News vom 25.04.2017

WhatsApp darf vorerst keine Daten übertragen

Ein Artikel von , veröffentlicht am 25.04.2017

Der Anbieter des beliebten Messengers WhatsApp darf vorerst keine personenbezogenen Daten deutscher Nutzer an den Mutterkonzern Facebook übermitteln. Das hat heute das Verwaltungsgericht Hamburg entschieden.

Mit der Entscheidung gewinnen deutsche Datenschützer im Tauziehen mit dem Weltkonzern Facebook erneut Boden.

Zur Erinnerung: Im Sommer 2016 hatte WhatsApp angekündigt, künftig Daten von WhatsApp-Nutzern, wie zum Beispiel deren Telefonnummer, mit dem Mutterkonzern Facebook zu teilen. Dazu gab WhatsApp eine neue Datenschutzerklärung heraus, der alle Nutzer innerhalb von dreißig Tagen zustimmen sollten.

Pikant daran: Als Facebook den Messenger-Dienst WhatsApp zwei Jahre vorher gekaufte hatte, versprach die Firma, niemals Daten von WhatsApp-Nutzern an Facebook zu geben.

Was bisher geschah

Die Hamburger Datenschutzbehörde hatte am 23. September 2016 das Vorhaben von WhatsApp mit einer Verwaltungsanordnung gestoppt. Denn, so die Hamburger Datenschützer sinngemäß: Die neuen Nutzungsbedingungen sind mit deutschem Recht nicht vereinbar.

Dagegen hat Facebook Widerspruch eingelegt. Die aktuelle Frage ist: Darf WhatsApp, solange das Verfahren läuft, bereits Daten übertragen? WhatsApp hatte dafür beim Verwaltungsgericht Hamburg einen Antrag gestellt. Diesen Antrag hat das Gericht nun größtenteils abgelehnt. Und mehr noch: Das Gericht ist klar der Ansicht, dass die vorgelegte Datenschutzerklärung von WhatsApp nach deutschem Recht nicht zulässig ist.

Das Widerspruchsverfahren von Facebook selbst ist dadurch noch nicht entschieden. Darin geht es unter anderem auch um die Frage, ob deutsches Recht in dem Fall überhaupt angewendet werden kann.

Einen Überblick über zurückliegenden Rechtsverstöße von WhatsApp und andere Probleme mit dem Messenger finden Sie im Beitrag "Was Sie über WhatsApp wissen sollten."

Die Autorin

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Miriam Ruhenstroth

Begleitet mobilsicher.de seit der Gründung – zuerst als freie Autorin, dann als Redakteurin. Seit Januar 2017 leitet sie das Projekt, das 2020 um den AppChecker erweitert wurde. Davor arbeitete sie viele Jahre als freie Technik- und Wissenschaftsjournalistin.

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