Die wirtschaftlichen Sanktionen der USA gegen den Iran treffen auch den Smartphone-Markt immer härter. Medienberichten zufolge haben die koreanischen Firmen Samsung und LG sich vom iranischen Markt zurückgezogen.
Samsung soll zuletzt einen Anteil von gut 60 Prozent des Smartphone-Marktes im Iran gehalten haben.
Im Fall von Samsung betrifft der Rückzug nicht nur Smartphones, sondern auch Apps aus dem Galaxy-Store. Apps, für die man bezahlen muss, sind im Iran nicht mehr erhältlich. Kostenlose Apps bleiben in Samsungs Store weiterhin verfügbar.
Damit haben iranische Smartphone-Besitzer*innen immer weniger Möglichkeiten, Software auf ihre Geräte zu laden: Apple nahm seinen App-Store 2018 komplett vom iranischen Netz. Schon vorher waren einige Apps iranischer Entwickler*innen aus dem Store geflogen.
Auch aus dem Google Play-Store können Nutzer*innen, die sich im Iran mit dem Internet verbinden, nur noch kostenlose Apps laden. Bezahlangebote sind dort nicht mehr verfügbar, außerdem entfernte Google 2017 iranische Apps aus seinem Store.
Smartphone-Apps brauchen Support
Die Situation im Iran zeigt eindrücklich, was wir uns im Alltag kaum bewusst machen: Es gibt zwar hunderte verschiedene Smartphone-Hersteller und Millionen von Apps in den Stores - doch das ganze Smartphone-Ökosystem hängt existentiell von einigen wenigen Firmen und der Politik in deren Heimatländern ab.
Wenn Apple, Google und Samsung ihre App-Stores schließen und aufhören, ihre mobilen Betriebssysteme zu unterstützen, funktioniert die schöne bunte Smartphone-Welt nur noch sehr eingeschränkt. Das gilt nicht nur für den Iran, sondern auch für jedes andere Land auf der Welt.