News vom 08.11.2018

WhatsApp: neue Backup-Regeln führen zu Betrugswelle

Ein Artikel von , veröffentlicht am 08.11.2018

WhatsApp löscht ab Mitte November ältere Backups auf Google Drive. Bis Sonntag, den 11. November, haben Nutzer noch Zugriff auf die betreffenden Datensicherungen. Eine Betrugsmasche dockt inhaltlich an diese Regeländerung an und versucht, angebliche Premium-Abonnements für den Messenger zu verkaufen.

WhatsApp ändert seine Backup-Regeln auf Android-Smartphones: ab Montag, dem 12. November, entfernt das Unternehmen Backups auf dem Cloud-Speicherdienst Google Drive, wenn diese älter als ein Jahr sind. Wenn das für Nutzer ein Problem ist, müssen sie vorsorgen.

Ebenfalls ab dem 12. November werden WhatsApp-Datensicherungen nicht mehr auf das Speicherkontingent von Google Drive angerechnet.

Wenn Sie die älteren Backups behalten wollen, müssen Sie diese bis Sonntag, 11. November, sichern. Alternativ legen Sie ein neues Backup an, das das alte überschreibt.

Backup auf Google Drive

Über die App-Einstellungen bietet WhatsApp an, den gesamten Chatverlauf auf Google Drive zu sichern. Wenn man WhatsApp später auf dem betreffenden oder auf einem anderen Gerät neu installiert und mit der zuvor verwendeten Nummer verknüpft, lässt sich die bisherige Nutzungshistorie bequem wiederherstellen.

Das ist praktisch, die Methode hat allerdings ein Manko: die Daten landen als unverschlüsselte Backups auf den Servern von Google Drive, so dass Google sie theoretisch einsehen könnte. Das hohe Privatsphären-Niveau, das WhatsApp seit der Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbietet, wird damit faktisch ausgehebelt.

Zur Backup-Option auf WhatsApp kommen Sie über den Navigationspfad Einstellungen > Chats > Chat-Backup. Über einen Tipp auf Sichernlegen sie ein aktuelles Google-Drive-Backup auf an. An dieser Stelle können Sie auch einen Rhythmus für regelmäßige Backups festlegen. Sie können zwischen täglichen, wöchentlichen und monatlichen Backups wählen.

Das Thema Backups ist für Sie ein Buch mit sieben Siegeln? Wir haben ein umfangreiches Themenpaket zu Smartphone-Backups erstellt, durch das Sie stöbern können: Wie Sie auf iOS und Android Backups erstellen.

Betrugsmasche: angebliche WhatsApp-Abos

IT-Betrüger versuchen zur Zeit, die mit der Neuerung verbundene Verwirrung für kriminelle Geschäfte zu nutzen. Das Magazin Heise online berichtet über Spam-E-Mails, die Empfänger dazu bringen wollen, angebliche Premium-Abonnements für WhatsApp abzuschließen. Der Betreff lautet: „Zahlungserinnerung“. In fehlerhaften Deutsch heißt es:

"Ihre Backup-Cloud ist voll, das Konto wird innerhalb von 48 ausgeführt Stunden weg. Verlängern Sie Ihre Mitgliedschaft so schnell wie möglich, um den Verlust aller Daten zu vermeiden (Bilder, Videos und Verlauf …)"

Wer innerhalb der E-Mail auf das Feld „Jetzt upgraden“ klickt, sieht zwei "Angebote": eine einjährige Mitgliedschaft, die angeblich 59 Euro kostet, sowie eine „Für Immer Mitgliedschaft“ für ganze 399 Euro.

Wenn Sie auf das dubiose Angebot klicken, landen Sie auf der (echten) Webseite des Zahlungsdienstleisters PayPal, um die Abogebühren an einen Empfänger namens „Inderdot“ zu überweisen. Personen, die tatsächlich eine solche Überweisung getätigt haben, empfiehlt Heise, sich direkt an PayPal zu wenden.

Geschrieben von

Stefan Mey

Stefan Mey ist freier Autor für verschiedene spezialisierte IT-Magazine und für die Technologie-Ressorts IT-ferner Medien. Er interessiert sich für die Auswirkungen von Technologie auf Alltag, Gesellschaft und Politik. Vor allem hält er es für wichtig, die sich überschlagenden Entwicklungen im mobilen Internet fundiert und kritisch zu begleiten. Bis November 2018 hat er das mobilsicher-Team als Redakteur unterstützt.

Weitere Artikel

Ratgeber 

Diese Vorteile hat der Browser Firefox für Android

Der schnellste Weg ins Internet mit einem Android-Handy ist der vorinstallierte Browser. Der kommt meistens von Google oder vom Hersteller des Geräts. Mehr Möglichkeiten, den Datenschutz beim Surfen zu verbessern, bietet die Alternative Firefox.

Mehr
Ratgeber 

Suchmaschine Startpage kurz vorgestellt

Die niederländische Suchmaschine nutzt die Trefferliste der Google-Suche und hält ihre Suchenden anonym. Finanziert wird das Angebot durch nicht personalisierte Werbung. Seit 2021 bietet Startpage auch eine Funktion für die Wettervorhersage und ein Übersetzungs-Tool.

Mehr
YouTube-Video 

So stellen Sie den Klopf-Button am iPhone ein

iOS 14 kommt mit einer neuen Spielerei: Auf der Rückseite des iPhones gibt es einen versteckten Klopf-Button, dessen Funktion Sie auswählen können. Beispielsweise lässt sich so schnell die Bildschirmsperre aktivieren.

Ansehen
YouTube-Video 

Cyberstalking: Wer Bescheid weiß, kann helfen

Smartphones lassen sich leicht missbrauchen, um Menschen im eigenen Umfeld zu überwachen. Beratungsstellen berichten schon lange von diesem Problem, doch gesellschaftlich ist es noch unbekannt. Unser Video gibt einen Überblick.

Ansehen