist durchaus lesenswert. An der Frage zur nicht funktionierenden Opt-out-Funktion arbeite man mit "hoher Priorität". Das ganze Statement haben wir hier veröffentlicht.
Die Mediathek-App des Fernsehsenders ZDF übermittelt Daten ihrer Nutzer an Drittanbieter wie Facebook – auch, wenn der Nutzer diese Funktion nicht wünscht und daher deaktiviert hat. Damit verstößt die ZDF-App "ZDFmediathek" (Android-Version) gegen ihre eigene Datenschutzerklärung.
Das schrieb der Blogger und IT-Experte Mike Kuketz vor gut einem Monat nach einem Daten-Test der App für Android auf seiner Seite kuketz-blog.de. Auch einen Monat nach Erscheinen seines Blog-Artikels hat das ZDF nicht reagiert - die App arbeitet unverändert.
Die ZDF-App überträgt an Facebook nutzerspezifische Daten wie die IP-Adresse, die Google-Werbe-ID und mehrere Hardware-Daten des verwendeten Geräts. Diese Informationen genügen, damit der Drittanbieter den Nutzer erkennen und zuordnen kann – auch, wenn dieser sich gar nicht in sein Facebook-Profil eingeloggt hat.
Kuketz kritisiert weiterhin, dass die ZDF-App das Verhalten ihrer Nutzer mit gleich vier Tracking-Diensten verfolgt: INFOnline, Nielsen, AT Internet und Crashlytics. Crashlytics wird in der Datenschutzerklärung nicht genannt.
Die Verwendung der anderen drei Dienste diene der „Nutzungsmessungsstatistik“, schreibt das ZDF in seiner Datenschutzerklärung. Allerdings werden auch Daten übermittelt, die zur Erhebung des Nutzerverhaltens nicht zwingend gebraucht werden, wie etwa die Google-Werbe-ID oder Android Device-ID.
Das ZDF kündigte gegenüber mobilsicher.de an, sich im Laufe der Woche zu der Sache äußern zu wollen.