WhatsApp ändert seine Backup-Regeln auf Android-Smartphones: ab Montag, dem 12. November, entfernt das Unternehmen Backups auf dem Cloud-Speicherdienst Google Drive, wenn diese älter als ein Jahr sind. Wenn das für Nutzer ein Problem ist, müssen sie vorsorgen.
Ebenfalls ab dem 12. November werden WhatsApp-Datensicherungen nicht mehr auf das Speicherkontingent von Google Drive angerechnet.
Wenn Sie die älteren Backups behalten wollen, müssen Sie diese bis Sonntag, 11. November, sichern. Alternativ legen Sie ein neues Backup an, das das alte überschreibt.
Backup auf Google Drive
Über die App-Einstellungen bietet WhatsApp an, den gesamten Chatverlauf auf Google Drive zu sichern. Wenn man WhatsApp später auf dem betreffenden oder auf einem anderen Gerät neu installiert und mit der zuvor verwendeten Nummer verknüpft, lässt sich die bisherige Nutzungshistorie bequem wiederherstellen.
Das ist praktisch, die Methode hat allerdings ein Manko: die Daten landen als unverschlüsselte Backups auf den Servern von Google Drive, so dass Google sie theoretisch einsehen könnte. Das hohe Privatsphären-Niveau, das WhatsApp seit der Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbietet, wird damit faktisch ausgehebelt.
Zur Backup-Option auf WhatsApp kommen Sie über den Navigationspfad Einstellungen > Chats > Chat-Backup
. Über einen Tipp auf Sichern
legen sie ein aktuelles Google-Drive-Backup auf an. An dieser Stelle können Sie auch einen Rhythmus für regelmäßige Backups festlegen. Sie können zwischen täglichen, wöchentlichen und monatlichen Backups wählen.
Betrugsmasche: angebliche WhatsApp-Abos
IT-Betrüger versuchen zur Zeit, die mit der Neuerung verbundene Verwirrung für kriminelle Geschäfte zu nutzen. Das Magazin Heise online berichtet über Spam-E-Mails, die Empfänger dazu bringen wollen, angebliche Premium-Abonnements für WhatsApp abzuschließen. Der Betreff lautet: „Zahlungserinnerung“. In fehlerhaften Deutsch heißt es:
"Ihre Backup-Cloud ist voll, das Konto wird innerhalb von 48 ausgeführt Stunden weg. Verlängern Sie Ihre Mitgliedschaft so schnell wie möglich, um den Verlust aller Daten zu vermeiden (Bilder, Videos und Verlauf …)"
Wer innerhalb der E-Mail auf das Feld „Jetzt upgraden“ klickt, sieht zwei "Angebote": eine einjährige Mitgliedschaft, die angeblich 59 Euro kostet, sowie eine „Für Immer Mitgliedschaft“ für ganze 399 Euro.
Wenn Sie auf das dubiose Angebot klicken, landen Sie auf der (echten) Webseite des Zahlungsdienstleisters PayPal, um die Abogebühren an einen Empfänger namens „Inderdot“ zu überweisen. Personen, die tatsächlich eine solche Überweisung getätigt haben, empfiehlt Heise, sich direkt an PayPal zu wenden.