Dieses Projekt wurde am 31.12.2024 beendet. Der Beitrag ist auf dem Stand des letzten Update-Datums und wird nicht mehr aktualisiert oder überprüft.
News vom 25.04.2017

WhatsApp darf vorerst keine Daten übertragen

Ein Artikel von Miriam Ruhenstroth, veröffentlicht am 25.04.2017

Der Anbieter des beliebten Messengers WhatsApp darf vorerst keine personenbezogenen Daten deutscher Nutzer an den Mutterkonzern Facebook übermitteln. Das hat heute das Verwaltungsgericht Hamburg entschieden.

Mit der Entscheidung gewinnen deutsche Datenschützer im Tauziehen mit dem Weltkonzern Facebook erneut Boden.

Zur Erinnerung: Im Sommer 2016 hatte WhatsApp angekündigt, künftig Daten von WhatsApp-Nutzern, wie zum Beispiel deren Telefonnummer, mit dem Mutterkonzern Facebook zu teilen. Dazu gab WhatsApp eine neue Datenschutzerklärung heraus, der alle Nutzer innerhalb von dreißig Tagen zustimmen sollten.

Pikant daran: Als Facebook den Messenger-Dienst WhatsApp zwei Jahre vorher gekaufte hatte, versprach die Firma, niemals Daten von WhatsApp-Nutzern an Facebook zu geben.

Was bisher geschah

Die Hamburger Datenschutzbehörde hatte am 23. September 2016 das Vorhaben von WhatsApp mit einer Verwaltungsanordnung gestoppt. Denn, so die Hamburger Datenschützer sinngemäß: Die neuen Nutzungsbedingungen sind mit deutschem Recht nicht vereinbar.

Dagegen hat Facebook Widerspruch eingelegt. Die aktuelle Frage ist: Darf WhatsApp, solange das Verfahren läuft, bereits Daten übertragen? WhatsApp hatte dafür beim Verwaltungsgericht Hamburg einen Antrag gestellt. Diesen Antrag hat das Gericht nun größtenteils abgelehnt. Und mehr noch: Das Gericht ist klar der Ansicht, dass die vorgelegte Datenschutzerklärung von WhatsApp nach deutschem Recht nicht zulässig ist.

Das Widerspruchsverfahren von Facebook selbst ist dadurch noch nicht entschieden. Darin geht es unter anderem auch um die Frage, ob deutsches Recht in dem Fall überhaupt angewendet werden kann.

Einen Überblick über zurückliegenden Rechtsverstöße von WhatsApp und andere Probleme mit dem Messenger finden Sie im Beitrag "Was Sie über WhatsApp wissen sollten."

Weitere Artikel

Ratgeber 

„Der Messenger funktioniert auf Wunsch komplett anonym“

Würden Sie in Ihrer Wohnung eine Kamera aufstellen, die angezapft werden kann? Falls nicht, sollten Sie sich auch von unsicheren Messengern trennen, sagt Roman Flepp. Er arbeitet für die Schweizer Threema GmbH, die seit 2012 privatsphärefreundliche Chat-Apps für Android und iOS entwickelt.

Mehr
Ratgeber 

Candy Crush, Angry Birds, Datawing: Welche Handy-Spiele sind am besten fürs Klima?

Eine Minute Langeweile kann unendlich wirken. Eine Minute Candy Crush vergeht gefühlt schneller als man "Online-Game" sagen kann. Kein Wunder, dass Spiele-Apps für zwischendurch zu den meist installierten Apps überhaupt gehören. Ans Klima denkt man dabei erstmal gar nicht - sollte man aber.

Mehr
Ratgeber 

Funkzellenabfragen „alltägliches Ermittlungsinstrument“

Das Land Berlin hat Zahlen zu Funkzellenabfragen veröffentlicht und arbeitet an einem Informationsportal für betroffene Bürgerinnen und Bürger. Laut Netzpolitik.org setzt der Staat solche Massenabfragen von Handy-Daten trotz hoher gesetzlicher Schranken routinemäßig ein.

Mehr
Ratgeber 

Apps gecheckt: Die Lügen der Systemreiniger (Android)

So genannte Cleaner-Apps für Android versprechen, das Smartphone auszumisten und damit schneller zu machen. In Wirklichkeit sind sie oft eine Plage oder richten sogar Schaden an. Wir haben 18 Apps geprüft und können nur zwei empfehlen.

Mehr